II. Zünder und Zünderzubehör, B. Druckzünder 35II. Zünder und Zünderzubehör, D.Zugzünder 35Inhaltsverzeichnis
Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4b - Minen und Zünder
II. Zünder und Zünderzubehör
C. Zug- und Zerschneidezünder 35 (Z.u.Z.Z. 35)

40. Im Truppengebrauch heißt der Zug- und Zerschneidezünder 35 kurz "Zerschneide-zünder". Er ist nur für die Verwendung durch die Pionier-Bataillone bestimmt.

Verwenden des Zerschneidezünders s. 108.

Bild 16.
Schnitt durch den Zerschneidezünder.

41. Der Zerschneidezünder (Bild 16) ist ein mechanischer Zünder, der sowohl durch Zug als auch durch Zerschneiden eines angeschlossenen Spanndrahtes (47 u. 48) betätigt wird.

Er wird bei einer Zugkraft von 4 bis 6 kg ausgelöst.

Aufbau des Zünders.

42. In der Hülse wird der Zugbolzen durch die Druckfeder beweglich gehalten. In einer Bohrung des Zugbolzens befindet sich der Schlagbolzen mit Schlagbolzenfeder. Der Schlagbolzen stützt sich auf zwei Haltestifte, die durch das Führungsstück und den Druck des Schlagbolzens gegen Herausfallen gesichert sind.

Bild 17.
Schutzröhrchen für Zerschneidezünder.

Zum Schutz der beweglichen Teile im eingebauten Zustand dient ein 22 cm langes Schutzröhrchen (Bild 17), das eine ungehinderte Führung des Spanndrahtes im Boden oder durch die Tarnschicht und die Gängigkeit des Zugbolzens gewährleisten soll. Ist die Spanndrahtstrecke bis zur Erdoberfläche kürzer als 22 cm, so ist das Schutzröhrchen dementsprechend abzuschneiden.

Sichern und Entsichern.

43. Die Führungshülse besitzt zwei seitliche Durchbrüche (Fenster), durch welche der Si-cherungsbolzen in die für ihn vorhandene Bohrung im Zugbolzen eingeführt ist, so daß die Längsbewegung des Zugbolzens nach vorn und hinten begrenzt wird (Bilder 18 a u. b).

Bild 18 a.
Zerschneidezünder, ungespannt.

Bild 18 b.
Zerschneidezünder, gespannt.

Gegen unbeabsichtigtes Herausfallen des Sicherungsbolzens sichern die Sicherungsmutter und Sicherungsklammer. Bei ungespanntem Zerschneidezünder (Bilder 18 a) greift der Si-cherungsbund in die ringförmige Nut der Hülse ein und verhindert so ein Entsichern in der Transportstellung. An dem zweiten Sicherungsring wird die Entsicherungsschnur (Bild 18 c) befestigt. Die Sicherungsringe sind so ausgebildet, daß sie aufgezogen werden und die Entsicherungsschnur freigeben, wenn der Zugbolzen infolge äußerer Einflüsse (Nachlassen des Spanndrahtes) zurückgegangen ist und der Sicherungsbund in die Nut eingreift. Ein Herausziehen des Sicherungsbolzens ist dann nicht möglich. Die Sicherungsklammer um-klammert federnd von beiden Seiten die Führungshülse (Bild 19). Sie verhindert ein unbe-absichtigtes Herausfallen des Sicherungsbolzens und bietet bei richtigem Sitz Gewähr da-für, das der Sicherungsbund beim Entspannen des Drahtes immer in die Nut einschnappen kann.

Bild 18 c.
Befestigung der Entsicherungs-
schnur am Zerschneidezünder.

44. Zum Entsichern wird zunächst die Sicherungsmutter abgeschraubt, wodurch der Si-cherungsbolzen frei wird. Mit der Entsicherungsschnur wird dann der Zünder entsichert.

Wirkungsweise.

45. Im Ruhezustand (bei eingeführtem Sicherungsbolzen) verhindern die Haltestifte eine Bewegung des Schlagbolzens. Der Zugbolzen ist in der Längsrichtung verschiebbar und wird vorn im Führungsstück, hinten in der Führungshülse geführt. Zum Spannen des Zer-schneidezünders beim Einbau ist der Spanndraht, der durch die Öse des Zugbolzens ge-zogen und an ihr befestigt wird, so weit anzuziehen, bis der Sicherungsbolzen an der Hin-terkante des Fensters angelangt ist, ohne an dieser anzuliegen. Diese Stellung ist die Mittelstellung zwischen Ansprechen auf Zug und auf Zerschneid (Spielraum beiderseits 6 mm). Der Spanndraht ist an Gegenständen, die sich aus ihrer Lage selbst nicht bewegen können, z.B. fest eingeschlagenem Pfahl, Baumstamm einer Baumsperre, unterem Teil eines Straßenbaumes, festliegenden Teilen einer Barrikade festzulegen. Der Drahtbund muß so gefertigt sein, daß er sich nicht lockern und aufziehen kann.

Bild 19.
Sicherungsklammer am Sicherungs-
bolzen des Zerschneidezünders.

46. Prüfen der Einstellung des Zünders.
a)

Trotz mehrmaligen langsamen Zurückziehens des Zugbolzens mit dem Sicherungs-bolzen bleibt der Sicherungsbolzen immer vor der Hinterkante des Fensters stehen (Bild 18 b).

b)

Der Sicherungsbolzen läßt sich nach Entfernen der Sicherungsmutter rechtwinklig zum Zugbolzen leicht hin- und herbewegen.

c)

Die Sicherungsklammer liegt nach Kontrolle b) dicht an der Führungshülse an (Bild 19).

Der Truppführer hat die richtige Ausführung der Prüfung persönlich zu überwachen.

47. Bei Betätigen des Zerschneidezünders durch Zug – also auch durch Gegenlaufen oder Gegenfahren gegen den Spanndraht – wird der Zugbolzen im Führungsstück so weit her-ausgezogen, daß die Haltestifte unter dem Druck des Schlagbolzens aus ihren Bohrungen in den Hohlraum oberhalb des Führungsstückes (Bild 16) gedrückt werden. Hierdurch wird der Schlagbolzen frei trifft unter dem Druck der Schlagbolzenfeder auf das Zündhütchen und entzündet es.

48. Bei Betätigen des Zerschneidezünders durch Zerschneiden des Spanndrahtes wird die Federkraft der gespannten Durckfeder frei und der Zugbolzen unter dem Federdruck in dem Führungsstück nach vorn geschoben. Die Haltestifte werden durch den Druck des Schlagbolzens in den freien Raum unterhalb des Führungsstückes (Bild 16) gedrückt. Da-durch schnellt der Schlagbolzen auf das Zündhütchen und entzündet es.

II. Zünder und Zünderzubehör, B. Druckzünder 35II. Zünder und Zünderzubehör, D.Zugzünder 35Inhaltsverzeichnis