Da zur Entzündung elektrische Energie nötig ist und die Aufladung erst im Augenblick des Abwurfs erfolgt, besteht während des "Transports" und bei der "Handhabung" keine Ent-zündungsmöglichkeit. Der elektrische Kondensatorzünder besitzt somit eine bisher ander-weitig unerreichte Transport- und Handhabungssicherheit ohne die Anwendung von Vor-steckern oder ähnlichen Einrichtungen.

Im Flugzeug steht beim Start der Hauptschalter des Zünderschaltkastens auf  "Aus". Da-mit ist die Stromquelle (ZBK oder ZUK) abgeschaltet. Es kann daher bei einer Bombe, die beim Rollen oder Starten verlorengeht, keine Zündung eintreten, da der Speicherkonden-sator des Zünders keine Ladung aufgenommen hat.

Beim Angriff wird kurz vor dem Abwurf der Hauptschalter im Zünderschaltkasten auf "Ein" gestellt. Der Aufladevorgang ist aus Abb. 7 ersichtlich. Die Verbindung von der Strom-quelle über den Zünderschaltkasten und die im Flugzeug verlegte Ringleitung zu den La-deapparaten an den Abwurfgeräten ist bei Stellung "Ein" des Hauptschalters im Zünder-schaltkasten hergestellt. Es erfolgt noch keine Aufladung des Zünderspeicherkondensa-tors. Der Speicherkondensator ist kurzgeschlossen. Erst beim Abwurf – nach einer kurzen Sicherheitsfallstrecke – ermöglichen Kontakte in den Ladeapparaten die Aufladung der Zünderspeicherkondensatoren.

Nach dieser Aufladung wächst während des Bombenfalles in dem jeweiligen Zündkonden-sator die Spannung (wie vorhergehend beschrieben) allmählich vom Wert Null aus an. Erst nach einer gewissen Zeit, der "Sicherheitszeit", ist die Spannung im Zündkondensator so groß, daß sie zur Entzündung des Zündmittels ausreicht. Wird der Aufschlagkontakt (Schalter) vor Ablauf dieser Sicherheitszeit geschlossen, so bringt die über das Zündmit-tel fließende Ladung das Zündmittel nicht zur Entzündung, weil sie zu klein ist. Somit ist während des Abwurfes – wenn die Bombe das Flugzeug verläßt und eine gewisse Zeit da-rüber hinaus – der Zünder noch sicher, also abwurfsicher.

Will man die Gefahr, beispielweise bei Notlandungen, die Bomben "blind" werfen, so ist lediglich der Hauptschalter im Zünderschaltkasten auf "Aus" zu stellen. Dadurch ist beim Abwurf einer Aufladung der Zünderspeicherkondensatoren ausgeschlossen, und die Zün-der werden nicht zündungsfähig.

Für Verzögerungs- oder Verzugszündung werden beim elektrischen Zünder die bei mecha-nischen Zündern üblichen pyrotechnischen Brennsätze verwendet. Ihre Entzündung er-folgt beim Aufschlag durch das im Absatz a erwähnte elektrische Zündmittel. Ihre Brenn-dauer ist abhängig von der Zusammensetzung des Satzes und seinen Abmessungen.