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Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
II. Minen
38. Schienenladungen

Ursprung: Beutegerät.

a) Schienenladung mit elektrischer Zündung und
Folgeladung mit Knall-Zündschnur.

Die Bilder 112 und 113 zeigen Schienenladungen (1 kg) mit elektrischer Zündung und Fol-geladungen mit Knall-Zündschnur.

Wenn das Rad der Lokomotive über die auf die Schiene gelegten isolierten Leiter (J) fährt, wird die Isolierung zerstört und der Stromkreis geschlossen. Die Drähte des Glüh-zünders (S) werden über einen Stöpsel (K) geführt, der an der Ladung befestigt ist.

Bild 112.
Schienenladung mit elektrischer Zündung.

Beseitigen der Ladung durch Herausziehen des Glühzünders.

Bild 113.
Folgeladung mit Knall-Zündschnur verbunden.

b) Schienennagel-Mine.

Die Schienennagel-Mine (Bild 114) wird unter der Schwelle im Bahnkörper angebracht. Gezündet wird sie durch Herausziehen des mit dem Zünder verbundenen, besonders lan-gen Schienennagels beim Umspuren der Gleise.

Bild 114.
Schienennagel-Mine.

Das Vorhandensein einer Mine ist häufig durch eine Riffelung des Schienennagelkopfes bzw. durch einen in den Schwellenkopf eingeschlagenen Schienennagel gekennzeichnet.

c) Eisenbahnminenverschluß JZER - 2.

Ursprung: Russische Vorschrift.

Der Eisenbahnminenverschluß JZER - 2 (Bilder 115, 116, 117) ist ein Kontaktzünder, der meist in Verbindung mit einem chemischen oder Uhrwerkszünder Verwendung findet.

Die Verbindung mit anderen Zündern gibt eine größere Sicherheit beim Einbau, ermöglicht aber insbesondere eine Bestimmung des Zeitpunktes der Sprengung.

Die Sprengung kann erfolgen:
a) sofort beim Befahren der verminten Strecke,
b) nach einer vorher bestimmten Zeit,
c)

nach einer vorher bestimmten Zeit nach erstmaligem Befahren der verminten Strek-ke.

Bild 115.
Einbaumuster
einer Ladung mit Eisenbahnverschluß JZER - 2 in Verbindung mit chemischen bzw. Uhrwerkzünder.

Der Eisenbahnminenverschluß ist luftdicht abgeschlossen und eignet sich besonders für Unterwasser-Sprengung.

Als Stromquelle dient eine Taschenlampenbatterie oder ein anderes Element. Die Span-nung muß mindestens 6 Volt betragen.

Der Eisenbahnminenverschluß (Bilder 115, 116, 117) besteht aus:

der Glocke mit Ring,

der Fußplatte (21) mit den beiden Anschlußkabeln und

der inneren Einrichtung des Verschlusses (Bild 117).

Bild 116.
Eisenbahnminenverschluß JZER - 2.
(Ansicht.)

Maße und Gewicht:

Höhe der Glocke 210 mm
Durchmesser der Glocke 100 mm
Gesamtgewicht 2,8 kg

Einbautiefe (Höchstmaße):

Normal 1,2 m
Bei hohen Dämmen 2 m

Die Glocke ist aus Messingblech und mit 8 Schrauben an der Fußplatte befestigt.

Die Fußplatte ist aus Eisenblech. Auf ihr ist die innere Einrichtung aufgebaut.

Bild 117.
Innere Einrichtung des Verschlusses.

Die innere Einrichtung besteht aus dem Gewicht (1), das auf der Messingplatte (2) mit vier Schrauben befestigt ist. Die Messingplatte (2) hat an einer Seite zwei Schenkel, die durch die Federn (3) mit dem Ständer (4) verbunden sind. Sie hält, unterstützt durch die Feder (5), das Gewicht schwebend. Der Druck der Feder (5) kann durch die Schrauben-mutter (7) mit der Gegenmutter (8) geregelt werden. Die Regulierschraube (6) ist mit der Skale (13) verbunden. Durch sie wird die Empfindlichkeit des Gerätes bestimmt.

Als Kontakt dient der Hebel (14) mit der Feder (15) und die Kontaktschraube (16) auf der Messingleiste (17). Der Hebel (14) stützt sich mit einem Hebelarm auf die Gegenschraube (18) und auf den Boden des Gewichts (1), der andere Hebelarm wird durch die Feder (15) angehoben, so daß er im Ruhezustand die Kontaktschraube (16) nicht berührt.

Der Elektromagnet besteht aus dem Magnetkern (19) und den beiden Spulen (20).

Der Strom geht von der Stromquelle über den Ständer (12) zur Grundplatte (9), zur Ge-genschraube (18), zum Hebel (14), zur Kontaktschraube (16), zur Messingleiste (17), zur unteren Spule, durch die Verbindungsleiste zur oberen Spule und von dort zur Stromquelle zurück.

Bei Erschütterung des Geräts bewegt sich das Gewicht (1) nach unten und drückt den Hebel (14) herab, wodurch dieser die Kontaktschraube (16) berührt. Der Stromkreis ist geschlossen und die Ladung wird zum Zerknall gebracht bzw. der zwischengeschaltete Zünder betätigt.

Der Stromkreis bleibt so lange geschlossen, bis der Strom durch äußere Einwirkung (Zer-knall der Ladung, Zerreißen oder Zerschneiden der Kabel) unterbrochen wird. Dann gehen alle Teile des Gerätes in ihre ursprüngliche Lage zurück, so daß das Gerät, das im allge-meinen getrennt von der Ladung aufgestellt wird, für weitere Verwendung bereit ist.

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