II. Minen und Zünder; A. Panzerabwehrminen: 8. DrahtmineII. Minen und Zünder; A. Panzerabwehrminen: 10. Panzerhandgranate 73. A.T.Inhaltsverzeichnis
Merkblatt über englische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
II. Minen und Zünder
A. Panzerabwehrminen

9. Klebehandgranate.

Die Klebehandgranate (Bilder 76 und 77) wird zum Zerstören leicht gepanzerter Fahrzeuge verwendet. Sie wird aus Deckungen (10–15 m Entfernung) oder Fenstern auf parkende oder vorüberfahrende Fahrzeuge geworfen und bleibt am Fahrzeug haften. Beim Auftref-fen auf senkrechte Wände rutscht sie bis zum Zerknall etwa eine Handbreit ab.

Brenndauer: 4 Sekunden.
Maße und Gewichte nicht bekannt.

Bild 76.
Klebehandgranate.

Teile der Klebehandgranate (Bild 77):

Handgranatenkörper,

Zünder,

Stiel.

Bild 77.
Klebehandgranate.
(Schnitt.)

Der Handgranatenkörper (Bild 77) ist ein mit dünnflüssiger Gelatine gefüllter und mit einem Schraubstutzen versehener Glaskolben. Diese ist von einem mit zäher Klebemasse ge-tränkten Wollgewebe, das am Schraubstutzen durch einen Blechstreifen gehalten wird, umgeben. Zum Schutz – bis zur Verwendung der Handgranate – ist das Wollgewebe von einem zweiteiligen mit Federgelenk versehene Blechmantel umgeben, der durch einen Blechüberwurf umgeben, der durch einen Blechüberwurf am Schraubstutzen befestigt und durch vier Gummipuffer von dem klebenden Wollgewebe ferngehalten wird. Im Schrauben-stutzen befindet sich ein einseitig nach oben offener Blechzylinder mit Gummidichtung zur Aufnahme des Zünders.

Der Zünder ist ein Verzögerungszünder, bestehend aus einer Zündladung und Sprengkap-sel mit Zündhütchen und Verzögerungssatz.

Der Stiel ist hohl und enthält einen Schlagbolzen mit Feder, der durch einen außen am Stiel anliegenden Bügel gespannt gehalten wird.

Der Bügel und der Schlagbolzen werden durch den Sicherungsstift in ihrer Lage gehalten. Der Stiel ist mit einer Überwurfmutter auf dem Schraubstutzen befestigt. Zwischen Über-wurfmutter und Schraubstutzen befindet sich eine Gummidichtung.

Der Zünder wird getrennt von den anderen Teilen befördert und erst beim Scharfmachen eingesetzt.

Zum Scharfmachen der Klebehandgranate wird der Stiel abgenommen, die Zündladung auf die Sprengkapsel des Verzögerungszünders aufgesetzt und in den im Schraubstutzen be-findlichen Blechzylinder eingeführt. Der gesicherte Stiel wird auf den Handgranatenkörper aufgesetzt und mit der Überwurfmutter festgeschraubt.

Zum Werfen wird die Klebehandgranate mit der einen Hand am Stiel gehalten und mit der anderen Hand der Blechüberwurf gelöst, wobei die Halbkugeln des Blechmantels durch das federnde Gelenk auseinanderklappen, abfallen oder abgenommen werden. Dann wird der Sicherungsstift herausgezogen und die Klebehandgranate geworfen. Nach Verlassen der Hand wird der Bügel am Stiel von der Schlagbolzenfeder heruntergedrückt und löst sich von der Handgranate, der Schlagbolzen schnellt vor und zündet den Verzögerungszünder. Beim Aufschlagen zerbricht der Glaskolben und die Handgranate klebt an der senkrechten Wand. Die Handgranate zerknallt etwa 4 Sekunden nach Verlassen der Hand.

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