III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen, D. Herstellen und Verlegen von BehelfsminenIII. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen, D. Herstellen und Verlegen von BehelfsminenInhaltsverzeichnis
Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4b - Minen und Zünder
III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen
D. Herstellen und Verlegen von Behelfsminen

1. Behelfsmine mit Druckzünder 35.

89. Behelfsminen mit Druckzünder 35 sind:
a) Brettstückmine (91–97, Bilder 34–41)
  gegen Fahrzeuge aller Art, Schützen und Reiter;
b) Druckbrettmine (98–101, Bilder 42 und 43),
  besonders zum Sperren von Wegen gegen Fahrzeuge aller Art;
c) Geschoßminen (102–104, Bilder 44–46),
  zum Sperren wie unter b):
d) geballte Ladungen aus Handgranatentöpfen (105, Bild 48);
e)

Rampensperren (123–127, Bilder 60–64)

 

als behelfsmäßige Schnellsperre zum Sperren von Wegen und Straßen gegen Fahr-zeuge aller Art (s. unter Schnellsperren).

a) Brettstückmine
91. Unterschieden werden:
1.

Brettstückminen zum Ergänzen von festen Sperren, geeignet zum Streueinsatz,

2. Brettstückminen für Behelfsminenfelder.
1. Brettstückminen für den Streueinsatz.

Zum Herstellen der Brettstückmine (Bild 34) wird aus Holzteilen und Nägeln ein Holzrah-men hergestellt (Bilder 36, 38 und 39) und auf dem Bodenbrett festgenagelt. In diesen Holzrahmen wird die Ladung mit Zünder so eingebracht, daß dieser genau in der Mitte liegt. Zweckmäßig werden Ladungen aus einzelnen Sprengkörpern in Sackleinen, Dach-pappe oder festes Papier eingewickelt. Für Ladungen aus je 1 Sprengbüchse oder 1 ge-ballten Ladung 3 kg genügt auch Festlegen durch einige Nägel auf dem Bodenbrett (Bild 37).

Bild 34. Brettstückmine.

Bedarf an Kräften, Zeit, Material
und Werkzeug s. Tafel 1, lfd.Nr. 1.

Die Entsicherungsschnur wird am 2. Ring des Sicherungsbolzens befestigt. Die Schlaufe ist nur so groß zu machen, daß sie beim Zusammenbau nicht zwischen Zünder und Druck-brett klemmt. Sonst kann der Zünder nicht mehr entsichert werden.

Bild 35.
Brettstückmine mit den Einbauhölzern.

92. Bild 35 zeigt die auf das Bodenbrett gesetzten Einbauhölzer (Lehren) und das aufge-brachte Druckbrett. Die Einbauhölzer haben den Zweck, den Zwischenraum, der zwischen Druckbrett und Druckring bis zur Feindeinstellung des Zünders bleiben muß, festzulegen.

Die Höhe der Einbauhölzer beträgt:

bei Sprengkörper oder Sprengbüchse nicht weniger als 11,3 cm und nicht mehr als 11,5 cm,

bei geballter Ladung 3 kg nicht weniger als 13,3 cm und nicht mehr als 13,8 cm.

Sie sind möglichst weit nach innen zu stellen, da sie sonst leicht herausfallen und das Anbringen der Drahtbunde behindern können. Die Drahtbunde werden nach Bild 35 herge-stellt; sie sollen fest sein, dürfen aber nicht – z.B. durch Nägel – festgewürgt werden.

Nach Entfernen der Einbauhölzer wird die Feineinstellung des Zünders vorgenommen, wo-durch der Zwischenraum zwischen Druckring und Druckbrett ausgeglichen wird.

Der Druckring, der beim Befödern fest aufgeschraubt ist, wird vor dem Auflegen des Druckbrettes um eine halbe Umdrehung herausgeschraubt, da es sich unter dem Druck-brett bei der Feineinstellung schwer lösen läßt.

Der Zünder soll immer leicht am Druckbrett anliegen. Er ist durch die Feineinstellung nicht so fest gegen das Druckbrett zu schrauben, daß eine Vorspannung im Zünder eintritt.

93. Die Entsicherungsschnur ist gerollt auf das Druckbrett zu legen.

Vor Verlegen der Mine ist die Sicherungsmutter abzuschrauben.

Die Tarnhöhe darf die in Tafel 2 gegebenen Maße nicht überschreiten, da sonst das Ge-wicht der Tarndecke (Tafel 2) den Durckzünder zu sehr belasten würde, so daß er nicht mehr entsichert werden kann.

94. Die Bilder 36–39 zeigen Beispiele für Brettstückminen mit verschiedenen Pionier-Sprengmitteln.

Bild 36.
Geballte Ladung 3 kg und Sprengbüchse als Ladung
für eine Brettstückmine.
Bild 37.
Geballte Ladung 3 kg für eine Brettstückmine.
Bild 38.
Sprengbüchse als Ladung für eine Brettstückmine.
Bild 39.
5 Sprengkörper als Ladung für eine Brettstückmine.

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