II. Große RegelungIII. "Kleine Regelung"
Abwurfmunition-Torpedos - Munitions-Handbuch - Teil 4 Flugzeugtorpedo F 5 b - Heft b: Bedienung und Wartung
II. "Große Regelung"
C. Prüfung bei steigendem Sandrohrdruck
*b. Prüfung der Schieberstellung des Krängungsapparates (Abb. 16)

Hierzu sowie zu der folgenden Prüfung den Kessel mit 70 bis 80 kg/cm² füllen. Torpedo auf Rollböcke genau vierkant legen.

Öffnungshebel des Absperrventils für Krängungsapparat rasch nach hinten legen; dabei müssen die Ruder schalgartig nach unten gehen. Nach dem Legen der Wasserschlagklap-pe des Anlaßventils muß der Öffnungshebel nach Verlauf von 1,4 bis 1,6 sek beim F 5b/33 und 0,8 bis 1 sek beim F 5b/40 nach vorn gehen und die Ruder gleichmäßig in die Nullage zurückgehen. Dieselbe Prüfung ist nach voherigem Anhalten des Kreisels bei 5 ± 1° beim F 5b/33 und 8 ± 1° beim F 5b/40 Bb.- und Stb.-Krängung zu wiederholen. Hierbei soll ein Ruder in Nullage gehen und das andere angestellt bleiben.

Torpedo wieder mit seiner Querachse genau in Waage legen.
*c. Prüfung der Steuerung des Krängungsapparates

Öffnungshebel des Absperrventils rasch nach hinten legen. Beide Ruder müssen, wie vor-her, schlagartig nach unten gehen. Torpedo nach links und rechts krängen (wegen der Kürze des Vorgangs etwas beschleunigen) und Wasserschlagklappe des Anlaßventils da-bei nach hinten festhalten. Bei diesem Krängen muß abwechselnd ein Ruder schlagartig nach unten und das andere auf "0" gehen. Die Arbeitszeit des Krängungsapparates vom Legen der Wasserschlagklappe bis zum Ausschalten durch das Zeitschußventil (Öffnungs-hebel vorn) soll 1,4 bis 1,6 sek beim F 5b/33 und 0,8 bis 1,0 sek beim F 5b/40 betragen. Die Arbeitszeit ist durch die Bohrung der Drosselschraube im Zeitschlußkolben bestimmt. Bei zu langer Arbeitszeit ist die Drosselschraube und das Filter im Zeitschlußkolben zu un-tersuchen und gegebenenfalls zu regulieren. Kesselabsperrventil schließen. Übungskopf ansetzen.

Bemerkung:

Bei angesetztem Kopf sind zwischen den einzelnen Prüfungen mindestens 5 Minuten ver-streichen zu lassen, damit der Kreisel bei wiederholtem Anblasen zu keine hohe Drehzahl erhält.

*d. Ausblasevorrichtung prüfen (Abb. 17)

Deckelverschraubung und Membranpreßring herausschrauben. Nachsehen, ob Gummimem-bran unbeschädigt ist. Membranpreßring wieder einschrauben. Übertragungsgestänge mit Bundmutter prüfen, ob fest angezogen. Mitnehmmerplatte mit Hilfe eines Schlüssels ein-drücken. Lose zwischen Mitnehmer und Bandmutter feststellen. Der Überhub soll 1 mm betragen. Mitnehmer muß dabei einrücken und beim Nachlassen des Druckes des Übertra-gungsstange mit nach vorn nehmen. Mitnehmer ausrücken und Prüfung in gleicher Weise wiederholen.

Weitere Prüfungen der Ausblasevorrichtung bei der "Großen Regelung" vor einem Schieß-abschnitt und vor jedem Schuß.

Übungskopf mit 10 Ltr. Frischwasser füllen und Füllverschraubung einschrauben. Verzöge-rungsgefäß mit Öl füllen. Druckluftgefäß mit 70 bis 80 kg/cm² füllen. Mitnehmerplatte ein-drücken, so daß Mitnehmer einrastet, durch Nachlassen des Druckes für 1 Sekunde Mit-nehmerplatte nach vorn gehen lassen und wieder eindrücken. Hierbei darf noch kein Was-ser austreten. Danach Mitnehmerplatte nach vorn gehen lassen. Das Wasser muß jetzt nach höchstens 2 Sekunden in  kräftigem Strahl austreten. Mitnehmer ausrücken und Deckelverschraubung einschrauben.

Abb. 17: Ausblasevorrichtung mit abgenommener Deckelverschraubung

*5. Bei 200 kg/cm²

a. Voreinströmung der Maschine prüfen
Zur Vermeidung von Ölexplosionen ist die Prüfung wie folgt auszuführen:

Bei Luftentnahme aus dem Standrohr Klemme ab. Schutzhaube aufsetzen. Öffnungshebel nach hinten legen. Erst dann Druck allmählich auf 200 kg/cm² steigen lassen und beob-achten, ob Treibschrauben sich drehen. Dabei sollen die Treibschrauben etwa 500 Um-drehungen/min machen.

Bei Entnahme von Luft aus dem Kessel.

Bei Öffnungshebel "hinten" ist das Kesselabsperrventil langsam zu öffnen. Weitere Prüfung wie unter "Entnahme von Luft aus dem Standrohr" beschrieben.

b. Dichtigkeitsprüfung, wenn der Kessel nicht aufgefüllt ist, bei geschlossenem Kesselabsperrventil

Dichtigkeit des Luftverbindungsrohres (am Absperrventil) und des Absperrventildeckels prüfen. Öffnungshebel bleibt vorne. Die zu prüfenden Stellen mit Seifenwasser bestrei-chen. Blaseschraube (Abb. 18) soll hierbei lebhaft blasen. Sie muß dementsprechend ein-gestellt sein.

c. Dichtigkeitsprüfung bei geöffnetem Kesselabsperrventil
Es sind auf Dichtigkeit zu prüfen:

Kesselentwässerungsschraube,
hinterer Kesselboden mit Hauptverbindungsrohr,
Deckelverschraubung des Kesselabsperrventils,
Luftverbindungsrohr und
Absperrventildeckel.

Abb. 18: Absperrventil mit Blaseschraube

Die von außen zugänglichen Teile sind unmittelbar, die in der Auftriebskammer liegenden Teile durch Bestreichen der Gewindebohrung für die Entwässerungsschraube mit Seifen-wasser auf Dichtigkeit zu prüfen. Außerdem ist die Verbindung zwischen vorderen Kessel-boden und Absperrventil für Krängungsapparat bei angesetztem Übungskopf durch Be-streichen der Gewindebohrung für Entwässerungsschraube des Zwischenringes mit Sei-fenwasser auf Dichtigkeit zu prüfen. Bei abgenommenem Kopf sind die Rohrverbindungen am Kessel und am Absperrventil unmittelbar mit Seifenwasser zu bestreichen. Betreffs Blaseschraube (II C 5b).

D. Hüllen mit 1,5 kg/cm² auf Dichtigkeit prüfen

1. Auftriebskammer und Tiefenapparatbehälter

Diese Prüfung ist, wenn der Torpedo hinterher geschossen werden soll, erst nach dem Klarmachen zum Schuß auszuführen.

Prüfschraube für Tiefenapparatbehälter herausschrauben. Überdruckventil der Auftriebs-kammer mit Händelschraube auf Leichtgängigkeit prüfen (Abb. 19).

Entwässerungsschraube der Auftriebskammer herausschrauben. Luftstutzen einschrauben und durch den Schlauch mit dem Druckminderventil verbinden. Druckminderventil öffnen und auf 1,5 kg/cm² einstellen. Überdruckventil dichthalten.

Wenn Auftriebskammer mit 1,5 kg/cm² gefüllt ist, die Gewindebohrung der Prüfschraube mit Seifenwasser bestreichen, um die Dichtigkeit des Tiefenapparatbehälters zu prüfen. Wenn sich keine Blasen zeigen, Prüfschraube wieder einschrauben.

Abb. 19: Prüfen des Überdruckventils

Wenn Undichtigkeiten am Tiefenapparatbehälter festgestellt werden, dann ist der Tiefen-apparatbehälter mit 0,5 kg/cm² auf Dichtigkeit zu prüfen.

Absperrventil vor dem Druckminderventil schließen und am Manometer beobachten, ob der Druck in der Auftriebskammer stehenbleibt. Luftstutzen heraus- und Eintwässerungs-schraube einschrauben.

2. Apparatekammer

Prüfung sinngemäß wie unter 1.

3. Zwischenring

Prüfung sinngemäß wie unter 1, jedoch nur mit 1 kg/cm².

E. Nachbehandlung, wenn der Torpedo anschließend nach B u. C nicht geschossen werden soll

a)

Füllschlauch und Füllhändel abschlagen. Kessel abblasen und entwässern (Siehe I 15). Soll der Torpedo innerhalb 5 Tagen geschossen werden, so ist zur Einsparung von Luft das Kesselabsperrventil zu schließen und auf beide Seiten des Kessels die Luftfüllung in kg/cm² mit Kreide zu schreiben (I 11).

Füllventilverschlußschraube einschrauben.
b) Ölgefäß für Maschine und Ölgefäß für Druckregler entleeren.

c)

Schraube zum Festsetzen des Wasserabschlußventils für GA herausschrauben.

II. Große RegelungIII. "Kleine Regelung"