III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen, D. Herstellen und Verlegen von BehelfsminenIII. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen, D. Herstellen und Verlegen von BehelfsminenInhaltsverzeichnis
Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4b - Minen und Zünder
III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen
D. Herstellen und Verlegen von Behelfsminen

Das Mitführen zusammengesetzter Brettstückminen auf Fahrzeugen ist verboten.

Fertiggestellte Brettstückminen werden auseinandergenommen befördert. Druckbrett, Bo-denbrett und Einbauholz (Lehre) werden hierzu mit dem dazugehörenden Draht zusam-mengebunden (Bild 40).

Die Ladung und der Zünder dürfen erst am Ort des Verlegens eingesetzt werden.
Bild 40 a.
Holzteile für Brettstückmine für Streueinsatz, fertig zum
Mitführen auf Fahrzeugen.
Bild 40 b.
Brettstückmine für Streumineneinsatz lt. Tafel 2
im Boden verlegt mit Tarndecke.
2. Brettstückminen für Behelfsminenfelder.

95. Sollen Brettstückminen als Ersatz von T-Minen in Minenfeldern verlegt werden, so kann hierfür die Brettstückmine nach den Bildern 34–40 nicht verwendet werden, da sie für die Übertragung der Zerknallwelle zu empfindlich ist.

Die Brettstückmine für Behelfsminenfelder zeigt Bild 41.

Bild 41
Brettstückmine für Behelfsminenfeld, im Boden verlegt, getarnt.

Maße der Brettstückminen für Behelfsminenfelder lt. Tafel 1:

Bodenbrett: 30 X 20 X 2,5 cm,
Druckbrett: 30 X 8 X 2,5 cm.
Zusammenbau sinngemäß 92–94 außer Herstellen der Drahtbunde (s. Bild 41).
Bedarf an Kräften, Zeit, Material und Werkzeug s. Tafel 1, lfd. Nr. 2.

Die Brettstückminen können mit den gleichen Abständen, Zwischenräumen und Tarnhöhen wie die T-Minen in Minenfeldern im Boden getarnt verlegt werden.

Offen können sie nicht verlegt werden.

96. Zum Entsichern ist besonders bei der Brettstückmine für Behelfsminenfelder eine Rille für die Entsicherungsschnur derart zu schaffen, daß das Entsichern in möglichst waage-rechter Richtung, also in Richtung des Sicherungsbolzens des Druckzünders, vorgenom-men werden kann.

Wird in zu großer Schrägrichtung entsichert, so hakt der Sicherungsbolzen bereits be- vor er den Zünder verlassen hat, am Druckbrett an und läßt sich nicht herausziehen.

Gesicherte und entsicherte, im Boden verlegte Brettstückminen und Brettstückminenfel-der dürfen von Schützen nicht überschritten werden.

Ausnahme bei Ergänzen oder Wiederaufnehmen der Brettstückmine durch Pionier. Hierbei ist nach 97 und 168 (insbesondere 2. Satz) zu verfahren.

3. Suchen und Wiederaufnehmen.

97. Brettstückminen in Minenfeldern werden wie T-Minen mit dem Spüreisen gesucht. Hierbei ist das Sucheisen wegen der größeren Druckempfindlichkeit des Druckzünders 35 besonders vorsichtig zu handhaben (nicht heftig in den Boden hineinzustoßen).

Ist eine Brettstückmine gefunden, ist die Tarnung mit der Hand (nicht mit dem Spaten) vorsichtig zu entfernen und das Druckbrett so weit freizulegen, daß der Sicherungsbolzen in den Druckzünder eingeführt werden kann.

Läßt sich der Sicherungsbolzen nicht vollständig einführen, so ist die Mine zu sprengen.

Ist der Sicherungsbolzen vollständig eingeführt, wird die Sicherungsmutter auf den Siche-rungsbolzen eingeschraubt. Dann wird die Mine durch Zufassen am Druckbrett aus dem Boden herausgenommen. Der Druckzünder ist auszuschrau-ben, die Sprengkapsel heraus-zunehmen.

b) Druckbrettmine.

98. 2 geballte Ladungen 3 kg (oder 2 geballte Ladungen aus je 3 Sprengbüchsen oder je 15 Sprengkörpern) werden so in zwei Minenlöcher eingebracht, daß ihre Außenkanten mit denen eines etwa 1,5 m langen Druckbrettes abschließen. Die Ladungen werden so ein-gesetzt, daß ein Druckzünder vorn, der andere hinten liegt (also in der Diagonale des Brettes), um ein Kip-pen des Druckbrettes zu vermeiden (Bild 42). Geballte Ladungen 3 kg neuer Fertigung sind der geänderten Lage der Zündkanäle entsprechend gestaffelt zu verlegen.

Die Entsicherungsschnüre werden an den 2. Ring der Sicherungsbolzen angebunden. Nach Abschrauben der Sicherungsmutter wird das Druckbrett aufgelegt und mit einem unter den Ladungen verlegten Bindedraht festgebunden (Bild 43).

Bild 42. Draufsicht und Seitenansicht einer Druckbrettmine.
Bedarf an Kräften, Zeit, Material
und Werkzeug s. Tafel 1, lfd.Nr. 3
Bild 43.
Befestigung der Ladung am Druckbrett einer Druckbrettmine.

Um zu verhüten, daß beim Überfahren der Mine nur eine Ladung detoniert, werden beide Ladungen durch Knallzündschnur mit je einer Sprengkapsel miteinander verbunden.

99. Die Mine wird beim Überfahren in der Mitte zwischen den Ladungen bei einer Min-destbelastung von etwa 120 kg, beim Überfahren einer der Ladungen selbst schon durch etwa 60 kg einschließlich Tarngewicht ausgelöst. Sie kann daher mit Sicherheit nur zum Sperren gegen Fahrzeuge verwendet werden, deren Raddruck mindestens 120 kg beträgt.

Beschreiten gesicherter und entsicherter Druckbrettminen durch Schützen ist verboten. Ausnahme s. 96 letzter Satz.

100. Bei schlechtem Untergrund erhält die Druckbrettmine ein Bodenbrett. Sie wird dann wie die Brettstückmine zusammengebaut. Einwandfreie Tarnung ist bei der Druckbrett-mine besonders wichtig.

101. In Straßen mit fester Decke ist die Druckbrettmine nur dann zu verwenden, wenn sie unter eigenem Feuer liegt oder durch Z.Z.35 gegen Wiederaufnehmen gesichert ist, da ihre Tarnung in solchen Straßen nicht möglich ist.

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