III. PanzerminensperrenIII. Panzerminensperren: R-MinenInhaltsverzeichnis
Merkblatt - Minensperren im Winter
III. Panzerminensperren
T-Minen

52. Bei starkem Frost kann die erstarrte Dichtungsmasse des T-Minenzünder 35 den Si-cherungsbolzen derart festhalten, daß die Nase des Sicherungshakens beim Herausziehen aufgebogen und die T-Mine nicht entsichert wird,

Vor dem Verlegen sind die T-Minenzünder 35 herauszuschrauben und auf einwandfreie Gängigkeit der Transport- und Stiftsicherung zu überprüfen. Nicht einwandfreie Zünder sind durch neue zu ersetzen; der Zündersitz ist dann mit der Einstellehre nach H.Dv. 220/4b, Anhang 1 zu überprüfen. Das Überprüfen hat abgesetzt vom Minenstapel zu er-folgen. Herausgepreßte Dichtungsmasse ist mit einem Lappen zu entfernen. Die Siche-rungshaken sind mit einem Winteröl (z.B. M.G.-Öl blau) einzuölen.

Beim Entsichern der verlegten T-Minen 35 sind in jedem einzelnen Falle die Nasen der he-rausgezogenen Sicherungshaken zu überprüfen, ob sie aufgebogen sind.

53. T-Mine 35 (Stahl), T-Mine 42 und T-Mine (Pilz) 43 sind nur mit fest aufgeschraubter Druckkappe zum Einsatz fertig. Um ein Versagen infolge nur losen Aufsetzens oder unge-nügenden Fassens des Gewindes zu vermeiden, muß jede Mine ohne eingesetzten Zünder – dies kann schon in der Unterkunft geschehen – auf Gängigkeit des Gewindes überprüft werden.

Vor dem Einsetzen des T-Minenzünders 42 muß der Zündersitz mit einer Lehre überprüft werden, da eingefrorenes Schwitzwasser oder geringe Verunreinigungen (z.B. kleine Steinchen) einem genügend tiefen Einsetzen des Zünders in den Zündkanal hinderlich sein können. Nichtbeachten kann beim Aufschrauben der Verschlußkappe zum Zerknall der Mine führen.

54. In Gegenden, in denen mit einer stärkeren Schneedecke zu rechnen ist, können T-Minen an Pfählen mit Zugdrähten (Bild 22) eingebaut werden. Die Pfähle müssen rd. 1/3 länger sein als die zu erwartende Schneehöhe.

Vor Beginn des Frostes werden die Pfähle und je zwei 20 cm lange Pflöcke in den Boden eingeschlagen. Eine T-Mine wird mit einer über dem Tragegriff eingeschlagene Krampe 5 cm unterhalb des oberen Pfahlendes befestigt. Ein Zugzünder 42 wird in das Boden- bzw. in das seitliche Zündergewinde der T-Mine eingeschraubt und der Vorstecker mit zwei Zugdrähten versehen, die zu den am Boden eingeschlagenen Pflöcken geführt wer-den. Pfahl und Mine sind bei Beginn des Schnee-falls weiß zu tarnen.

Bild 22
T-Mine am Pfahl mit ZZ. 42 und zwei Zugdrähten

Fährt ein Panzer gegen den Pfahl, so kommt die T-Mine zum Zerknall und beschädigt Ket-te, Wanne oder Bug.

Die Minen müssen einen Abstand und Zwischenraum von 6 m haben, da sonst Zerknall-übertragung stattfindet (Bild 23).

Bild 23
Schema einer Sperre aus T-Minen am Pfahl mit Zugdraht
(1 Mi/1 m)

Bedarf für 100 lfd. m bei vorbereitetem Material ohne Antransport (kein Schnee, kein Bo-denfrost):

Kräfte: 1/12
Sperrmittel: 97 T-Minen
97 Zugzünder 42
Material: 120 lfd. m Rundholz, 8–10 cm Durchm.
  30 lfd. m Rundholz, 4–6 cm Durchm.
100 m Bindedraht
Krampen und Nägel
Zeit: 20–60 Minuten

Ausmaße des Minenfeldes: 30 X 96 m.

Diese Sperre hat Erfolg, wenn die Pfähle eingeschneit sind und das Minenfeld somit nicht erkannt werden kann. Die Höhe der Pfähle ist der zu erwartenden Schneehöhe an-zupassen.

Es ist zu beachten, daß die Zugdrähte mit der Zeit durchrosten, wodurch die Minen un-wirksam werden.

Bei eintretendem Tauwetter muß das Minenfeld geräumt werden, weil damit zu rechnen ist, daß die Pfähle im Schlamm umfallen und die Z.Z. 42 die Minen zum Zerknall bringen.

55. T-Minen, die bei starkem Frost zwei Monate trocken im Schnee gelegen haben, zer-knallen einwandfrei. Dagegen wird die Zündfähigkeit eingeschränkt oder unterbunden, wenn T-Minen mit Druckdeckel (T.Mi. 35, T.Mi. 35 (Stahl), T.Mi. 42) nach Tauwetter, im Wasser oder Pappschnee verlegt, einfrieren, da dann der Druckdeckel durch Schnee, Eis oder gefrorenen Schmutz seine Bewegungsmöglichkeit verliert. Die Wirksamkeit des Druckkörpers der T-Mine (Pilz) 43 wird dadurch nicht beeinträchtigt.

56. Zum Schutz der T-Mine (insbesondere des Zünders bzw. der Druckkappe) gegen Feuchtigkeit und Schnee eignet sich ein leichter Holzdeckel (Bild 24).

57. Im Eis werden T-Minen als Druck- oder Beobachtungsminen verlegt. Sie bewirken außer dem Beschädigen oder Vernichten der Fahrzeuge ein Schwächen der Tragfähigkeit des Eises, so daß nachfolgende Fahrzeuge einbrechen können. Zum Sichern gegen Auf-nehmen werden die Minen festgefroren.

Bild 24
Schutzholzdeckel für T-Mine

58. Als Druckminen werden sie in einer Vertiefung der Eisdecke, die mit Pickel oder eisen-beschlagenen Spitzpfählen (Fischereispickel, Bild 15) herzustellen sind, verlegt und mit Schnee getarnt. Um ein Einfrieren des Druckdeckels zu verhindern, ist er von Eis und Schmutz freizuhalten. Er muß über die Eisfläche hinausragen.

59. T-Minen können im Eis mit T.Mi.Z. 35 bzw. T.Mi.Z. 42 und mit elektrischer Zündung als Druck- und Beobachtungsminen oder nur mit elektrischer Zündung – also ohne T.Mi.Z. – als Beobachtungsminen (Bild 25) verlegt werden.

Bild 25
Beobachtungsminensperre aus T-Minen

60. Als Beobachtungsminen werden zweckmäßi Behelfsminen, zum Herstellen von Eis-spalthindernisse Flaschen-Eis-Minen (Abschn. II) verwendet.

61. Beim Wiederaufnehmen von T-Minen 35 wird häufig Anwärmen und Auftauen des Zünders – z.B. durch mit heißem Wasser getränkte Lappen – erforderlich sein, um den Sicherungsbolzen einführen und die Drehsicherung betätigen zu können.

62. Beim Wiederaufnehmen von T-Minen 35 (Stahl), T-Minen 42 und T-Mine (Pilz) 43 wird häufig das Anwärmen und Auftauen der Druckkappe bzw. des Druckkörpers notwendig sein.

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