VIII. Instandhaltungsarbeiten während der längeren LagerungX. Behandlung des schußklaren Torpedos
Abwurfmunition-Torpedos - Munitions-Handbuch - Teil 4 Flugzeugtorpedo F 5 b - Heft b: Bedienung und Wartung
IX. Herrichten und Klarmachen zum Gefechtsschuß

A. Herrichten

1) Übungskopf abnehmen, soweit Torpedo mit angesetzten Köpfen lagern.
2)

Die "Große Regelung" gemäß II mit Ausnahme der Prüfungen am Übungskopf.

3) Gefechtskopf ansetzen.

Boden des Verpackungsgefäßes für Gefechtskopf abnehmen. Sechskantmuttern am Deckel des Gefechtskopfes nachziehen. Gefechtskopf mit Verpackungsgefäß mittels Heißvorrichtung und Flaschenzug ansetzen und mit den Längsschrauben aus der Blechschachtel des Behälters für Gefechtskopf anschrauben. Die beiden Sechskant-schrauben am Verpackungsgefäß für Gefechtskopf lösen und Verpackungsgefäß ab-nehmen.

B. Klarmachen zum Gefechtsschuß
bei Temperaturen über 0° C

1)

Klarmachen des Torpedos gemäß Abschnitt IV. außer 6, 7, 11 und 15 (Kesselfüllung 200 kg/cm²).

2) Laufstrecke 55 hm einstellen.

Nach dem Einstellen sind die Abdeckbleche vom Hinterteil und der Auftriebskammer (Abb 8, Pos. "a" und "b") abzunehmen und nach dem Entfernen des Splintes (1), der Mutter (2) und des Schneckenrades (3) (Abb. 30), ist die Welle mittels eine Halte-ringes wieder festzusetzen (Abb. 31).

Abb. 30: Stoppvorrichtung mit aufgesetztem Schneckenrad

3)

Wasserfüllschraube mit Bruchplatte gegen Gefechtseinsatz auswechseln, der sich in der Blechschachtel des Behälters für Gefechtskopf befindet.

4) Blaseschraube fest anziehen und auf Dichtigkeit prüfen.
5)

Torpedo nach Beladevorschrift des betreffenden Flugzeugmusters beladen und Mel-dezettel ausfüllen.

6)

Tiefenapparat nach dem Beladen entlüften und Prüfschraube wieder einschrauben.

7)

Luftruder nach dem Beladen ansetzen, dabei auf symetrischen und festen Sitz ach-ten.

Abb. 31: Stoppvorrichtung (Klar zum Gefechtsschuß) mit angesetztem Ausschaltring

C. Klarmachen zum Gefechtsschuß
bei Temperaturen unter 0° C

1. Kennzeichnung und verwendete Öle

a)

Torpedos,  die  nicht  besonders  gekennzeichnet sind, sind einsatzfähig bis – 10° C.

b)

Torpedos, die auf dem Zwischenring und auf dem Hinterteil quer zur Längsachse je einen weißen Strich von 10 cm Breite und 60 cm Länge und daneben in 10 cm gros-ser Schrift die Bezeichnung "K 20" bzw. "K 30" haben, sind einsatzfähig bis – 20° C bzw. – 30° C.

c)

bei diesen Torpedos steht neben der Wasserfüllschraube noch in 10 cm großen Zahlen 50/50.

d) Zur Verwendung kommen nachstehende Öle:
Zwischenring: Über 0° C
= Spindelöl grün,
unter 0° C
= Spindelöl, grün;
Druckregler: Über 0° C
= LKO 217 ax II
unter 0° C
= Spindelöl, grün;
Vierwegehahn: Über 0° C
= Spindelöl, grün,
unter 0° C
= Spindelöl, grün;
Maschine: Über 0° C
= LKO 217 ax II
unter 0° C
= LKO 217 ax II;
Steuermaschine: Über 0° C
= Spindelöl, grün,
unter 0° C
= Spindelöl, grün;
GA: Über 0° C
= Spindelöl, grün,
unter 0° C
= Spindelöl, grün.

2. Klarmachen

Wie unter IX B 1–4, jedoch Wasser/Spiritusgemisch 50 : 50

3. Äußere Behandlung der Torpedos

a) Mit "Flugzeugfett blau" sind zu umfetten:
die beweglichen Teile der Pistole,

die Durchbrechungen für die Öffnungshebel und für die Wasserschlagklappen im Zwi-schenring und in der Maschinenkammerhülse,

die Überdruckventile,
die Spindeln für GA- und Tiefeneinstellung,
die Rudergestänge und die Ruderlager,
das Kesselabsperrventil.
b)

Raum zwischen Gummimembran des TA und der Oberkante des Membranpreßringes vollkommen mit "Flugzeugfett blau" ausfüllen und Abdeckblech leicht einfetten.

4. Zusätzliche Prüfungen

a)

Nach Durchführung der Arbeiten unter C 3a und b sind die Torpedos mindestens 3 Stunden im Freien zu lagern.

b)

Nach dieser Zeit sind folgende Kältprüfungen sofort vom Standrohr aus durchzu-führen.

Prüfen des Zwischenringes nach II C 4c und d.
Prüfen der Tiefensteuermaschine auf Leichtgängigkeit.

GA anlassen. Kreisel festhalten und dann bewegen. Die GA-Ruder müssen gleich-mäßig folgen.

Maschine auf leichtes Anspringen prüfen (II C 1).
Zünder prüfen (II C 2).

Wird dabei irgendeine Schwergängigkeit festgestellt, so ist der LT bei Temperaturen unter 0° C nicht einsatzfähig. Dieser LT ist sofort mit "K0" in 10 cm großer Schrift zu kennzeichnen und darf nur bei Temperaturen über 0° C eingesetzt werden.

5. Wie B 5 – 7

Kehrt das Flugzeug mit dem Torpedo zurück, so sind folgende Arbeiten unter Be-achtung der Beladevorschrift des betreffenden Flugzeugmusters auszuführen:

1)

Prüfen, ob Propellersicherung für Pistole noch vorhanden ist (Plombe und Plomben-draht).

2) Kesselabsperrventil schließen.
3) Kesseldruck prüfen, evtl. wieder auffüllen.
4) Gefäße nachfüllen.
5) Luftruder überprüfen, Scherschrauben erneuern..
6) Vor dem nächsten Start Kesselabsperrventil wieder öffnen.
7)

Bei längerer Lagerung müssen die Treibschrauben täglich mehrere Male gedreht wer-den, entweder mit Luft oder von Hand. Wenn mit Luft, dann Gefäße wieder auffüllen und alle Arbeiten zum Schußklarmachen nochmals durchführen.

8)

Je nach den örtlichen Verhältnissen und klimatischen Einflüssen (wie Flugsand, Feuchtigkeit der Luft, Kälte usw.) sind die vorstehenden Arbeiten entsprechend durchzuführen und in ihrem Umfage entsprechend darauf abzustellen.

D. Klarmachen und Einsetzen der Gefechtspistole

(Siehe Vorschrift für betreffende Pistole)

Das Einsetzen der Gefechtspistole in den Gefechtskopf soll möglichst nach dem Unter-hängen des Torpedos unter das Flugzeug zu erfolgen.

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