X. Munitionsarbeiten bei der TruppeXI. Zurückliefern beschossener Munitionsteile und unbrauchbarer MunitionInhaltsverzeichnisStichwortverzeichnis
Vorschrift für das Verwalten der Munition bei der Truppe
X. Munitionsarbeiten bei der Truppe.
4. Fertigmachen von l. und m.Ex.M.R.

Nach dem Abschrauben des Zünders wird der Mundlochring mit dem "Schlüssel zum Abschrauben des Mundlochkopfringes der l.Spr.M." bzw. "dgl. der l.Spr.M." (Anlage 31, Bild 2) ausgeschraubt. Bei m.Ex. M.R. ist vorher die Sicherungsschraube mit dem in einer Bohrwinde befestigten "Schraubenzieher für die Sicherungsschraube der l. und m.W.M." (Anla-ge 30, Bild 8) zu entfernen.

246.
Abschrauben
des
Mundloch-
kopfringes

Der Gebrauch der Schlüssel zum Auf- bzw. Abschrauben der Mundloch-ringe (Anlage 31, Bild 2) ist folgender:

247.

Zum Ab- und Aufschrauben eines Mundlochringes wird die Gewindespin-del A mit Hilfe des Schlüsselgriffes B soweit wie angängig in den Mund-lochring geschraubt, wobei die obere Fläche des Schlüsselarmes C den Begrenzungsring D berühren muß. Beim Einschrauben von Mundlochrin-gen sind diese zuvor soweit wie möglich mit der Hand einzuschrauben. Hierauf wird der Schlüsselgriff B festgehalten und der Schlüsselarm C so weit in Richtung auf den Mundlochring zu geschraubt, bis sich keine un-tere kegelförmige Fläche fest in die Tellerfläche des Mundlochringes legt. Durch Weiterdrehen am Schlüsselarm C in derselben Richtung kön-nen dann die Mundlochringe aus- bzw. eingeschraubt werden.

 

Die Höhlung der Minen wird mittels Drahtbürsten oder selbstgefertigter Kratzeisen mit genügend langem Stiel von Kolophonium- und Pulverrück-ständen gereinigt und mit um eine Stock gewickelten Lappen ausge-wischt. Aus den Rauchabzugslöchern sind Erde sowie Kork- und Kleb-stoffreste zu entfernen. Nachdem auch die herausgeschraubten Mund-lochringe gereinigt und an den Gewindeteilen leicht mit Vaselin eingefet-tet sind, werden sie wieder mit dem "Schlüssel zum Aufschrauben des Mundlochringes der l.Spr.M. oder der m.Spr. M." (Anlage 31, Bild 2) ein-geschraubt. Bei m.Ex.M.R. ist dann die Sicherungsschraube mit dem "Schraubenzieher für die Sicherungsschraube der l. und m.W.M." (Anla-ge 30, Bild 8) wieder einzuschrauben.

248.
Innen-
reinigung der
Mine.
Aufschrauben
des Mundloch-
ringes.

Man prüft, ob die Minen äußerlich beschädigt sind. Auf gute Beschaf-fenheit der Zentrierwulst, der Führungsringe und den festen Sitz dieser ist zu achten.

249.
Reinigen und
Untersuchen
der Minen

Die Minen müssen im übrigen frei von Schmutz, Staub und Rost sein. Da der Anstrich beim Gebrauch leicht beschädigt wird, sind die Minen nach jedem Schießen sorgfältig an den vom Anstrich entblößten Stellen mit Drahtbürsten zu reinigen und mit Vaselin einzufetten, um Rosten zu ver-hüten. Anstrich und Beschriftung sind, wenn nötig, zu erneuern.

250.

Zum Verschließen der Rauchabzugslöcher sind zu verwenden

251.
Verschließen
der Rauch-
abzugslöcher
bei l.Ex.M.R.: Korkpfropfen für l.Ex.M.R.,
bei m.Ex.M.R.: Korkpfropfen für m.Ex.M.R.

Nachdem die Rauchabzugslöcher und Korkpfropfen mit nicht zu dünnem Schellackterpentinlack bestrichen sind, werden die Korkpfropfen in die Rauchabzugslöcher eingesetzt und mit einem Hammer eingetrieben. Nö-tigenfalls sind die Korkpfropfen mit einem scharfen Gemüsemesser (An-lage 30, Bild 10) etwas anzuspitzen. Überstehende Korkteile schneidet man außen ab.

 

Macht man die Mine nicht gleich fertig, so verschließt man sie mit den zugehörigen Verschlußschrauben (ohne Lederring) und verwahrt sie trocken, aber gesondert von scharfen Ex. M.R., auf.

252.

Mehr als dreimal darf keine Exerziermine R. mit demselben Führungsring verfeuert werden. Als Kennzeichen einmaligen Verfeuerns dient ein deutlicher Körnerpunkt vorn auf einer Leiste des Führungsringes (vgl. Anlage 33, Bild 6), der gleich nach dem Ein sammeln der verfeuerten Ex.M.R. unter Aufsicht eines Feuerwerkers einzuschlagen ist.

253.
Höchstzu-lässige Be- schußzahl

Die l.Ex.M.R. mit mehr als 4 mm abgenutzten Führungsleisten werden grundsätzlich – auch wenn sie noch nicht dreimal verschossen worden sind – vom weiteren Beschuß ausgeschlossen und, falls sie sonst brauchbar sind, in gereinigtem Zustande zum Neuumringen an die zu-ständige HMa. abgeliefert. Das Prüfen geschieht mit der Ausschußlehre nach Anlage 30, und zwar bei l.Ex.M.R. nach Bild 1, bei m.Ex.M.R. nach Bild 2. Der Führungsring ist unbrauchbar, wenn sich auch nur eine Füh-rungsleiste in den Ausschnitt der Lehre einführen läßt.

254.
Abgenutzte
Führungs-
leisten

Sollen die fertigzumachenden l.Ex.M.R. zum Überschießen verwendet werden, so dürfen sie nur mit neuen, bisher unbenutzten Messingringen versehen sein. Der Feuerwerker ist in erster Linie dafür verantwortlich, daß nur solche Exerzierminen R. fertiggemacht werden, wenn das Über-schießen in Frage kommt.

255.
Minen zum
Überschießen

Auch Exerzierminen R. mit losem Führungsring sind an die zuständige HMa. zum Neuumringen abzugeben.

256.
Verfahren mit
beschädigten
Minen

Schäden an der Zentrierwulst oder anderen Stellen der Minenhülle sind mit der Schlichtfeile zu glätten. Bestoßungen oder bei früheren Be-schüssen entstandene Unebenheiten am Führungsring, die Ladehem-mungen verursachen oder die Führung beeinträchtigen können, sind durch vorsichtiges Aufballen und Befeilen zu glätten.

257.

Alle Führungsringe sind mit der Gutlehre für die Ladefähigkeit zu prüfen.

258.
b. Fertigmachen von l.Ex.M.R.:
 

Zu den Schießübungen sind nur so viele l.Ex.M.R. fertig zu machen, wie man voraussichtlich gebraucht. Diese sind auch möglichst alle zu ver-schießen. Bleiben ausnahmsweise doch Minen übrig, so sind sie, in Transportkasten luftdicht verpackt, gesondert aufzubewahren und die Kasten deutlich zu bezeichnen. Die Minen sind bei den nächsten Übun-gen zu verschießen.

259.
Fertigmachen
von
l.Ex.M.R.

Die Vorsichtsmaßnahmen bei diesen Arbeiten ergeben sich sinngemäß aus den Vorbemerkungen zum Abschnitt X (190 und folgende). Die Ar-beiten sind, wenn irgend möglich, bei trockenem Wetter im Freien, sonst in einem trockenen, hellen Raum auszuführen, wo keine sonstigen Muni-tionsteile (Treibladungen, Schlag- und Reibzündschrauben, Zünder) sind.

260.
Vorsichts-
maßnahmen

Vor dem Schießen sind die l.Ex.M.R. mit Rauchladung zu versehen. Zu-nächst ist die Verschlußschraube mit dem Schlüssel für Mundlochver-schlußschrauben (Anlage 30, Bild 5) und der Mundlochring nach 246 ab-zuschrauben. Dann überzeugt man sich, daß die Rauchabzugslöcher durch die Korkpfropfen dicht verschlossen sind. Vor dem Einsetzen der Rauchladung ist festzustellen, ob die Oberfläche des Eingusses völlig eben ist und ihr Abstand von der Oberkante der Minenhülle 90 mm be-trägt. Der Abstand darf nicht geringer sein, da man die Rauchladung sonst nicht tief genug einsetzen kann.

261.
Einbringen
der
Rauchladung

Zum Festlegen der Rauchladung in der Minenhülle bestreicht man die Oberfläche des Eingusses und den Boden der Rauchladung stark mit Schellackterpentinlack. Dann setzt man die Rauchladung in die Minen-hülle ein und drückt sie mit einem selbstgefertigten Holzstempel von et-wa 50 mm Durchmesser s weit nach unten, daß sie fest auf dem Einguß sitzt.

262.
Darauf ist der Mundlochring nach 247 aufzuschrauben.  

Der Bodenverschlußdeckel wird mit dem "Einheitsschlüssel für l.M.W., Anlage 30, Bild 6, herausgeschraubt und, falls die Mine schon einmal verschossen war, von resten der Zelluloidscheibe gereinigt. Dann wird die abgefeuerte Schlagzündschraube mit demselben Schlüssel entfernt. Darauf klebt man eine neue Zelluloidscheibe mit Syndetikon auf. Deckel und Scheibe bestreicht man mit dem Klebstoff und reibt dann diese auf den Deckel fest. Nötigenfalls sind die Bodenverschlußdeckel mit der Scheibe nach unten auf eine trockene und ebene Holzunterlage zu le-gen und mit 2 bis 3 kg zu beschweren, damit die Zelluloidscheibe glatt antrocknet.

263.
Auschrauben
des Boden-
verschluß-
deckels und
Reinigen des
Treibladungs-
raumes

Nun wird in den gut gereinigten Ladungsraum der Mine die Treibladung 24 so eingebracht, daß man zunächst die Teilladung 2, mit ihrer Seiden- oder Nesseltuchscheibe nach innen zeigend, mit Schellackterpentinlack zentrisch festklebt. Hierbei ist die Mine auf den Kopf zu stellen. Man be-streicht zuerst mit einem Haarpinsel die Mitte des Treibladungsraumes der Mine dünn mit dem Klebstoff und läßt ihn leicht antrocknen. Dann wird die in der Mitte mit Schellackterpentinlack bestrichene Teilladung 2 in den Treibladungsraum eingebracht, zunächst mit der Hand leicht an-gedrückt und dann mit einem kleinen Holzstempel, den die Truppe selbst fertigt, festgedrückt. Bis zum völligen Antrocknen (etwa 15 bis 30 Minu-ten) muß die Mine auf dem Kopf stehenbleiben. Dann sind die weiteren drei Teilladungen der Nummer nach einzulegen und der Bodenverschluß-deckel mit dem "Einheitsschlüssel für l.M.W.", Anlage 30, Bild 6, wieder einzuschrauben. Hierbei ist besonders zu beachten, daß sich die Teilla-dung 5 nicht seitwärts verschiebt und eingeklemmt wird. Über den Sitz des Bodenverschlußdeckels vgl. 133.

264.
Einsetzen der
Trbldg. 24.
Aufschrauben
des Boden-
verschluß-
deckels

Vor dem Aufschrauben des Bodenverschlußdeckels hat der arbeitleiten-de Feuerwerker persönlich bei jeder Mine die richtige Zahl und Lage der Treibladungen zu prüfen.

265.

Das Zusammenstellen neuer Treibladungen aus übriggebliebenen Teilla-dungen durch die Truppe ist verboten.

266.

Das Einschrauben des Ex.R.Z. 2 für l.M.W. geschieht mit dem "Zünder-schlüssel für l.W.M.Z. 2", Anlage 30, Bild 12, in einem besonderen Raum.

267.
Einschrauben
des Zünders

Kurz vor dem Verpacken schraubt man die Schlagzündschraube nach 227 ein.

Die l.Ex.M.R. werden in Packhülsen und Transportkasten nach 228 ver-packt. Luftdichter Verschluß der Packhülsen ist unnötig, weil die Minen erst kurz vor ihrem Verbrauch fertiggemacht werden sollen. Jeder Transportkasten ist ferner noch mit einem "Anhängeschild für l.Ex.M.R." zu versehen, der am Kastengriff zu befestigen ist.

268.
Verpacken
der Minen
c. Fertigmachen von m.Ex.M.R.27):
 

Überschießen von Truppen mit m.Ex.M.R. ist verboten.

269.
Fertigmachen
der Minen

Das Fertigmachen geschieht sinngemäß, wie in 259 ff. für l.Ex. M.R. an-gegeben, aber ohne Treibladung, weil mittlere Minen dafür nicht einge-richtet sind.

Alle m.Ex.M.R. mit mehr als 10 mm abgenutzten Führungsleisten werden grundsätzlich – auch wenn sie noch nicht dreimal verschossen worden sind – vom weiteren Beschuß ausgeschlossen und, falls sie sonst brauchbar sind, in gereinigtem Zustande zum Neuumringen an die zu-ständige HMa. abgeliefert. Die Prüfung geschieht mit einer Ausschuß-lehre nach Anlage 30, Bild 2. Der Führungsring ist unbrauchbar, wenn sich auch nur eine Führungsleiste in den Ausschnitt der Lehre einführen läßt.

270.
Abgenutzte
Führungs-
leisten

Zunächst ist festzustellen, ob die Rauchabzugslöcher durch die Kork-pfropfen dicht verschlossen sind. Dann schraubt man die Verschluß-schraube mit dem Schlüssel nach Anlage 30, Bild 5, ab und füllt die Rauchladung27) durch das Mundloch lose ein.

271.

Nach dem Füllen und Reinigen des Mundloches sind die Minen sorgfältig durch Ringverschlußschrauben mit untergelegtem Lederring zu ver-schließen.

 

Man verpackt fertige m.Ex.M.R. in Körbe für m.M.W., die mit je einem "Anhängeschild für m.Ex.M.R." zu versehen sind.

272.
Verpacken
der Treib-
und
Zündmittel

Die Treib- und Zündmittel (5 Ex.R.Z. für m.W.M., 5 Trbldg. 18 m.W.M., 6 Reibzdschr. 24, 3 Zünderkappen für m.W.M.Z.) werden in gewöhnliche Zündmittelkasten verpackt, denen die Bezeichnung "Ex R" mit roter Öl-farbe in 40 mm hohen Buchstaben aufzuschablonieren ist, und zwar auf dem Deckel unter der Bezeichnung sowie auf der Vorderwand links vom Griff.

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