Kapitel V. Einsatzformen, B. Verlegen der DruckminenIV. Anwendungsarten, B. Verlegen der DruckminenInhaltsverzeichnis
Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4c - Anleitung für Bedienung und Einsatz der S-Mine 35
V. Einsatzformen
B. Verlegen der Druckminen

d) Truppeinteilung.

52Zum Verlegen von S-Minen mit der Dreiecklehre hat sich folgende Truppeinteilung be-währt:

1.

Vermessungstrupp,

  beim Zuge der Zugtrupp, bei der Kompanie der Kompanietrupp.
2.

Lehrentrupp,

  1 Unteroffizier, 10 Mann (je Ring 1 Mann),
 

zum Auslegen der Dreiecklehre und Kennzeichnen der Verlegungspunkte für die ein-zelnen S-Minen (56).

3.

Ablagetrupp,

 

zum Fertigmachen der S-Minen für den Einbau durch Einsetzen der Sprengkapsel, soweit notwendig (18), und durch Aufschrauben der Zünder. Seine Stärke richtet sich nach der Zahl der zu verlegenden S-Minen.

4.

Verlegetrupp,

 

zum Herstellen der Löcher und Verlegen der S-Minen (58). Stärke nach Bedarf ent-sprechend der Zahl der verfügbaren Kräfte und der zu verlegenden S-Minen. Der Verlegetrupp wird je nach Feindlage geschlossen oder mit großen Zwischenräumen auseinandergezogen eingesetzt.

5.

Trägertrupp,

  zum Herantragen der S-Minen.
 

Stärke nach Bedarf entsprechend der Zahl der verfügbaren Kräfte und der zu verle-genden S-Minen. Der Trägertrupp kann durch Hilfskräfte anderer Waffen verstärkt werden.

6.

Zauntrupp,

 

zum baldigen Umzäunen der S-Minenfelder und Kennzeichnen der Gassen, soweit die Feindlage dies gestattet. Seine Stärke richtet sich nach der Größe der S-Minen-sperre.

7. Entsicherungstrupp,
  1 Unteroffizier, 4 Mann (zweckmäßig Zugtrupp) (59).

53. Die Trupps müssen zeitlich getrennt und so eingesetzt werden, daß sie sich nicht behindern oder gefährden.

Etwaige durch den verantwortlichen Pionier-Dienstgrad (72) beim Verlegen von Druckmi-nengruppen vorgenommene Vereinfachungen der unter 2.–6. vorgesehenen Truppeintei-lung dürfen an der Planmäßigkeit und Reihenfolge des Verlegens auch bei Verminungen kleineren Umfanges nichts ändern.

e)  Vermessen der Basis.

54. Nachdem die Basis festgelegt worden ist, werden auf der verlängerten Basislinie in der dem Feind abgewendeten Richtung, in 2 m Abstand von der Basis, ein Pfahl als Si-cherungspfahl, und in gleicher Richtung, jedoch mit je 20 m Abstand, fünf weitere Pfäh-le eingeschlagen (Bilder 19 und 33). Der letzte dieser Pfähle wird als Festpunkt vermes-sen, indem seine Entfernung von 3 möglichst nicht mehr als 150 m abliegenden Hilfspunk-ten (kartenmäßig festliegenden Punkten) sorgfältig gemessen wird. Der Festpunkt wird mit dem Richtkreis vermessen. Die Winkelmessungen mit dem Richtkreis bieten den Vorteil großer Genauigkeit und die Möglichkeit, als Hilfspunkte auch weiter als 150 m abliegende markante Geländepunkte zu wählen.

Steht kein Richtkreis zu Verfügung, so kann als Behelfs der Marschkompaß zum Vermes-sen des Festpunktes verwendet werden.

Die Pfähle sind durch Zimmermannskerben zu kennzeichnen, der Sicherheitspfahl durch ein "S", der Festpunkt durch ein "F", die dazwischenliegenden Pfähle durch "I", "II", "III" und "IV". Alle diese Pfähle werden später je nach Bodenbewachsung und Bodenbeschaf-fenheit so weit eingeschlagen, daß sie nur noch wenig über den Boden hinausragen, aber leicht wiederzufinden sind.

55. Mit diesen Vermessungsgrundlagen kann der Anfang einer solchen Minensperre im Ge-lände auch nach Beschuß festgestellt werden.

Am Festpunkt wird die Kompaßzahl für die verläbgerte Basislinie festgestellt und in die Mi-nensperrbeschreibung sowie in den Minenplan eingetragen.

f) Ausstecken des Druckminenfeldes.

56. Das Druckminenfeld wird von dem Lehrentrupp (52) mit Hilfe der Dreiecklehre ausge-steckt. Er beginnt mit dem Auslegen der Lehre an der Basis in der vom Vermessungstrupp festgelegten Richtung. Die Mitte der Stahldrahtringe wird mit Fähnchen oder dergleichen als die Stelle gekennzeichnet, an der die Minen verlegt werden sollen.

Bild 20.
Formblatt zum Einzeichnen der Druckminensperre.

Nach Ausstecken eines Dreiecks wird die Lehre jeweils in der Verlegungsrichtung um einen ihrer Eckpunkte geschwenkt, die Basis und jede Anlegekante mit Trassierband ausgelegt und dieses mit Drahthaken, Steinen, Erdklumpen usw. am Boden befestigt. So entsteht das Minenfeld als eine Folge von Dreiecken, die sich jeweils mit einer Seite berühren (Bil-der 17 und 18).

Der Vermessungstrupp begleitet den Lehrentrupp und zeichnet auf einem Formblatt (Bild 20 (70) ein, wie die Lehre ausgelegt worden ist (Bilder 33 - 35), so daß ein genaues Bild des Minenfeldes entsteht; außerdem trägt er die Anschlußmarke zu benachbarten Teilfel-dern und etwaige Abweichungen ein (Bild 21).

Soweit möglich, werden mehrere Teilfelder auf ein Formblatt gezeichnet.

Die Formblätter (nach Bild 20 in der Größe 21 : 30 cm, mit Dreiecken von 13,2 mm Sei-tenlänge) ergeben Skizzen der Minenfelder und Minenpläne im Maßstab 1 : 1000 (79).

57. Kann eine S-Mine des Geländes wegen (Baumstümpfe, Büsche usw.) nicht genau im Mittelpunkt des Ringes verlegt werden, so ist das Fähnchen an die Stelle zu stecken, wo das Verlegen möglich ist.

Minen, die nicht an der durch die Lehre vorgeschriebenen Stelle verlegt werden konnten, werden in dem Formblatt durch einen Strich bezeichnet, der in die Richtung zeigt, in der die Mine abweichend eingebaut ist. Die Maße der Abweichungen sind in cm einzutragen (Bild 21).

Bild 21.
Ausschnitt aus einem Formblatt mit eingezeichnetem
Durckminenfeld mit abweichend verlegten Minen.

g) Verlegen.

58. Die Druckminen werden durch den Verlegetrupp (52) mit ihrem Mittelpunkt genau auf die durch das Fähnchen gekennzeichnete Stelle verlegt. Dabei sind die auf der Basis und auf den Anlegekanten der Lehre verlegten Minen durch Markierungsstriche entspre-chend Bild 22 zu bezeichnen. Die Striche sind mit einem spitzen Eisen in den Minendeckel zu ritzen.

Die 4 Basisminen sind außerdem mit einem "B" zu kennzeichnen.

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