II. Wirkungsweise und Aufbau der Kondensatorzünder: 1. AufschlagzünderII. Wirkungsweise und Aufbau der Kondensatorzünder: 1. AufschlagzünderInhaltsverzeichnis
Entwurf einer Zündervorschrift - 3. Teil: Technische Grundlagen der elektrischen Zünder für Abwurfmunition
II. Wirkungsweise und Aufbau der Kondensatorzünder

1. Aufschlagzünder

g) Aufbauteile des Kondensator-Aufschlagzünders.
1. Der Kondensator.

Als Kondensatoren werden die aus der Elektrotechnik allgemein bekannten Papierwickel-Kondensatoren verwendet (Abb. 8 und 9).

Abb 8
Papierwickel-Kondensator

Zwei dünne Aluminiumfolien (a und b) (Abb. 8) von 0,01 mm Stärke sind durch dünne Papierzwischenlagen (c und d) voneinander getrennt. Im allgemeinen besitzen Zünder, ihrem Verwendungszweck entsprechend, mehr als einen Zündkondensator und evtl. meh-rere Speicherkondensatoren. Alle Kondensatoren werden in einem gemeinsamen Wickel vereinigt. Die Länge der Aluminiumfolie bestimmt die Größe der einzelnen Kondensatoren. Für den Anschluß werden Kupferfahnen (e), Abb. 9, mit eingewickelt, die oben aus den Kondensatoren herausragen. Zum Schutz gegen mechanische Beschädigung und gegen Feuchtigkeit erhalten die Kondensatoren einen durch Tauchen in flüssige Kabelmasse hergestellten Überzug.

2. Widerstände.

Die in Abb. 1 gezeigten Hochohmwiderstände ähneln den in der Rundfunktechnik ge-bräuchlichen Widerständen. Sie bestehen aus einem Prozellanstab (a), Abb. 10, als Trä-ger, der durch ein Spezialverfahren mit einem dünnen Überzug aus Kohle als Widerstands-material versehen ist. Die so vorbereiteten Stäbe werden an beiden Enden mit Metallkap-pen (b) versehen, die an die Abschlußstäbe (c) gelötet werden. Zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Beschädigung wird die Kohleschicht mit einem Speziallack überzogen.

Abb. 9
Papierwickel-Kondensator
Abb. 10
Hochohmwiderstand
3. Das Zündmittel

Die Zündmittel (Abb. 11 und 12) ähneln in ihrem Aufbau denen, die im Bergbau für Spren-gungen verwendet werden. Sie bestehen aus einem isolierenden Pappstreifen (1), der auf beiden Seiten mit einer Metallfolie (2) beklebt ist. An diese Metallstreifen werden die An-schlußdrähte (3) angelötet. Am anderen Ende wird die Überbrückung der beiden durch Pappe isolierten Metallfolien durch einen dünnen, beiderseitig angelöteten Draht, den Glühdraht (4), hergestellt. Dieses Ende wird in einen flüssiggemachten Zündsatz ge-taucht, von dem ein Teil in Form eines Tropfens (5) haftenbleibt und nach dem Erstarren den Glühdraht umschließt.

Abb. 11
Zündmittel
Abb. 12
Zündmittel

Der Zündsatz besteht aus einem hochexplosiven Stoff, der durch die Erwärmung des Glühdrahtes zur Entzündung gebracht wird. Zum Schutz gegen Beschädigung und Feuch-tigkeit wird das Ganze in eine Isolierhülse (6) eingelagert und mit Spezialwachs vergos-sen. Da bei vorstehend beschriebenem Zündmittel ein brückenartig ausgespannter Glüh-draht verwendet wird, bezeichnet man es als "Brückenglühzündmittel". Erfolgt die Über-brückung der beiden Metallfolien (2) statt durch den Glühdraht durch den Zündsatz selbst, der durch Beimischung von Metallpulver elektrisch leitend gemacht worden ist, so stellt diese Anordnung ein Spaltzündmittel dar. Zur Zeit werden ausschließlich Brücken-glühzündmittel verwendet, die infolge ihrer Gleichmäßigkeit zuverlässiger sind.

4. Der Aufschlagkontakt (Abb. 13 bis 15).

Der Aufschlagkontakt (Schalter) besteht aus Kontaktfuß (a), einem federnden Bronze-draht (b) und der Kontaktkugel (c). Um die Kontaktgabe intensiver zu gestalten, können auch, wie Abb. 14 zeigt, an dem federnden Bronzedraht zwei Kugeln befestigt sein, wo-von die eine den Kontakt selbst herstellt, während die andere (d) durch ihr zusätzliches Gewicht den Kontaktdruck erhöht. Den gleichen Zweck erfüllt auch, wie Abb. 15 zeigt, ein als Federschlauch gewickelter Bronzedraht (e). Um die Kugel bzw. Schlauchfeder he-rum liegt die Kontakthülse (f). Beide Teile, Kontakthülse einerseits und Kugelkontakt bzw. Schlauchfeder andererseits, sind in einem isolierten Körper, dem Isolierstück, befestigt und stehen nicht in leitender Verbindung miteinander.

Zum Schutz gegen Korrosion werden die Kontaktteile vernickelt oder verchromt.

Die Betätigung des Aufschlagkontaktes erfolgt beim Auftreffen der Bombe auf das Ziel. Durch die starke Abbremsung der Bombe geben die oben beschriebenen, federnd ange-ordneten Kontakte nach, berühren dabei die sie ringförmig umgebenden Kontakthülsen und ermöglichen die Entladung des Zündkondensators über das Zündmittel, wodurch die Entzündung der Sprengladung eintritt.

II. Wirkungsweise und Aufbau der Kondensatorzünder: 1. AufschlagzünderII. Wirkungsweise und Aufbau der Kondensatorzünder: 1. AufschlagzünderInhaltsverzeichnis