V. Taktischer Einsatz: 2. Verminen von Gelände, Bauten usw.V. Taktischer Einsatz: 4. AufnehmenInhaltsverzeichnis
Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
V. Taktischer Einsatz
3. Suchen und Erkennen von Minen und Minenfeldern

Sehr gute Erfolge werden durch Befragen der Landeseinwohner und Gefangenen gemacht.

Bei dem abzusuchenden Gelände die taktischen Belange beachten !
Die Minen sind teilweise sehr gut, teilweise auch sehr schlecht getarnt.

Selbst bei guter Tarnung werden aber mit geübtem Auge die Minen erkannt an:

Der vergilbten Grasnarbe,

anderer Färbung des Bodens,

Rissen,

eingefallenem Boden u.a.m.

Um diese Merkmale besser erkennen zu können ist, soweit es die Lage erlaubt, Suchen im Stehen zweckmäßig.

Verschiedentlich sind Kennzeichnungen der Minenfelder zu beobachten, diese sind:

Eingekerbte Bäume,

abgebrochene Zweige,

verlegte Steine,

einfache Drahteinzäunung,

kleine Rinnen (5–10 cm tief) an einer Seite bzw. um das ganze Minenfeld,

kleine Drahtsperren, 75 cm hoch.

In den meisten Fällen sind die Minenfelder aber nur an der freundwärtigen Seite gekenn-zeichnet.

Gesucht wird mit Sucheisen oder M.S.-Gerät. Das  Sucheisen ist immer in schräger Rich-tung zu verwenden. Bei senkrechter Betätigung ergibt sich durch den dabei ausgeübten Druck leicht ein vorzeitiges Auslösen der Mine.

Guten Erfolg hat auch ein von einer Pionier-Einheit angefertigter Suchhaken (Bild 158).

Bild 158.
Suchhaken.

Beim Absuchen des Bodens wird das Gerät so gedreht, daß sich der Suchdorn unten be-findet. Beim Anstoßen an die Mine wird das Gerät gedreht und mittels der Gabel der Holz-kasten herausgezogen.

Die Länge des Metallrohres von wenigstens 4 m gibt beim Absuchen eine gewisse Sicher-heit, da bei Minenunfällen durch Holzminen festgestellt wurde, daß sich die Mine der Holz-splitter bereits im Boden verfängt und die Teile des Minensuchtrupps, die sich in etwa 4 m Entfernung befinden, auch bei der Kampfwagenmine in Holzkasten unverletzt bleiben.

Um das Gewicht des Suchgerätes zu vermindern, wird das Metallrohr zweckmäßig aus dünnwandigem Leichmetall hergestellt.

Beim Suchen mit Sucheisen (auch Gewehr mit aufgepflanztem Seitengewehr oder Ski-stock ohne Kreis) vorsichtig arbeiten, keinen Druck ausüben.

Zum Minensuchen werden zweckmäßig Schutzbrillen gegen Holzsplitterverletzungen ge-tragen.

Nach Erfahrungsberichten sprechen die M.S.Geräte "Köln" und "Aachen" auf metallarme Minen (Holzminen) nur schlecht oder gar nicht an. Dagegen ist das M.S. Gerät "Wien 41" mit bestem Erfolgt eingesetzt worden. Das Gerät arbeitet einwandfrei bis zu einer Tiefe von 20 cm. Dabei kann festgestellt werden, ob die Mine (Holzmine) ein oder zwei Zünder hat.

Einsatz der Minensichtrupps erfolgt öfter in Verbindung mit Sturmgeschützen vor der vor-deren Infanterie. Die Beobachtung des minenverdächtigen Geländes wird am besten vom Sturmgeschütz durchgeführt. Der Aufenthalt des Suchtrupps auf dem Geschütz ist un-zweckmäßig, da der Trupp gegen feindlichen Beschuß ungeschützt ist. Der Minensuch-trupp muß mit dem Sturmgeschütz schritt halten oder ist mit Fahrrädern auszustatten. Aufgenommene Minen werden in die Straßengräben gelegt und genau bezeichnet. Ihre Vernichtung muß weiter rückwärts folgenden Pionierkräften überlassen werden.

V. Taktischer Einsatz: 2. Verminen von Gelände, Bauten usw.V. Taktischer Einsatz: 4. AufnehmenInhaltsverzeichnis