Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4c - Anleitung für Bedienung und Einsatz der S-Mine 35 |
V. Einsatzformen |
B. Verlegen der Druckminen |
59. Entsichert wird durch den Entsicherungstrupp (52) gemäß 32. Das Entsichern beginnt an der Basis und wird in der gleichen Reihenfolge durchgeführt, in der das Feld mit der Dreiecklehre verlegt worden ist. |
Bild 22. |
Der Entsicherungstrupp bewegt sich also in der gleichen Richtung wie die anderen Trupps. |
Beim Entsichern sind die Trassierbänder wieder aufzunehmen. |
60. Die Anzahl der in einem Druckminenfeld mit der Dreiecklehre zu verlegenden Minen wird wie folgt errechnet: |
Das erste Auslegen der Dreiecklehre ergibt: |
4 Basisminen + 6 weitere Minen, |
jedes weitere Auslegen der Lehre ergibt: |
6 weitere Minen. |
Folglich Gesamtzahl = |
4 (Basisminen) + 6mal Anzahl des Auslegens der Dreiecklehre. |
Diese Berechnung ist auch für jedes Teilfeld anzustellen. |
61. In Druckminenfeldern sind Gassen in der erforderlichen Anzahl, der Lage und dem Ge-lände entsprechend, vorzusehen. |
Gassen werden im Druckminenfeld (Bilder 19, 33, 34 und 35) zweckmäßig durch "blindes" Anlegen der Dreiecklehre (Anlegen ohne Verlegen von S-Minen) hergestellt. Sechsmaliges blindes Anlegen der Dreiecklehre ergibt eine Gasse von etwa 40 m. Durch dieses Verfah-ren wird ein umständliches Vermessen der Gassen vermieden und gleichzeitig beim Wie-deraufnehmen eines Druckminenfeldes größtmögliche Sicherheit erzielt. |
62. Die Sechsecklehre (Bild 23) wird nur in Ausnahmefällen verwendet, z.B. zum Vermi-nen von kurvenreichen Straßen, von Hohlwegen, Schluchten usw. (Bild 25). |
Die Sechsecklehre ist das Mittelstück der Dreiecklehre (Bild 16), von der die 3 Eckringe mit den dazugehörenden Kabeldraht-Verbindungsstücken entfernt sind. |
Verlegt wird entsprechend dem Verfahren mit der Dreiecklehre (47–59 und 61). |
Bild
23. |
Erforderlich: |
7 Stahldrahtringe und 12 Kabeldraht-Verbindungsstücke der üblichen Dreiecklehre. |
63. Bild 24 zeigt ein Beispiel für ein mit der Sechsecklehre verlegtes Druckminenfeld. |
Bild
24. |
64. Ist sparsamer Mineneinsatz geboten (Bild 26), so kann ein Teil der Ringe "blind" ge-führt werden. Diese Ringe werden durch darübergeknüpftes Trassierband gesperrt, der Lehrentrupp setzt dort keine Fähnchen. |
Im Höchstfall dürfen 5 Ringe gesperrt werden, in mindestens 2 Ringen müssen Minen lie-gen. |
Ist an einer Anlegekante der Lehre ein Ring gesperrt, wird zum Erleichtern des Anlegens der Lehre in die Mitte des gesperrten Ringes an Stelle eines Fähnchens ein Stock ge-setzt. |
65. Soll die Druckminensperre im Zuge eines besonders schmalen Pfades verlegt werden, dessen geringe Breite das übliche flächige Ausziehen der Dreiecks- oder Sechsecklehre nicht zuläßt, so sind die Minen längs einer ausgespannten und nach Bedarf um sich selbst verlängerten Lehrenkante zu verlegen (Bild 27). Dies ist zugleich die einfachste Form der Druckminengruppe. Dabei liegen in mindestens zwei Ringen der Lehre Minen (64). Das Verfahren ermöglicht auch, etwaigen Krümmungen des Pfades zu folgen, indem auf eine andere Dreiecks- oder Sechseckskante übergegangen wird. |
Bild
25. |
Erfordert das Gelände eine seitlich Verschiebung einzelner Minen nach 57, so ist dies im Minenplan zu bezeichnen wie im Bild 21. |
Bild
26. |
Beispiel 1. |
Beispiel 2 (zu Bild 26). |