I. Spreng- und Zündmittel; C. Ladungsberechnung: 6. Erde bis 8. Taktische Zeichen für SprengungenI. Spreng- und Zündmittel; D. Nicht heeresübliche Kampfmittel: 2. GeballteladungenInhaltsverzeichnis
Merkblatt über englische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
I. Spreng- und Zündmittel
D. Nicht heeresübliche Kampfmittel

1. Allgemeines.

Nicht heeresübliche Kampfmittel sind vorbereitete Sprengladungen und Brandmittel mit fertigen Zündungen, die bei Überraschungsunternehmungen gegen wichtige technische Einrichtungen rasch und wirksam an dem zu zerstörenden Gegenstand angebracht und gezündet werden können. Durch Anpassen der Ladungsform und Tarnfarbe der Umhüllung werden die Ladungen einer etwaigen Beseitigung durch den Gegner vor dem Wirksamwer-den nach Möglichkeit entzogen. Es müssen deshalb die etwa zeitweilig von englischen Sprengtrupps mit Sonderaufträgen erreichten Geländeteile bei der Säuberung auf die nachstehend beschriebenen Sonderkampfmittel hin sorgfältig durchsucht werden.

Als Sprengmittel werden in der Hauptsache Schießbaumwolle, Ammonal, Dynamit und plastischer Sprengstoff verwendet. Dynamit ist bei englischen Sabotageversuchen vor-herrschen festgestellt worden, obwohl es durch Infanterie-Beschuß während des Trans-ports zum Zerknall gebracht werden kann.

Die Sprengmittel werden in Paket-, Rollen- und Ringform, in wasserdichten Packungen, Leinenbeuteln, Blech- und Bakelitbehältern mitgeführt.

Das Gewicht der Ladungen schwankte bei den bisherigen Feststellungen zwischen 0,5 und 10 kg.

Um einwandfreies Zündes zu gewährleisten, sind fast alle Ladungen mit doppelter Zün-dung versehen. Elektrische Zünder, Zeitzünder verschiedener Art, Uhrwerkzünder und Leitfeuerzündungen wurden festgestellt. Soweit bisher bekannt, werden die Zündschnüre mit Abreißzünder, Zündschnuranzünder (Bild 7), bei Dunkelheit besonders durch flammen-lose Sturmstreichhölzer gezündet. Weiter werden verwendet langfristige Zeitzünder, auf-setzbare Kupferhülsen mit Reibzündkopf und wulstförmige Reibzündköpfe am Ende der Zeitzündschnüre, die ebenso wie die Zündköpfe der Kupferröhrchen an die Reibfläche einer Streichholzschachtel entflammt werden können.

Am häufigsten wird eine Zündung aus Doppel-Zeitzündschnur (Bild 24) verwendet, die im allgemeinen eine Brenndauer von etwa 2 Minuten hat.

Bild 24.
Zündung aus Doppel-Zeitzündschnur mit Abreißzünder.

Die Sprengladungen werden mit langen, kräftigen Klebenbändern am Sprenggegenstand befestigt oder durch Magnete als Haftladung daran festgehalten.

Klebebänder ermöglichen rasche und geräuschlose Ladungsanbringung an Profilen (Lei-tungsmasten, Pfeilern) ebenso wie an glatten Wänden (Schiffswänden, Schleusentoren usw.). Bei Verwendung von plastischem Sprengstoff kann die Ladung den Formen des Sprenggegenstandes genau angepaßt und die Wirkung dadurch erhöht werden.

Haftladungen, die mit kräftigen Magneten ausgestattet sind, lassen sich rasch an eiserne Gegenstände anlegen. Sie können auch unter Wasser verwendet werden.

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