Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4b - Minen und Zünder |
III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen |
E. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Schnellsperren |
131. Die Bilder 68–70 zeigen Verwenden von Schnellsperren zum Schutz beim Sperrein-satz an einer für eigene Benutzung noch offen zu haltende Straße. |
Bild 68. Einsatz einer Gruppe beim Verwenden von Schnellsperren zum Schutz beim Sperreinsatz. |
Sperre A verhindert Feuer auf die Brücke, Sperre B überfahren der Brücke, falls A unwirk-sam geworden ist. |
Der Gruppenführer und 1 Mann (im Bild l.M.G.-Schütze 3) sind Warnposten, 2 Mann (im Bild Gewehrschützen 1 und 2) ziehen die Schnellsperre bei A. 2 Mann, gut getarnt (im Bild Gewehrschützen 3 und 4) bekämpfen aussteigende Panzerschützen. 1 Mann (im Bild der l.M.G.- Schütze 4) mit geballter Ladung und Nebelkerzen bekämpft jeden ankommenden Panzerspähwagen, der die Sperre mit Wurfanker fortziehen oder sie im Halten durch Be-schuß oder Sprengung beseitigen will. 4 Mann (im Bild der Truppführer und die Gewehr-schützen 5, 6 und 7) ziehen und sichern die Schnellsperre bei B. Die l.M.G.-Schützen 1 und 2 bekämpfen seitwärts der Straße geführten Angriff. |
Fehlerhaft ist, das l.M.G. zum Bekämpfen des Panzerspähwagens bei geschlossenen Seh-schlitzen und Scharten oder von aussteigenden Panzerschützen einzusetzen. |
Bild 69. Verwenden von Schnellsperren mit Warnposten und Scheinsperre. |
132. Schnellsperren sind bei Nacht zu schließen, um Überraschungen durch den Feind auszuschalten. Um zu vermeiden, daß eigene Fahrzeuge auf die Sperre geraten, sind nach der Feind- und nach der Freundseite Warnposten (im Bild 69 die Gewehrschützen 1 und 2 sowie 3 und 4) in einer Entfernung aufzustellen, die es ermöglicht, abgeblendet ge-gebene Lichtzeichen für das Öffnen der Sperre zu geben. In Höhe der Warnposten wer-den Scheinsperren über den Weg gelegt, die eigene Fahrzeuge zum Halten bringen. |
Die Warnposten lassen durch Befehl oder sonstige Zeichen die Schnellsperre öffnen, un-terichten das Fahrzeug über deren Lage und geben nähere Anweisung für die Durchfahrt. |
Die Aufstellung des Warnpostens auf der Feindseite kann ebenso bei Tag notwendig wer-den, wenn eigener Fahrzeugverkehr von der Feindseite her zu erwarten ist. |
Bei Annäherung von Fahrzeugen des Feindes warnen die Posten mit Zeichen oder Schüs-sen. |
133. Bild 70 zeigt ein Beispiel für Einsatz einer Gruppe beim Verwenden von Schnellsper-ren als Falle für Panzerspähwagen. Wichtig ist hierbei gute Tarnung der Zugdrähte Z und der bereitgelegten Schnellsperren. |
Vorgang: Am weitesten feindabgewandt feste Straßensperre F. Schnellsperre A und B sind offen. |
Der erste Wagen des Panzerspähtrupps fährt bis kurz vor die Scheinsperre S, die so ge-legt ist, daß die dem Panzerspähtrupp des Feindes Einblick auf die feste Sperre F ver-wehrt und dadurch verhindern soll, daß ein etwa entkommender Panzerspähwagen die feste Sperre F festgestellt hat und meldet, kurz vor S wird der Panzerspähwagen die Fahrt verlangsamen, wobei 2 Mann (im Bild der Truppführer und der Gewehrschütze 4) ihm die Schnellsperre A vor das Fahrzeug ziehen. 1 Mann (im Bild der Gewehrschütze 1) schließt die Sperre B, wenn möglichst der ganze Panzerspähtrupp in den Abschnitt A und B hineingefahren ist. 2 Mann (im Bild der Gruppenführer und der l.M.G.-Schütze 3) sind Warnposten, die l.M.G.-Schützen 1 und 2 sichern gegen feindliche Schützen, 4 Mann (im Bild die Gewehr-schützen 2, 3, 5 und 6) bekämpfen aussteigende Panzerschützen, 2 Mann (im Bild der l.M.G.-Schütze 4 und der Gewehrschütze 7) halten sich mit geballten Ladungen und Nebelkerzen zum Niederkämpfen der gefangenen Panzerspähwagen bereit. Zweckmäßig ist Einsatz einer Panzerabwehrwaffe bei B. |
Bild 70. Anordnung von Sperren als Falle für Panzerspähwagen. |
132. Schnellsperren sind bei Nacht zu schließen, um Überraschungen durch den Feind auszuschalten. Um zu vermeiden, daß eigene Fahrzeuge auf die Sperre geraten, sind nach der Feind- und nach der Freundseite Warnposten (im Bild 69 die Gewehrschützen 1 und 2 sowie 3 und 4) in einer Entfernung aufzustellen, die es ermöglicht, abgeblendet ge-gebene Lichtzeichen für das Öffnen der Sperre zu geben. In Höhe der Warnposten wer-den Scheinsperren über den Weg gelegt, die eigene Fahrzeuge zum Halten bringen. |
Die Warnposten lassen durch Befehl oder sonstige Zeichen die Schnellsperre öffnen, un-terrichten das Fahrzeug über deren Lage und geben nähere Anweisung für die Durchfahrt. |
Die Aufstellung des Warnpostens auf der Feindseite kann ebenso bei Tag notwendig wer-den, wenn eigener Fahrzeugverkehr von der Feindseite her zu erwarten ist. |
Bei Annäherung von Fahrzeugen des Feindes warnen die Posten mit Zeichen oder Schüs-sen. |
133. Bild 70 zeigt ein Beispiel für Einsatz einer Gruppe beim Verwenden von Schnellsper-ren als Falle für Panzerspähwagen. Wichtig ist hierbei gute Tarnung der Zugdrähte Z und der bereitgelegten Schnellsperren. |
Vorgang: Am weitesten feindabgewandt feste Straßensperre F. Schnellsperre A und B sind offen. |
Der erste Wagen des Panzerspähtrupps fährt bis kurz vor die Scheinsperre S, die so ge-legt ist, daß die dem Panzerspähtrupp des Feindes Einblick auf die feste Sperre F ver-wehrt und dadurch verhindern soll, daß ein etwa entkommender Panzerspähwagen die feste Sperre F festgestellt hat und meldet, kurz vor S wird der Panzerspähwagen die Fahrt verlangsamen, wobei 2 Mann (im Bild der Truppführer und der Gewehrschütze 4) ihm die Schnellsperre A vor das Fahrzeug ziehen. 1 Mann (im Bild der Gewehrschütze 1) schließt die Sperre B, wenn möglichst der ganze Panzerspähtrupp in den Abschnitt A und B hineingefahren ist. 2 Mann (im Bild der Gruppenführer und der l.M.G.-Schütze 3) sind Warnposten, die l.M.G.-Schützen 1 und 2 sichern gegen feindliche Schützen, 4 Mann (im Bild die Gewehrschützen 2, 3, 5 und 6) bekämpfen aussteigende Panzerschützen, 2 Mann (im Bild der l.M.G.-Schütze 4 und der Gewehrschütze 7) halten sich mit geballten Ladun-gen und Nebelkerzen zum Niederkämpfen der gefangenen Panzerspähwagen bereit. Zweckmäßig ist Einsatz einer Panzerabwehrwaffe bei B. |
Bild 70. Anordnung von Sperren als Falle für Panzerspähwagen. |