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Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4b - Minen und Zünder |
III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen |
B. Verlegen der T-Mine 35 |
71. Die Tarnschicht wird in möglichst großen Stücken ausgehoben und auf Unterlagen beiseitegelegt. Die Stärke der Tarnschicht beträgt 8 bis 10 cm von Oberkante Druckdek-kel bis Oberkante gewachsener Boden, über Oberkante gewachsener Boden 2 bis 4 cm wegen Tarnungsschwund durch Witterungseinflüsse und günstigerer Druckübertragung (Bild 25). Das Abschrägen des Randes (Bild 21 a) läßt sich auch so herstellen, daß der Boden durch schräges Einstechen mit dem Spaten aufgelockert wird, ohne ihn zu entfer-nen. Hierdurch wird die nach dem Verlegen der Mine zu tarnenden Fläche verkleinert und die Tarnung verbessert. Der zum Verlegen nicht verwendete Aushub wird verstreut oder abseits so gelagert, daß die Lage der verlegten Minen dadurch nicht verraten wird. |
Harter Boden ist zum Abschrägen des Randes mit der Kreuzhake aufzulockern. Herstellen und Erweitern des Minenloches erfordert bei hartem Boden viel Zeit. Falls keine Zeit vor-handen, sind deshalb bei hartem Boden die Minen offen zu verlegen. |
Nach dem Verlegen werden die Ränder der Mine mit Erdreich bedeckt, die Fugen am Ran-de ausgefüllt (Bild 27) und die Erde gut festgedrückt. Die Tarndecke wird möglichst als Ganzes aufgelegt und der Umgebung der Mine angepaßt. Die Ränder der Tarnung werden vorsichtig festgetreten. |
Wiederverlegen von Minen in Minentrichtern. |
72. Soll ein T-Minenfeld, das unter Waffenwirkung gelegen hat und in dem T-Minen zer-knallt sind, durch Wiederverlegen von Minen ergänzt werden, so können hierbei die Trich-ter, die beim Zerknall der Minen entstanden sind, ausgenutzt werden. |
Die Trichter werden zugeschüttet, die Erde festgestampft, bis sie annähernd die Festig-keit des umgebenden stehenden Bodens erreicht, und die T-Mine dann vorschriftsmäßig in den so wieder zugefüllten Trichter verlegt. Hierbei geht weniger Zeit verloren, als wenn ein neues Minenloch ausgehoben werden muß. |
Zu beachten ist, daß die Erde unter der Mine so festgestampft ist, daß sie dem Druck bei Befahren der Mine nicht nachgeben kann. |
Verlegen von T-Minen in Beton-, Teer- und Pflastersteinstraßen7). |
73. Der Abstand der in diesen Straßenarten verlegten Minen beträgt von Mitte Mine zu Mitte Mine mindestens 10 Schritt, da sonst infolge der bei diesen Straßenarten niedrigen Tarnschicht Zerknall benachbarter Minen eintreten kann. |
Verlegen von T-Minen in Betonstraßen. |
74. Für das Minenloch werden mit dem Kraftbohrgerät so viel Löcher in die Straßendek-ke gebohrt, daß der Beton zum Herausnehmen genügend zerkleinert ist. Das Minenloch wird so tief gemacht, daß zwischen Zünderoberfläche und Straßenoberkante eine 1,5 bis 2 cm starke Tarnschicht gelegt werden kann (Bild 28). Der Durchmesser des Loches muß so groß sein, das zwischen Beton- und Minenrand etwa 3 cm Raum bleibt. Der Boden des Loches wird mit Sand oder Erde, die festzutreten sind, geglättet (s. 76). |
Bild 28. Minenloch für T-Mine in Betonstraße (das aufgelegte Brett dient nur zum Prüfen der Lage der Mine). |
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Bild 29. Tarnung der T-Mine in Betonstraße. |
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Beim Verlegen der Mine darf der Traggriff nicht am Rande der Mine anliegen (Bilder 21 a und b), damit der Druck auf den Druckdeckel nicht abgefangen wird. Die richtige Lage der Mine wird durch Auflegen eines Stabes oder Brettes auf die Ränder des Minenloches ge-prüft. |
Dann wird der Entsicherungsdraht ausgelegt und die Drehsicherung auf "Scharf" gestellt. |
75. Die Mine wird mit Füllstoffen, die den Zünder gerade bedecken, zugedeckt, der Raum neben der Mine wird mit Sand, der festzustampfen ist, ausgefüllt. Vor Aufbringen der Betontarnschicht ist ein Stück Dachpappe oder sonstiger fester, wasserdichter Stoff in Größe des Minenloches aufzulegen und an den Rändern bis zur Straßenoberkante hoch-zuziehen (Bild 29). Die Tarnschicht wird aus einer dünnen Schicht Beton hergestellt (Ze-ment und Sand, Mischungsverhältnis 1 : 8). |
Die Dachpappe usw. verhindert das Abbinden dieser Tarnschicht mit dem Beton der Straßendecke und dem darunter liegenden Füllstoff. Um das Erkennen der Mine zu er-schweren, wird die Straße streifenweise mit Zementmilch übergossen. Bei Regen muß die frisch aufgebrachte Tarnung die Straßendecke um ¼ bis ½ cm überragen, da die Tarnung durch den Regen einsinkt. |
76. Nach Fertigstellen des Minenloches wird die T-Mine durch zwei Mann verlegt und ge-tarnt. |
Verlegen der T-Mine in Teerstraßen. |
77. Mit Kreuzhake, Brechstange oder Aufreißhammer des Kraftbohrgerätes wird ein dem Minenloch entsprechendes Stück der Teerschicht losgeschlagen und mit dem Spaten he-rausgenommen. Die unter der Teerdecke liegende Schotterschicht ist zu lockern und der Schotter herauszunehmen, jedoch nicht tiefer als unbedingt notwendig; Verlegen und Tarnen der Mine wie in Betonstraßen. Die 3 cm starke Tarnschicht besteht aus einem Gemisch von Splitt und Bitumen. Zwischen Dachpappe und Rand des Minenloches dürfen keine Löcher entstehen, da sonst das später eingeschüttete Bitumen durchlaufen würde. Der Rand wird am besten mit Lehm oder nassem Sand abgedichtet. Zweckmäßig wird ein großes Straßenstück (mindestens 150 m) mit Scheinanlagen versehen, durch die ausge-besserte Schlaglöcher vorgetäuscht werden. Auch 2 bis 3 cm breite Teerstreifen können zum Vortäuschen von Straßenausbesserungen dienen. |
Verlegen der T-Mine in Pflasterstraßen. |
78. Die Pflasterung sowie die Schotterlage oder Betonunterlage werden im Umkreis des Minenloches herausgebrochen. Das Minenloch muß so tief sein, daß zwischen Zünder-oberkante und Straßenoberkante eine 3 cm starke Tarnschicht gelegt werden kann. Der Boden des Minenloches wird geglättet und dann die Mine verlegt (Bild 30). Nach dem Be-decken der Mine mit Sand oder Kies werden halbe Steine so darübergelegt, daß zwischen den einzelnen Steinen ein Spalt bleibt, der nachher mit Kies oder Sand ausgefüllt wird. Die aufzulegenden Steine sind dem Muster der Plasterung anzupassen (keine frischen Bruchflächen !). |
Über dem Zünder wird ein etwa 3 cm starker Stein gesetzt (Bild 31). Die zum Tarnen nö-tigen dünnen Steine werden mit einem Steinpflasterhammer hergerichtet. |
Bild 30. Minenloch für T-Mine in Pflasterstraße. |
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Bild 31. Schnitt durch Minenloch für T-Mine mit eingebauter Tarnung in Pflasterstraße. |
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79. Beim Aufbringen der Tarnung darf der Entsicherungsdraht durch die Steine nicht fest-geklemmt werden. Daher werden die Steine, die beim Entsichern hindern können, erst nach dem Entsichern vorsichtig eingesetzt. |
Die Tarnung wird mit Sand oder Kies bestreut und die Oberfläche abgefegt; wegen der bereits entsicherten Mine ist besondere Vorsicht geboten. |
80. Tarnung in Pflasterstraßen ist im Vergleich zu anderen Straßendecken am besten durchzuführen. Zweckmäßig werden daher auch in anderen Straßen die oft durch Pflaste-rung ausgebesserten Stellen zum Verlegen von Minen ausgenutzt. |