C. Angaben über Patronen; VI. GewichtsangabenE. Entladen angesetzter oder klemmender PatronenInhaltsverzeichnis
Merkblatt für die Munition der 8,8 cm Flugabwehrkanone 18 und 8,8 cm Flugabwehrkanone 36
D. Maßnahmen gegen Rohr-, Frühzerspringer sowie sonstige Unfälle

37.

Das Rohrinnere ist gut und oft zu reinigen. Zu Beginn des Schießens darf es nur hauchartig eingeölt sein, wenn nötig, ist es zu entfetten. Eingedrungenes Regen-wasser ist vor dem Schießen zu entfernen.

Grate und beschädigte Felder sind vom Waffenmeister zu glätten.
Das Entkupfern der Rohre ist rechtzeitig zu veranlassen.
38.

Während des Schießens ist möglichst nach jedem Schuß durch das Rohr zu sehen. Fremdkörper sind sofort aus dem Rohr zu entfernen. Bei Dunkelheit Taschenlampen zum Ausleuchten des Rohres verwenden.

39.

Nach jedem Schießen ist das Rohr zu reinigen. Beim Schießen von längerer Dauer sind zwischen die einzelnen Schießaufgaben Feuerpausen zum Reinigen und Abkühlen des Rohres einzulegen; während der Feuerpausen muß der Verschluß ge-öffnet bleiben.

40.

Die Geschütze sind erst kurz vor dem Schuß zu laden (16). Um das Eindringen von Zweigen, Erde, Flugsand, Regen usw. in das Rohrinnere weitgehend auszuschließen, darf die Mündungskappe erst vor der Feuereröffnung abgenommen werden.

41.

Tarnmittel dürfen den Geschoßflug bei allen Erhöhungen nicht behindern; auch muß vermieden werden, daß durch die Erschütterungen beim Schuß Gegenstände (z.B. Zweige, Steine, Sand usw.) in das Rohr fallen können.

42.

Es ist verboten, andere als die für das Geschütz vorgeschriebene Munition zu ver-schießen (49).

43.

Das bei Schießübungen vorgeschriebene Absperren des Geländes ist zu beachten.

Bei Schießübungen mit empfindlichen Kopfzündern, d.h. mit Zündern, die an der Spitze eine Abschlußplatte haben, ist beim Niedergehen von Hagel oder großtropfi-gem Platzregen das Schießen sofort zu unterbrechen. Es können sonst infolge der großen Empfindlichkeit dieser Zünder Frühzerspringer vorkommen, die insbesondere zu überschießende eigene Truppe gefährden.

Bericht bei besonderen Vorkommnissen

44.

Bei besonderen Vorkommnissen an der Munition ist an OKH (AHA/In 4 und Wa A) ein beantworteter Fragebogen nach nachstehendem Muster einzusenden und ein kurzer Bericht des zuständigen Waffenoffiziers beizufügen.

Fragebogen

Über besondere Vorkommnisse an der Munition für sämtliche Geschütze der Artillerie bis einschließlich schwere Feldhaubitzen.

(Zu melden sind: Rohrzerspringer, Rohraufbauchungen, Frühzerspringer, Treibla-dungsdetonierer, Hülsenreißer, die das Gerät unbrauchbar machen, Kurz- und Weit-schüsse, sofern diese im Verlauf des Schießens öfters auftreten.)

1. Truppenteil z.B. 1./A.R. 17
2. Tag und Uhrzeit des bes. Vork. z.B. 11.12.1941, 17 Uhr
3. Art des Vorkommnisses z.B. Rohrzerspringer
(Kurze Beschreibung des Vor- ganges und kurze Beschrei- bung des Geräts nach dem Vorkommnis)


z.B.



Unmittelbar nach dem Abziehen deto-nierte das Geschoß mit hellem Knall.
Das Rohr wurde 1 m, von der Rohr-mündung aus gemessen, abgerissen usw.
4. a) Geschützart und Nr. des Rohres z.B. le.F.H. 18 Nr.
b) Gesamtschußbelastung des
Rohres
z.B. 3800 Schuß
5. Geschoßart z.B. F.H.Gr.Stg.
6. a) Zünderart z.B. A.Z. 23 (Leichtmetall)
b) Zünderbezeichnung z.B. Rh. S. 270 4 e 1940
c) Zünderstellung z.B. o.V.
7. Mit welcher Ladung und Pulver wurde geschossen ?
z.B.

5. Ldg. d. le.F.H. 18,
bestehend aus:
20 g Nz.Man.N.P. (1,5 ·1,5)
190 g Digl.Bl.P.
       – 10,5 – (10 ·10 ·0,2)
430 g Nz.Bl.P. (6 ·6 ·1)
8. Welche Bezeichnung stehen auf dem Boden der Kartusch- hülse ?

z.B.


P – 1940 .. 6342 St.
le.F.H.
9. Wurde der Geschoßeinschlag bei dem Schuß, bei dem sich das Vorkommnis ereignete, beobachtet ? Im Ziel oder wo ?


z.B.



nein
10. Wieviel Meter vor dem Rohr detonierte das Geschoß ?
. . . . . .  . . . . . . . . . . . . 
11. Worauf wird nach Ansicht der Truppe das Vorkommnis zu- rückgeführt ?

z.B.


Bei der am Geschütz befindlichen Mu-nition wurden einige Geschosse, bei deren Zünder das Abdeckplättchen fehlte, festgestellt. Nach diess. Ansicht ist dies die Ursache.

Nachflammer bei Geschützen

45.

Es kommt vor, daß nach dem Auswerfen der Patronenhülse restliche Gase nach rückwärts austreten und mit kleiner, langsam verlöschender Flamme verbrennen. Mit dem Laden ist zu warten, bis die Flamme erloschen ist. Brennen auch Gase in der Patronenhülse, so muß diese abseits gelegt werden; es ist wichtig, daß die Flamme keine Patrone trifft.

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