Merkblatt - Minensperren im Winter |
II. Vorbereitete Minen |
B. T-Minen |
12. In Gegenden, die mit Sicherheit eine Schneehöhe von etwa 80 cm erwarten lassen, können T-Minen am Pfahl mit Zugdraht (Bild 3) eingebaut werden. |
Vor Beginn des Frostes werden 1,10 m lange Pfähle mit je zwei 20 cm langen Pflöcken in den Boden eingeschlagen. Eine T-Mine wird mit einer über dem Tragegriff eingeschlage-nen Krampe 5 cm unterhalb des oberen Pfahlendes befestigt. Ein Z.Z. 42 wird in das Bo-den- bzw. in das seitliche Zündergewinde der T-Mine eingeschraubt und der Vorstecker mit zwei Zugdrähten versehen, die zu den am Boden eingeschlagenen Pflöcken geführt werden. Pfahl und Mine sind bei Beginn des Schneefalls weiß zu tarnen. |
Bild 3. |
Fährt ein Panzer gegen den Pfahl, so kommt die T-Mine zum Zerknall und beschädigt Ket-te, Wanne oder Bug. |
Die Minen müssen einen Abstand und Zwischenraum von 6 m voneinander haben, da sonst Zerknallübertragung stattfindet (Bild 4). |
Bild 4 |
Bedarf für 100 lfd. m bei vorbereitetem Material ohne Antransport (kein Schnee, kein Bo-denfrost): |
Kräfte: | 1/12. |
Sperrmittel: | 97 T-Minen, 97 Z.Z. 42. |
Material: | 120 lfd. m
Rundholz 8–10 cm Ø, 30 lfd. m Rundholz 4–6 cm Ø, 100 m Bindedraht, Krampen und Nägel. |
Zeit: | 20–30 Minuten. |
Ausmaße des Minenfeldes: 30 X 96 m. |
Diese Sperre verspricht Erfolg, wenn die Pfähle eingeschneit sind, das Minenfeld somit nicht erkannt werden kann. Unter Umständen können um 20 cm kürzere Pfähle verwendet werden. |
Es ist zu beachten, daß die Zugdrähte mit der Zeit durchrosten, wodurch die Minen un-wirksam werden. |
Bei eintretendem Tauwetter muß das Minenfeld geräumt werden, wenn damit zu rechnen ist, daß die Pfähle im Schlamm umfallen und die Z.Z. 42 die Minen zum Zerknall bringen. |
13. T-Minen, die bei starkem Frost zwei Monate trocken im Schnee gelegen haben, zer-knallen einwandfrei. Dagegen wird die Zündfähigkeit eingeschränkt oder unterbunden, wenn die T-Mine nach Tauwetter, in Wasser oder nassem Schnee verlegt, einfriert, da dann der Druckdeckel durch Schnee, Eis oder gefrorenen Schmutz seine Bewegungsfähig-keit verliert. Beim Einfrieren kann durch den Eisdruck auch Selbstentzündung hervorgeru-fen werden. |
Bei eintretendem Frost können verdeckt verlegte T-Minen durch Gefrieren der Tarn-schicht zum Zerknall kommen. Um vorzeitigen Zerknall möglichst auszuschalten, ist die Tarnschicht bei der T-Mine 35 nicht stärker als 8 cm (Oberkante Druckdeckel bis Ober-kante gewachsener Boden) und nicht stärker als 5 cm bei T-Mine 35 (Stahl) und T-Mine 42 (gemessen von Oberkante Druckdeckel – nicht Druckkappe ! – bis Oberkante ge-wachsener Boden) und bei T-Minen (Pilz) 43 (Scheitelpunkt Druckkörper bis Oberkante gewachsener Boden) zu bemessen. |
Da Selbstentzündung von T-Minen durch Temperaturschwankungen erfahrungsgemäß meist in der zweiten Nachhälfte eintritt, sind die Minenfelder zu dieser Zeit möglichst nicht zu Ausbesserungs- oder anderen Arbeiten zu betreten. |
14. Falls Material hierzu verfügbar, eignet sich zum Schutz der T-Mine (insbesondere des Zünders bzw. der Druckkappe) gegen Feuchtigkeit und Schnee ein leichter Holzdeckel (Bild 5). |
Bild 5. |
15. Im Eis werden T-Minen als Druck- oder Beobachtungsminen verlegt. Sie bewirken außer dem Beschädigen oder Vernichten der Fahrzeuge ein Schwächen der Tragfähigkeit des Eises, so daß nachfolgende Fahrzeuge einbrechen können. |
16. Als Druckminen werden sie in einer Vertiefung der Eisdecke, die mit Pickel oder eisen-beschlagenen Spitzpfählen (Fischer-Eispickel, Bild 26) herzustellen sind, verlegt und mit Schnee getarnt. Um ein Einfrieren des Druckdeckels zu verhindern, ist er von Eis und Schmutz freizuhalten. Er muß über die Eisfläche hinausragen. |
17. T-Minen können im Eis mit T.Mi.Z. 35 bzw. T.Mi.Z. 42 und mit elektrischer Zündung als Druck- und Beobachtungsminen, mit elektrischer Zündung ohne T.Mi. Z. als Beobach-tungsminen (Bild 6) verlegt werden. |
Bild 6. |
Als Glühzünder für T-Minen sind für Beobachtungsminen mit langfristiger Zündung nur Glühzünder 28 der Fertigung Troisdorf August 41 zu verwenden, da diese Glühzünder ver-läßlich wasserdicht sind. Bei sofortiger Zündung können Zünder aller Art verwendet wer-den. |
18. Als Beobachtungsminen und zum Herstellen von Eisspaltsperren werden zweckmäßig Flascheneisminen (Abschn. II, H) oder Behelfsminen (Abschn. II, C) verwendet. |
19. T-Minen können bei jeder Schneehöhe, auf alten Stielen befestigt, als Zugsperre ge-gen feindliche Panzerkampfwagen verwendet werden. Hierbei sind die Skier und die Minen gegen Sicht weiß zu tarnen. |
20. Beim Wiederaufnehmen von T-Minen 35 wird häufig Anwärmen und Auftauen des Zünders – z.B. durch mit heißem Wasser getränkte Lappen – erforderlich sein, um den Si-cherungsbolzen einführen und die Drehsicherung betätigen zu können. |
Beim Wiederaufnehmen von T-Minen 35 (Stahl), T-Minen 42 und T-Minen (Pilz) 43 wird häufig das Anwärmen und Auftauen der Druckkappe bzw. des Druckkörpers notwendig sein. |