X. Munitionsarbeiten bei der TruppeXI. Zurückliefern beschossener Munitionsteile und unbrauchbarer MunitionInhaltsverzeichnisStichwortverzeichnis
Vorschrift für das Verwalten der Munition bei der Truppe
X. Munitionsarbeiten bei der Truppe.
3. Auf- und Abschrauben von Zündern bei
Artilleriegeschossen und Sprengminen:

5. Aufschrauben der Zünder: Die l.Spr.M.. wird, ohne daß der Führungs-ring Schaden leidet, in einen Schraubstock gespannt, die Sicherungs-schraube mit dem "Schraubenzieher für die Sicherungsschraube der l. und m.M.W." (Anlage 30, Bild 8) entfernt und der Zünder soweit wie möglich mit Hand eingeschraubt. Hierauf ist er mit dem zugehörigen Zünderschlüssel (Anlage 30, Bild 11 und 12) fest anzuziehen, bis er auf der Tellerfläche der Mine dichte Auflage hat.

226.
Aufschrauben
der Zünder

Dann wird mit dem in eine Bohrwinde gespannten Spiralbohrer (3,25 mm Durchmesser) die Bohrung für die Sicherungsschraube am Zünder herge-stellt. Hierzu wird der Spiralbohrer durch das Loch für die Sicherungs-schraube eingeführt. Es ist vorsichtig zu bohren, um das Gewinde für die Sicherungsschraube nicht zu beschädigen.

 

Durch einen am Spiralbohrer zu befestigenden Anlaufring wird vermie-den, daß die für den Zapfen der Sicherungschraube nötige kegelförmige Aussenkung tiefer als 1,5 mm gebohrt wird.

 

Beim l.W.M.Z. 2 soll die Bohrung möglichst nicht unter der Stellmarke am Zünderteller angebracht werden, weil sich dort ein schräg nach unten verlaufender, mit Pulversatz gefüllter Zündkanal befindet. Die einzu-schraubenden Zünder sind entsprechend auszuwählen. Ist die Bohrung für die Sicherungsschraube von etwaigen Bohrspänen gereinigt, so wird die Sicherungsschraube eingeschraubt. Sie darf das Äußere der Hülle nicht überragen.

 

Das Aufschrauben und Verstemmen des l.W.M.Z. 23 bei l.Spr. M. 18 ist nach Nr. 209–211, 213 u. 214 auszuführen. Als Gerät zum Aufschrau-ben dient der Zünderschlüssel für A.Z. 23 und Zt.Z. S/30 (Anlage 33, Bild 5).

226a.

6. Wiedereinschrauben der Schlagzündschraube und Verpacken der l.Spr.Minen: Das Einschrauben der Schlagzündschraube geschieht mit dem "Einheitsschlüssel für l.W.M." (Anlage 30, Bild 6). Sie soll sich mit dem Bodenverschlußdeckel vergleichen, darf auch bis 0,2 mm versenkt sitzen, aber nicht vorstehen.

227.
Einschrauben
der
Schlagzünd-
schraube

Beim Einschrauben der Schlagzündschraube liegt die Mine auf dem Ar-beitstisch. Sie darf keinesfalls auf den Zünder gestellt werden.

 

Schußfertige l.Spr.M. sind luftdicht zu verpacken. Die Packhülsen und Transportkästen müssen trocken sein und dürfen erst geschlossen wer-den, wenn Packmittel und Minen dieselbe Temperatur angenommen ha-ben.

228.
Luftdichtes
Verpacken
der
l.Spr.M..

Die l.Spr.M. werden einzeln in Packhülsen verpackt. Hierzu wird je eine Mine mit dem Kopf nach unten vorsichtig in die Packhülse eingesetzt, so daß der Führungsring zwischen Hülsenrand und Deckel zu liegen kommt. Der Deckel wird auf die Hülse geschoben und die Fuge zwischen Hülse und Deckel mit 2 cm breiten Baumwollband, wie in Nr. 141a beschrie-ben, luftdicht gedichtet.

 

Die Packhülsen mit den l.Spr.M. werden sodann zu je 4 mit dem Deckel nach unten in die Transportkästen gepackt und die Gurtbänder in die seitlichen Zwischenräume gesteckt.

229.
Verpacken
der Minen
in Transport-
kasten
Die Vorrats-Schlagzündschraube muß vorhanden sein.

Auf die 4 Packgefäße legt man Einlegeplatten aus Pappe von 1 bis 2 mm Stärke, damit der Zwischenraum bis zum Deckel der Transportkasten gefüllt ist und dieser sich gerade schließen läßt.

Die geschlossenen Kasten werden plombiert, indem auf der Verschluß-seite über die Fuge zwischen Deckel und Kasten ein Papierstreifen (Ver-schlußzettel) von 37 X 105 mm Größe nach folgendem Muster geklebt wird:

 

 

Man kennzeichnet den Inhalt der verpackten Transportkasten durch be-sondere Anhängeschilder am Kastengriff.

 

b. Abschrauben von Zündern bei Sprengminen.

 
1. Allgemeines: sinngemäß wie 203 bis 205.
230.
2. Vorsichtsmaßnahmen: wie 206.  

3. Öffnen der Verpackung und Ausschrauben der Schlagzündschrauben der l.Spr.M.: Sind die Transportkasten geöffnet, so hebt man die Pack-hülsen heraus, entfernt das abdichtende Baumwollband und entnimmt die Minen den Packhülsen. Hierauf wird die Schlagzündschraube mit dem "Einheitsschlüssel für l.W.M." (Anlage 30, Bild 6) ausgeschraubt, in eine Mulde oder einen Kasten gelegt und darin zur Arbeitsstelle für das Ver-packen der Minen gebracht.

231.

Ist das Entfernen der Schlagzündschraube schwierig, so gilt 225.

 

4. Abschrauben der Zünder bei l.Spr.M.: Die Mine wird, ohne daß der Führungsring leidet, in einen Schraubstock gespannt, die Sicherungs-schraube mit dem "Schraubenzieher für die Sicherungsschraube der l. und m.W.M." (Anlage 30, Bild 8) gelöst (bleibt in der Mine) und hierauf der Zünder mit dem zugehörigen Zünderschlüssel (Anlage 30, Bild 11 und 12) ausgeschraubt.

232.

Läßt sich die Sicherungsschraube nicht lösen, so ist sie auszubohren. Man verwendet vorteilhaft einen zweischneidigen Linksfräser, damit sich die Schraube beim Festsetzen des Fräsers herausschraubt. Zum Verhü-ten des Anstechens von Pulversätzen im Zünderschaft ist eine mecha-nische Begrenzung (Anlaufring) am Fräser anzubringen, die ein Eindrin-gen des Fräsers über 6 mm in das Geschoßmaterial ausschließt.

 

Bei l.Spr.M. 18 werden die l.W.M.Z. 23 nach Nr. 215 bis 219 abge-schraubt.

 

Lassen sich Zünder nicht abschrauben, so sind solche Minen, deren Transportsicherheit nicht feststeht oder die man bei Schießübungen nicht verbrauchen kann, zu sprengen. Sind es mehr als 10 Stück, so ist dies dem O.K.H., Wa A (Wa Prw 1) auf dem Dienstwege zu melden.

 

5. Untersuchen und Reinigen der Minen: geschieht nach 138 und 139 sinngemäß.

233.

6. Einschrauben der Verschlußschraube: Das Mundloch muß sauber und rostfrei sein. Wenn nötig, ist es nach 138 zu reinigen.

234.

In die Höhlung gefallener Schmutz ist mittels Handblasebalges mit Grenzstück (Anlage 31, Bild 3) oder durch Ausschütten zu entfernen.

 

Das reine Mundloch ist mit Vaselin dünn einzufetten und mit der eben-falls im Gewinde und an der Auflagefläche eingefetteten Verschluß-schraube mit Lederring zu verschließen. Die glatte Fläche des Lederrin-ges (Narbenseite) muß auf der Tellerfläche des Geschosses anliegen. Die Lederringe müssen weich und geschmeidig sein; hart gewordene sind durch neue oder neu gefettete – von der zuständigen HMa. zu be-ziehen – zu ersetzen.

 

Die Verschlußschraube ist mit dem "Schlüssel für Mundlochverschluß-schrauben" (Anlage 30, Bild 5) so fest anzuziehen, daß sie mit der Hand nicht gelöst werden kann.

 

7. Wiedereinschrauben der Schlagzündschraube und Verpacken der l.Spr.Minen: geschieht nach 227 und 228.

235.

Minen mit Verschlußschraube mit Lederring sind nicht luftdicht zu ver-packen. Das Dichten der Packhülsen mit Baumwollband nach 228 unter-bleibt.

 

Die Transportkasten erhalten auf der vorderen Längsseite folgenden Inhaltszettel von 74 X 105 mm Größe:

 

 

Außerdem erhalten sie einen Verschlußzettel von 37 X 105 mm Größe mit Datum und Unterschrift des für den Inhalt Verantwortlichen.

 

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