I. AllgemeinesII. Große Regelung
Abwurfmunition-Torpedos - Munitions-Handbuch - Teil 4 Flugzeugtorpedo F 5 b - Heft b: Bedienung und Wartung
II. "Große Regelung"

A. Allgemeines

Das Regeln ist die Schlußprüfung in bezug auf das gute Zusammenwirken aller Einrichtun-gen in Torpedo.

Die "Große Regelung" ist auszuführen:

1)

Bei Übergabe an die Frontstellen.

2)

Alle 2 bis 3 Monate und kurz vor jedem Schießabschnitt.

3)

Wenn das Hinterteil abgenommen war.

4)

Wenn das Schwanzstück abgenommen war.

5)

Beim Herrichten für die längere Lagerung.

6)

Beim Herrichten zum Gefechtsschuß.

7)

Die Frist, in der während der Kriegsbereitschaft der Waffe eine "Große Regelung" spätestens erfolgen muß, beträgt 1 Monat.

Das Fliegerwaffenpersonal (LT) führt die Regelung aus. Arbeitsverteilung nach D.(Luft) g. 4306 Teil 24.

Die mit einem * versehenen Abschnittsbezeichnungen fallen bei "Kleine Regelung"  (III) fort.

B. Vorbereitung

1)

Torpedo mit Heißring oder Heißgurt auf Rollböcken lagern.

2)

Kesselabsperrventil schließen.

3)

Schraube zum Festsetzen des Wasserabschlußventils für GA einschrauben.

4)

Torpedo äußerlich untersuchen.

Verschraubungen sowie Befestigungs- und Längsschrauben, insbesondere die Befes-tigungsschrauben der Hängewarzen auf festen Sitz prüfen. Treibschrauben mit der Handkurbel drehen und Treibschraubenklemme aufsetzen.

Steuergestänge sowie Lagerstellen der Tiefen- und GA-Ruder ölen und Ruder bewe-gen.

5)

Vierwegehahn durch beide Ölschrauben mit Spindelöl grün ölen. Öffnungshebel mit Vierwegehahn auf Leichtgängigkeit prüfen. Vierwegehahn abkuppeln.

6)

Öffnungshebel nach hinten legen und Wasserschlagklappe auf Leichtgängigkeit prü-fen. Öffnungshebel nach vorn. Sicherheitsvorstecker einstecken.

*7)

Filterverschraubung des Ölgefäßes für Maschine nachsehen, gegebenenfalls reinigen und wieder einschrauben. Ölgefäße für Maschine und Räderkammer mit 0,5 Ltr. Öl LKO ax II füllen. Füllschraube wieder einschrauben.

*8)

Die beiden Ölgefäße für Druckregler ganz füllen. Ölfüllschrauben wieder einschrau-ben.

*9)

Übungskopf abnehmen.

*10)

Steuerzylinder und Gelenke der Steuerung sowie Ruderlager des Zwischenringes mit Spindelöl grün ölen.

*11)

Kugellager des Kreisels im KA mit Spindelöl grün versehen.

*12)

Zugangsverschraubung für Zeitschlußkolben herausschrauben. Zeitschlußkolben mit Händelschraube auf Leichtgängigkeit prüfen und mit Spindelöl grün ölen. Zugangs-verschraubung wieder einschrauben. Die gleiche Prüfung mit dem Anlaßkolben des Absperrventils vornehmen.

13)

Wasserschlagklappe des Anlaßventils auf Leichtgängigkeit prüfen.

*14)

Torpedo auf Rollblöcke in Längs- und Querachse genau in Waage legen. Wasser-schlagklappe des Anlaßventils nach hinten legen, Kreisel darf sich dabei nicht bewe-gen. Im anderen Fall sind die Zugfedern richtig einzustellen. Kreisel in beide Endla-gen bewegen und so Schieber auf Leichtgängigkeit prüfen.

15)

Verschraubung mit Schlagbolzen für Zünder heraus, Schlagbolzen auf Leichtgängig-keit prüfen.

16)

Füllschlauch anschlagen.

C. Prüfungen bei steigendem Standrohrdruck

1. Bei 7 bis 9 kg/cm²

Durcharbeiten der Maschine und Prüfen der Stoppvorrichtung. 400 m Laufstrecke einstel-len. Kesselabsperventil zu. Klemme ab. Schutzhaube aufsetzen, Sicherheitsvorstecker heraus. Öffnungshebel und Wasserschlagklappe zurück. Standrohrventil langsam öffnen und Maschine nicht zu schnell laufen lassen. Maschine muß beim Öffnen des Standrohr-ventils sofort leicht anspringen. Wasserschlagklappe mehrmals nach vorn und hinten be-wegen, um so Maschine auf leichtes Anspringen zu prüfen. Bei "0" muß sie selbsttätig stoppen. Danach Wasserschlagklappe und Öffnungshebel nach vorn legen. Der Stoppzei-ger muß jetzt selbsttätig auf die vorher eingestellte Laufstrecke springen. Standrohrventil zu. Klemme auf.

2. Bei 16 bis 20 kg/cm²

Zünder des Verdampfers prüfen (Abb. 8).

Beide Schlaghebel aufrichten. Klemme auf. Standrohrventil auf. Öffnungshebel und Wasserschlagklappe nach hinten legen. Beide Schlaghebel müssen hörbar nach unten schnellen und die Schlagbolzen ganz eindrücken. Standrohrventil zu.

Öffnungshebel und Wasserschlagklappe nach vorn.

Abb. 8: Aufrichten der Schlaghebel des Zünders

Abb. 9: Prüfen der Höchstausschläge

3. Bei 70 bis 80 kg/cm²

a. Steuermaschine durcharbeiten und Höchstausschläge prüfen (Abb. 9).

Tiefenfeder muß bis zur Endlage entspannt sein. Filterschraube mit Filter im Ölgefäß für Steuermaschine herausschrauben. Torpedo etwa 20° nach Stb. drehen, etwa 1 cm³ Spindelöl grün Ölgefäß für Steuermaschine einfüllen, Filterschraube einschrauben. Ruder-ausschlagmesser für Tiefenruder ansetzen.

Abb. 10: Schutzblech für Tiefenplatte, abgenommen

Torpedo um 90° drehen. Schutzblech für Tiefenplatte abnehmen (Abb. 10). Nachsehen, ob Gummimembran unbeschädigt und frei von Öl und Petroleum ist. Luftstutzen zum Prü-fen des Tiefenapparates fest aufschrauben und Gummischlauch mit Druckminderventil am Standrohr verbinden. Torpedo in Normallage drehen.

Treibschraubklemme aufsetzen. Füllschlauch abschlagen.

Torpedo mit Wasserwaage, deren Ungenauigkeit durch Verdrehen um 180° festzustellen und anzugleichen ist, genau in Waage legen. Öffnungshebel und Wasserschlagklappe nach hinten legen und Standrohrventil auf.

Übertragungsgestänge vom Tiefenapparat nach der Steuermaschine bewegen und damit Steuermaschine und Tiefenrudergestänge durcharbeiten, bis die Ruderblätter leicht und gleichmäßig folgen. Übertragungsgestänge in beide Endlagen drücken (bis Pufferfederung hinten eingedrückt ist) und Höchstausschläge ablesen. Eventuell auftretende Schwergän-gigkeit sind durch Klopfen mit einem Gummiham-mer auf das Schwanzstück zu beseitigen.

Die Höchstausschläge sollen 25 ± 2° betragen und nach oben und unten gleich sein.

Die Höchstausschläge werden verstellt an der Kupplung des Tiefensteuergestänges, Bb.-Seite (Abb. 11). Ein Verkürzen der Tiefensteuerstange durch Lösen der vorderen und hin-teren Gegenmutter des Kupplungsstückes (von hinten gesehen Rechtsdrehung der Ge-genmutter) ergibt mehr "Ruder unten".

Nach dem Einstellen des Kupplungsstückes sind die Gegenmuttern rechtsherum wieder fest anzuziehen.

Abb. 11: Einstellen der Höchstausschläge

I. AllgemeinesII. Große Regelung