II. Minen und Zünder; A. Panzerabwehrminen: 9. KlebehandgranateII. Minen und Zünder; B. Schützenminen: 1. SchrapnellmineInhaltsverzeichnis
Merkblatt über englische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
II. Minen und Zünder
A. Panzerabwehrminen

10. Panzerhandgranate 73. A.T.

Die Panzerhandgranate 73.A.T (Bild 78) dient zum Zerstören von Fahrzeugen aller Art, insbesondere der Gleisketten von Panzerkampfwagen. Der Werfer muß nach dem Wurf so-fort in Deckung gehen.

Bild 78.
Panzerhandgranate 73.A.T.

Die Panzerhandgranate besteht aus einer Weißblechbüchse und einem Aufschlagzünder aus Preßstoff. Ihre äußere Form gleicht einer Thermosflasche.

Höhe mit Zünder: 27,7 cm,
Höhe ohne Zünder: 24 cm,
Durchmesser: 9,2 cm,
Farbe: gelb, mit rotem Ring oben,
Gesamtgewicht: 1,8 kg,
Gewicht der Sprengladung: 1,5 kg Gelatine-Dynamit.

Die zylindrische Weißblechbüchse enthält die in wasserdichtes Papier eingehüllte Spreng-ladung und ist am offenen Ende mit dem Deckel mit Zünder und Sprengkapselhülse ver-schraubt.

Die Sprengkapselhülse (Bild 79) ist an den Deckel angeschraubt und ragt in eine Bohrung der Sprengladung hinein.

Der Deckel ist durch Klebeband gegen Feuchtigkeit geschützt und gegen Selbstlösen ge-sichert.

Der Aufschlagzünder (Bild 79) ist in der Hauptsache aus Preßstoff hergestellt und auf dem Deckel befestigt. Er besteht aus dem Zünderkörper dem Verschlußstück und der Schutzkappe.

Im Zünderkörper befindet sich eine Messinghülse mit Schlagbolzen, Schlagbolzenfeder und Zündhütchen. Der Schlagbolzen ist an seinem oberen Ende zu einer Kugelpfanne geformt. In eine Durchbohrung des Zünderkörpers und Schlagbolzens ist von der Seite der Siche-rungsbolzen eingesteckt. Am Sicherungsbolzen ist ein 26 cm langes Band, mit einem Blei-gewicht am freien Ende, befestigt und um den Zünderkörper gewickelt. Auf der Kugel-pfanne des Schlagbolzens liegt eine Bleikugel, die mit dem Schlagbolzen durch das nach innen gewölbte und auf den Zünderkörper aufgeschraubte Verschlußstück eingeschlossen ist.

Bild 79.
Aufschlagzünder der Panzerhandgranate 73.A.T.
(Schnitt.)

Der Zünderkörper ist durch die aufgeschraubte Schutzkappe geschützt. Die Schutzkappe ist durch Klebeband gegen Feuchtigkeit und gegen Selbstlösen gesichert.

Zum Scharfmachen der Panzerhandgranate ist nach Entfernen des Klebebandes der Dek-kel mit dem Zünder von der Weißblechbüchse und die Sprengkapselhülse vom Deckel ab-zuschrauben, dann wird eine Sprengkapsel mit dem offenen Ende zum Zünder in die Sprengkapselhülse eingesetzt, und Sprengkapselhülse und Deckel werden wieder aufge-schraubt. Der Deckel ist durch das Klebeband zu sichern.

Zum Werfen der Panzerhandgranate wird nach Entfernen des Klebebandes die Schutzkap-pe abgeschraubt und das Bleigewicht des Sicherungsbolzens sowie das Band mit dem Zeigefinger festgehalten, während die anderen Finger der Hand die Weißblechbüchse oben anfassen. Die Handgranate liegt dabei auf der Innenseite des Unterarms. Sie ist in möglichst hohem Bogen zu werfen, um die zum Zünden notwendige Aufschlagkraft zu er-zeugen.

Durch Drehen und Luftwiderstand löst sich beim Wurf mit Hilfe des Bleigewichtes das Band von der Handgranate, der Sicherungsbolzen gleitet heraus, und der Schlagbolzen wird frei. Beim Aufschlag schlägt die Bleikugel im Zünderkörper je nach der Art des Auf-treffens sofort oder durch Abprallen von der Wölbung des Verschlußstückes auf die Ku-gelpfanne des Schlagbolzens, drückt diesen mit den beiden Spitzen auf das Zündhütchen, und die Panzerhandgranate zerknallt ohne Verzögerung.

Die Panzerhandgranate ist bei der Lagerung vor Feuchtigkeit und großer Wärme zu schüt-zen. Sie wird durch Feuer entzündet und kann durch Infanterie-Geschoß zum Zerknall ge-bracht werden.

Die Panzerhandgranate 73. A.T. ist zu je 10 Stück in Metallkisten verpackt, in denen sich auch in einem Zinkbehälter die zugehörigen 10 Aufschlagzünder mit Sprengkapsel befin-den.

Blindgänger sind durch Sprengen zu vernichten. Dabei ist die Sprengladung mit Vorsicht anzubringen, ohne den Blindgänger zu berühren.

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