II. Minen: 38. SchienenladungenII. Minen: 40. Fliegerbomben als MinenInhaltsverzeichnis
Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
II. Minen
39. Wasserminen

a) Tonnenmine.

Ursprung: Agentenbericht.

Die Tonnenmine (Bild 118) wird gegen Schiffe oder schwimmende Kampfwagen verwen-det. Sie wird in einer Tiefe von 0,50–1,50 m unter dem Wasserspiegel im mehrere Linien verlegt. Nähere Angaben fehlen.

Bild 118.
Tonnenmine.

b) Seemine (Fischchen-Mine).

Ursprung: Beutegerät.

Die Mine wurde in der Bucht von Perekop beim Türkengraben im Wasser schwimmend, am Anker hängend, festgestellt. Die beiden etwa 30 cm langen Fühler sprechen bereits bei einer Verdrehung von 30 Grad an. Da Betätigung schon bei geringem Kraftaufwand mög-lich, ist große Vorsicht geboten. Entschärfung ist nicht möglich.

Bild 119.
Seemine.
(Fischchen-Mine.)

c) Behelfsmäßige Wassermine.

Ursprung: Agentenbericht.

Die behelfsmäßige Wassermine (Bild 120) wird gegen Holzbrücken zum Zerstören der Jo-che und Pfähle verwendet. Nähere Angaben fehlen.

Bild 120.
Behelfsmäßige Wassermine.

d) Flußmine.

Ursprung: Agentenbericht.

Das Gewicht der Flußmine beträgt 50 kg.

Die Minen werden beim Verlegen verankert. Nähere Einzelheiten über die Flußmine sind nicht bekannt.

Bild 121.
Flußmine.

e) Seemine im Einsatz als Landmine.

Ursprung: Beutegerät.

Die Seemine (Bild 122) besteht aus einem eisernen Hohlkörper, der durch eine eiserne Zwischenwand in 2 ungleiche Räume geteilt und von denen der größere mit Sprengmuni-tion gefüllt ist. Der leere Teil hat an der Stirnseite eine Bohrung mit einem Gewinde und Gewindering. Der Gewindering hat in der Mitte eine Bohrung für den Zünder.

Der Zünder sitzt in einer Vertiefung senkrecht zur Zwischenwand. Am unteren Ende des Zünders ist eine geballte Ladung aus 25 Bohrpatronen als Zündladung angebracht.

Entschärfen des Zünders: Abdichtung im Zünderkopf (bei dem vorgefundenen: Lehm und Erde) entfernen und Kabel freilegen. Sprengkapsel (Glühzünder) durch leisen Zug an bei-den Kabelenden vorsichtig herausnehmen.

Aufnehmen der Seeminen: Zuerst Tarnschicht vom Straßengraben her vorsichtig entfer-nen, bis Gewindering freigelegt ist. Gewindering nach links herausschrauben, Zünder aus dem Gewindering herausnehmen.

Die aufgefundenen Minen waren alle durch eine Kreisleitung miteinander verbunden.

Nach vorgefundenem russischen Versuchsprotokoll kann die Seemine auch durch eine darüber angebrachte Kampfwagenmine zum Zerknall gebracht werden.

Bild 122.
Seemine im Einsatz als Landmine.

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