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Merkblatt über englische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
I. Spreng- und Zündmittel
D. Nicht heeresübliche Kampfmittel

2. Geballte Ladungen.

Die Bilder 25 bis 38 zeigen verschiedene Formen von Ladungen, die von den Engländern für Sonderunternehmungen angewendet werden.

Die geballte 1 kg-Ladung (Bild 25) ist in Sackleinwand und Maschendraht verpackt. Sie hat Doppel-Leitfeuerzündung mit Abreißzünder und wird an Eisenmasten und -streben mit Klebenbändern an gebracht (Bild 26).

Bild 25.
Geballte 1 kg-Ladung.

Bild 26.
Angebrachte geballte 1 kg-Ladung.

Geballte 3 und 4 kg-Ladungen in Paketform (Bild 27 bis 29) werden ebenfalls mit Leu-koplastbändern am Sprenggegenstand befestigt, gegebenenfalls wie Bild 28 zeigt, auch angehängt.

Bild 27.
Geballte Ladung in Paketform (3 und 4 kg) mit aufgerollter Zündung.
Bild 28.
Angehängte geballte 3 kg-Ladung.
Bild 29.
Geballte 4 kg-Ladung fertig zum Ankleben.

Auch rollenförmige geballte Ladungen zu 3,5 und 6,5 kg, nach Bild 30, wasserdicht in Gummistoff verpackt werden angewendet. Sie sind mit Klebebändern und Doppel-Leitfeu-erzündung ausgestattet. Ladungen dieser Art sind z.B. für Kransprengungen bestimmt.

Bild 30.
Rollenförmige geballte Ladung (3,5 und 6 kg).

Eine geballte 7 kg-Ladung (Bild 31) in lackierten Blechbüchsen wird mit Zeitzünder, z.B. Uhrwerkszünder versehen (vgl. Abschn. II. F, 2). Als Sprengladung wird Schießbaumwolle in Körpern von 0,5 kg verwendet.

Gesamtgewicht: 9 kg.

Form und Tarnanstrich der Blechbüchse (Bild 32) ermöglichen es, die Ladung in Stapeln aller Art unauffällig unterzubringen.

Bild 31.
Geballte 7 kg-Ladung.
Bild 32.
Blechbüchse der geballten 7 kg-Ladung.

Die in den Bildern 33 bis 35 gezeigte geballte 10 kg-Ladung ist in einem wasserdichten Doppel-Beutel (Bild 33) aus Gummistoff verpackt, in dessen einem Teil sich die Sprengla-dung (Bild 34) befindet, während im anderen eine Doppelrolle mit 10 m Knallzündschnur und Befestigungsschnur (Bild 35) untergebracht ist. Die Ladung kann unter Wasser ange-wendet werden.

Bild 33.
Geballte 10 kg-Ladung.
Bild 34.
Sprengladung einer geballten 10 kg-Ladung.

Beim Einsatz wird dem oberen Beutel die Doppelrolle mit der Zündschnur und der Befesti-gungsschnur entnommen und abgerollt (Bild 35). Gezündet wird mit Doppel-Zeitzünd-schnur und Abreißzünder.

In Afrika wurde von englischen Sprengtrupps an Anlagen, Bauten, Lagern usw. mehrfach eine vorbereitete, fabrigmäßig hergestelle Sprengpackung "Afrika" verwendet (Bild 36). Die Sprengpackung besteht aus einer 20 cm breiten Tüte aus festem Papier, in die ein schwarzes, knetbares Sprengmittel in Kugelform von etwa 12 cm Durchmesser mit der vorbereiteten Zündung verpackt ist.

Bild 35.
Zündung der geballten 10 kg-Ladung.
Bild 36.
Sprengpackung "Afrika".

Gezündet wird mit dem mechanischen Zeitzündschnuranzünder (Bild 7) über eine Verbin-dung von Zeitzündschnur–Sprengkapsel–Knallzündschnur, die beiderseits einer Zündla-dung (Abschn. I. B, 1) verknotet ist (Bild 37).

Bild 37.
Zündung der Sprengpackung "Afrika".

An der Sprengstelle wird die Zündung mit dem verjüngten Teil voraus in die knetbare Sprengladung eingedrückt und zugeknetet.

In Stapel (Munition, Gerät usw.) wird die Sprengpackung in der Tüte eingebaut, wobei diese so abgebunden wird, daß der Zeitzündschnuranzünder herausragt.

Gelegentlich wird die kentbare Sprengladung auch ohne Tüte angebracht, wenn sie sich so der Form des Sprengobjektes besser angepaßt (z.B. bei Telegraphenmasten ringför-mig).

Auch eine Rohrladung (Bild 38) wurde festgestellt, bestehend aus einer Blechröhre, in der sich auf einer Schnur aufgereihte kleine Ladungen zu 50 g befinden. Die Packung ähnelt der Büchse für Zündladungen (Bild 5). Vermutlich sind die einzelnen Preßlinge als Übertra-gungs- oder Zündladungen vorgesehen.

Weitere Angaben fehlen.
Bild 38.

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