III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen, A. AllgemeinesIII. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen, B. Verlegen der T-Mine 35Inhaltsverzeichnis
Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4b - Minen und Zünder
III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen
B. Verlegen der T-Mine 35

62. Die Mine wird so tief in den Boden verlegt, daß die Tarnschicht in der Mitte der Mine vom Druckdeckel (nicht vom Zünder) bis Oberkante des gewachsenen Bodens 8 bis 10 cm beträgt.

Beträgt sie weniger als 8 cm, so ist es möglich, daß der Zerknall einer Mine die anschlies-senden Minen, ja sogar ein ganzes Minenfeld zum Zerknall bringt.

Die Tarnschicht von 8 bis 10 cm stellt also gleichzeitig eine Schutzschicht gegen Zer-knallwirkung auf benachbarte Minen dar.

Die Druckübertragung wird begünstigt, wenn die Tarndecke nicht mit dem gewachsenen Boden abschneidet, sondern weitere 2 bis 4 cm höher ist (Bilder 25 und 26). Hierdurch wird auch das Erkennen der Minen erschwert, wenn die Tarnung sich bei längerem Liegen der Minensperren gesetzt hat.

Beträgt die Tarnung mehr als 10 cm, so ist es möglich, daß beim Befahren durch Räder- oder Raupenfahrzeuge dann kein Zerknall eintritt, wenn die Minenlochränder fehlerhaft sind.

Beispiele für zu starke Tarnung:

Wiese oder Lehmboden, 15 cm Tarndecke von Oberkante Druckdeckel bis Oberkante ge-wachsener Boden + 5 cm Trandecke über gewachsenem Boden, Ränder des Minenloches nicht genügend aufgelockert. Auch mehrmaliges Überfahren mit Panzerkampfwagen führt nicht zur Zündung, sondern walzt den Boden zu einer festen, tragenden Schicht zusam-men, gemäß Bild 21 a.

Abhilfe: Auflockern des Minenlochrandes bis mindestens 45 cm Halbmesser von Minenmit-te gemessen.

Nur bei Sandboden und lockeren Ackerböden treten bei Tarndecken bis zu 15 cm Höhe und fehlerhaften Minenlochrändern keine Versager auf.

Zum raschen feldmäßigen Messen der Aushubtiefe wird eine einfache Lehre nach Bild 21 b verwendet, als Ersatz ein Holzstab, Aststück usw., in die zwischen 16 und 18 cm eine grobe Marke eingekerbt wird, die auch bei Dunkelheit fühlbar ist.

Zum Verlegen wird ein der Form der Mine entsprechendes Loch hergestellt (Bild 21 a), dessen Boden vor dem Einsetzen der Mine festzutreten ist. Das Auflager der Mine darf bei Belastung nicht nachgeben. Bei nachgiebigem Boden wird daher das Minenloch erweitert, zur Verbesserung der Auflagefläche werden Brettstücke unter die Mine gelegt.

Bild 21 a.
Ausmaße eines Minenloches für T-Mine.
Tiefe = 16–18 cm.
Durchmesser = 2 Spatenblattbreiten.
 
Bild 21 b.
Lehre zum raschen Messen der Aushubtiefe
eines Minenloches.

 

Die T-Mine wird mit schräg nach oben geklapptem Traggriff (s. Bild 21 a) in das Minenloch gelegt.

63. Die Druckwirkung eines über die Mine fahrenden Kettenfahrzeuges hängt ab von seiner Geschwindigkeit, dem Auflagedruck der Kette, der Kettenbreite im Verhältnis zum Durchmesser der Mine und der Art und Zahl der Laufräder, sowie der Geländegestaltung, der Bodenart und vom Ausmaß des um den Rand des Minenloches aufgelockerten Bodens.

Je höher die Tarnschicht, um so größere Auflockerung um den Rand des Minenloches ist notwendig. Bei Räderfahrzeugen ist der Raddruck maßgebend.

Bild 22 a.
Druckübertragung vom Laufrad
eines Kettenfahrzeugs auf die T-Mine
(Laufrad in der Mitte der Mine).
 
Bild 22 b.
Druckübertragung vom Laufrad
eines Kettenfahrzeuges auf die T-Mine
(Laufrad über dem Rand des Druckdeckels).

 

Druckwirkung tritt bei Kettenfahrzeugen ein, wenn die Mine von den Laufrädern überfah-ren wird (Bilder 22 a u. b), bei Räderfahrzeugen, wenn der Raddruck sich voll auf die Mine auswirkt.

Die Druckübertragung ist um so besser, je dichter das Tarnmittel (z.B. Kies) über die Mine und je nachgiebiger der Boden im Umkreis der Mine ist.

Die Druckübertragung wird um so schwächer, je weicher (nicht festgedrückt) die Tar-nung über der Mine ist, je breiter die Kette und in je geringerem Maße der Erdboden um das Minenloch abgeschrägt bzw. gelockert ist, und je weniger die Greiferstege sich in den umgebenden Boden eindrücken können.

Je kürzer der durch die Kette von Kettenfahrzeugen zu überbrückende Raum ist, desto geringer ist die Durchbiegung und der Druck der Kette. Kurze Geländevertiefungen sind für das Verlegen der Minen unbrauchbar (Bild 24), Erhöhungen dagegen vorteilhaft. Deshalb müssen die Ränder des Minenloches so abgeschrägt werden, daß im Durchmesser um die Minenmitte herum ein Raum mit aufgelockertem Erdreich entsteht, der auch den Druck breiter Raupenketten von 50 bis 85 cm Breite auf die T-Mine überträgt (siehe Bild 22 a ff.). Unebenheiten in der Nähe des Minenloches, die den Druck der Kette auf die Mine ab-fangen können, sind zu beseitigen.

III. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen, A. AllgemeinesIII. Einsatz, Herstellen und Verlegen von Minen, B. Verlegen der T-Mine 35Inhaltsverzeichnis