Abwurfmunition-Torpedos - Munitions-Handbuch - Teil 4 Flugzeugtorpedo F 5 b - Heft b: Bedienung und Wartung |
II. "Große Regelung" |
C. Prüfung bei steigendem Sandrohrdruck |
b. Tiefenapparat in Verbindung mit der Steuermaschine prüfen. |
Torpedo mit einer Wasserwaage, deren Ungenauigkeit durch Verdrehen um 180° festzu-stellen und auszugleichen ist, genau in Waage legen. Standrohrventil öffnen, Öffnungshe-bel und Wasserschlagklappe nach hinten legen. |
Bei entspannter Tiefenfeder (Endlage) die Tiefenruder auf 0 ± 1° bringen. Berichtigung am Stellrad. 4 m Tiefe einstellen. Übertragungsgestänge bewegen und Pendel ausschwin-gen lassen. Pendelausschlag soll jetzt 13° und beim F 5b/33 und 15 ° beim F 5b/40 be-tragen (zulässige Toleranz ± 1°). Tiefenruder bis zur Endlage entspannen. Tiefenplatte mit 0,8 kg/cm² belasten und Pendelausschlag oben feststellen, soll 19 ± 1° oben für F 5b/33 und 20 ± 1° beim F 5b/40 betragen. Dieser Ausschlag ist richtig einzustellen an den Pendelanschlagschrauben des Pendels. Hierzu ist der Tiefenapparat auszubauen. Merke: Vergrößern des Abstan-des zwischen vorderer Anschlagschraube und Federhülse ergibt mehr Ruder unten und umgekehrt. Vergrößern des Abstandes zwischen hinterer Anschlagschraube und Federhülse gibt mehr Ruder oben. Eine Umdrehung der Anschlag-schraube entspricht etwa 1,75° Ruderausschlag. Hierauf Tiefenfeder auf 6 m spannen. |
Bei waagerecht festgehaltenem Torpedo und einer Belastung der Tiefenplatte von 0,6 kg/cm² sollen die Tiefenruder eine Ausschlag von 4° nach unten anzeigen. |
Torpedo anheißen und Schwanzstück auf und nieder bewegen. Ruderblätter müssen gleichmäßig und ohne zu haken der Bewegung bis zu den Pendelausschlägen 19 ± 1° bzw. (20 ± 1°) oben und 13° bzw. (15°) unten folgen. Bei ruckweisem Arbeiten der Tiefen-ruder ist die Ursache zu beseitigen. Als Ursache kommt in Frage: Schwergängigkeit des Tiefenapparates, des Übertragungsgestänges vom Tiefenapparat zur Steuermaschi-ne, der Kolbenstange der Steuermaschine in der Stopfbuchse und des Tiefenrudergestän-ges, oder untere Schwanzflosse verbo-gen. |
Danach Standrohrventil schließen und Öffnungshebel und Wasserschlagklappe nach vorn legen. |
Luftstutzen zum Prüfen des Tiefenapparates abschrauben und Schutzblech für Tiefen-platte anschrauben. Ruderausschlagmesser für Tiefenruder abnehmen. |
a. GA-Kontrolle (nur vor dem Einsatz oder Übungsschuß durchzuführen). |
Torpedo auf GA-Regelbock legen und ausrichten. Treibschraubenklemme auf. Schraube zum Festsetzen des Wasserabschlußventils für GA herausschrauben. Ruderausschlagmes-ser für GA aufsetzen. |
Nachsehen, ob Sperrhebel richtig in Eingriff ist (Regelmutter hinten), ob Winkeleinstellvor-richtung auf "0" steht und Dorn für 0-Stellung am GA leicht eingeführt werden kann. |
GA-Pforte schließen. |
GA-Regelblock in 0-Stellung bringen. Standrohrventil auf und GA mit 180–200 kg/ cm³ an-lassen, dabei am Ruderausschlagmesser feststellen, ob GA im Augenblick des Anlassens springt, d.h. die 0-Stellung des GA-Regelbockes muß mit 0-Stellung des GA-Ruders über-einstimmen. Eine Toleranz von ± 0,5° ist zulässig. Die Ruderblätter sind vor dem Ablesen, um Lösen innerhalb des Rudergestänges auszugleichen, nach innen zu drücken. |
Stimmt 0-Stellung des Ruderausschlagmessers innerhalb der zulässigen Toleranz mit 0-Stellung des GA-Regelblockes nicht überein, so ist der Kreisel anzuhalten, der Sperrhebel richtig in Eingriff zu bringen und der Schieber zu verstellen. (2 Abb. 12.) |
Liegt der Ruderausschlag, von hinten gesehen, nach links, so ist der Schieber, von hinten gesehen, linksherum zu verstellen. |
GA nochmals anlassen und 0-Stellung prüfen. Wird bei einmaligem Verstellen des Schie-bers die 0-Stellung innerhalb der zulässigen Toleranz nicht erreicht, so ist der Schieber so lange zu verstellen, bis 0-Stellung erreicht ist. GA-Pforte ist zu jedem Anlassen einzu-setzen. |
Ist ein Verstellen des Schiebers nicht nötig, so ist durch einmaliges Hin- und Herschwen-ken des Torpedos festzustellen, ob die Ruderausschläge nach beiden Seiten gleich sind. Unrichtige Ausschläge sind durch Verstellen des Gelenkstückes auf der Kupplungsschrau-be des GA-Steuergestänges (Stb.-Seite des Schwanzstückes) richtig einzustellen. (Abb. 13.) |
Ein Verstellen des Gelenkstückes nach hinten (Verlängern der GA-Steuerstange) durch Lösen der hinteren und Anziehen der vorderen Gegenmutter der Kupplungsschraube (von hinten gesehen Linksdrehung der Gegenmutter) ergibt mehr "Ruder Bb". Nach dem Einstel-len der richtigen Ruderausschläge ist die Kupplungsmutter durch Anziehen der hinteren Gegenmutter wieder zu sichern. |
Danach Öffnungshebel nach vorn legen und Torpedo so lange weiterschwenken, bis alle Luft verbraucht und Anlaßkolben wieder nach vorn gegangen ist. Kreisel anhalten und Sperrhebel richtig in Eingriff bringen. |
GA-Pforte schließen und GA anlassen. Der Torpedo ist jetzt über eine Prüfdauer von 3 Minuten von einer Ruderendstellung in die andere zu schwenken. Ändert sich die am GA-Ruderausschlagmesser abgelesene Ruderstellung während und am Ende dieser Zeit um mehr als die zulässige Toleranz von ± 1° (Auswandern des Kreisels), so ist der Öff-nungshebel nach vorn zu legen, Kreisel anzuhalten und die Regelmutter zu verstellen. Soll der Torpedo, um in seine 0-Stellung zu kommen, nach Bb. oder links zurückgeholt wer-den, dann ist die Regelmutter, von hinten gesehen, linksherum zu drehen. Soll der Tor-pedo nach Stb. oder rechts zurückgeholt werden, ist die Regelmutter, von hinten gese-hen, rechtsherum zu drehen. Da ein Verstellen der Regelmutter selbst kaum möglich ist, ist diese mit dem vorgeschriebenen Schlüssel festzuhalten und dafür der Kreisel entge-gengesetzt zu drehen. |
Das Regeln ist so lange wiederholen, bis die 0-Stellung innerhalb der zulässigen Toleranz von ± 1° während der Regeldauer von 3 Minuten einwandfrei erreicht ist. |
Wenn nach Durchführung der GA-Kontrolle der GA weiterhin nicht einwandfrei regelt, dann GA ausbauen und Ersatz-GA einsetzen. |
Den nicht einwandfreie GA an eine L.Muni T abgeben. |