C. Lehrstoff, 10. Maschinen- und Heergerätteile bis 12. MaschinenkundeC. Lehrstoff, 15. Chemie der Explosivstoffe bis 22. TruppendienstInhaltsverzeichnis
Lehrplan und Prüfungsordnung der Heeres-Feuerwerker
II. Lehrplan

13. Elektrotechnik

einschl. Arbeiten in den Laboratorien.

Lehrziel: Die Schüler sollen Aufbau, Wirkungsweise und Bedienung der im Heere und in Heeresbetrieben eingeführten elektrotechnischen Geräte, Maschinen und Installationsan-lagen kennen lernen.

Lehrweise: Ausgehend von den grundlegenden Vorgängen wird im Anschluß an über-sichtliche Versuche das betriebliche Verhalten gezeigt und die Kenntnis der praktischen Verwendung und Bedienung durch umfassende Schülerübungen in den Laboratorien ver-mittelt.

III. Halbjahr. 3 Wochenstunden.

Der Gleichstromkreis. Spannung. Stromstärke. Widerstand. Elektrische Leistung und Ar-beit. Ohm'sches Gesetz. Reihen- und Parallelschaltung in Anwendungen in Elektromaschi-nen, in Meßgeräten und deren Schaltungen, in Reguliervorrichtungen für Strom und Span-nung, in Batterieschaltungen und im Heerwesen (Zündschaltung, Knalldarstellungsgerät, Leitungsprüfer und Feldmeßkästchen).

Elektromagnetismus. Anwendung in Meßgeräten, elektrischen Maschinen und in Heer-geräten.

Elektrowärme. Anwendung in der Industrie (Erwärmen, Schweißen, Schmelzen) und in Heergeräten (Glühzünder, Scheinwerfergerät).

Elektrochemie. Anwendung im Heerwesen (Feldelement. Blei- und Leichtakkumulator. Prüfung von Verkupferungen in der Abnahme).

Wechselstromtechnik. Grundlagen. Kapazität (Bombenzünder). Selbstinduktion (Zünd-magnete). Einphasenwechselstrom. Drehstrom.

Gleichstrommaschinen. Generatoren (Glühzündapparat. Scheinwerfermaschinensatz.). Motoren und Aggregate (Leonardschaltung bei Förderanlagen).

Arbeiten im Laboratorium siehe am Ende des Abschnittes.

IV. Halbjahr. 3 Wochenstunden.

Wechselstrommaschinen. Generatoren. Transformatoren. Drehstrommotoren. Gleich-richter.

Hochspannungstechnik. Blitzschutz militärischer Anlagen. Hochspannungsübergabesta-tionen militärischer Betriebe.

Energieverteilung und Installation. Besprechung ausgeführter Schaltanlagen (Hoch-spannungs-, Niederspannungs- und Notstromanlagen). Normale und explosionssichere In-stallationen in Heeresbetrieben.

Schwachstrom und Fernmeldetechnik. Alarm- und Sicherheitsanlagen in Munitionsan-stalten. Grundlagen des Feldfernsprechers und des Tornisterfunkgeräts.

III. und IV. Halbjahr. Arbeiten im Laboratorium.

Messen von Spannung, Stromstärke, Leistung, Widerstand. Schalten und Bedienen elek-trischer Maschinen und Umformer. Beseitigen von Betriebsstörungen, Schaltübungen, Pa-rallelschalten von Maschinen. Inbetriebnahme von Notstromanlagen. Untersuchen eines Blitzableiters. Übungen mit elektrischen Heergeräten: Leitungsprüfer, Feldmeßkästchen, Knalldarstellungsgerät, Glühzünder, Entkupfern von Kartuschen, Feldfernsprechanlagen, Tornisterfunkgerät. Herstellen behelfsmäßiger Installationen.

14. Technische Physik

einschl. Arbeiten in den Laboratorien.

Lehrziel: Die Schüler sollen die Grundlagen der Physik in ihrer Bedeutung für die Heeres-technik aus eigener Anschauung kennenlernen und mit den physikalischen Vorgängen aus selbständiger Beobachtung vertraut werden. In Mechanik ist durch vielseitige und zahlrei-che Übungsaufgaben aus dem Gebiet der Heerestechnik Beherrschen der grundlegenden Gesetze anzustreben; ein besonders breiter Raum ist der Behandlung der Ballistik und Dy-namit einzuräumen. Im Rahmen der Akustik und Optik sind die militärischen Geräte zu be-handeln.

Lehrweise: Der Versuch soll als Ausgangspunkt für die Entwicklung physikalischer Lehr-sätze dienen; an ihn schließt sich die Rechnung zum Vertiefen der Erkenntnisse oder Aus-werten der Versuche an. An Stelle der mathematischen Behandlung sollen möglichst die anschaulichen und zeichnerischen Darstellungen treten. Auf selbständige Schülerversu-che und auf Erziehung zu zuverlässigem meßtechnischen Arbeiten ist besonderer Wert zu legen.

a) Mechanik einschl. Ballistik und Wärme-
mechanik.

I. Halbjahr. 2 Wochenstunden.

Meßtechnik. Maß und Messen. Maßeinheiten und Maßsysteme.

Bewegungslehre. Geschwindigkeit, Beschleunigung, Verzögerung, Fallgesetze. Zusam-mensetzung von Bewegungen, Radial- und Tangentialbeschleunigung.

Statik fester Körper. Statische Kräfte und Momente. Gleichgewichtsbeschleunigungen. Beispiele aus dem Gebiet der Schußwaffen. Einfluß der Reibung. Schwerpunktbestimmun-gen von Flächen und Körpern.

Arbeiten in den Laboratorien siehe besonderen Abschnitt.

II. Halbjahr. 6 Wochenstunden.

Dynamik fester Körper im Zusammenhang mit den Vorgängen an Schußwaffen. Kraft und Masse. Schwerkraft, spezifisches Gewicht und Dichte. Arbeit, Energie, Impuls, Leistung, Wirkungsgrad. Satz vom Antrieb, Stoß und Rückstoß. Beschleunigungsdruck. Trägheitsmoment. Pendel, Schwingungen, Kreisel.

Hydromechanik. Hydrostatischer Druck, Druckfortpflanzung. Hydraulische Presse. Auf-trieb.

Ausfluß des Wassers. Gesetz von Bernoulli, Flüssigkeitsreibung (Rohrbremsen).

Aeromechanik. Luftdruck. Dichte der Gase. Boyle-Mariottesches Gesetz. Barometer, Manometer. Barometrische Höhenmessung. Statischer und dynamischer Auftrieb, Luftwi-derstand bei verschiedenen Formen und Geschwindigkeiten.

Ballistik. Elemente der inneren und äußeren Ballistik. Wurfgesetze und Schuß im luftlee-ren Raum. Einfluß des Luftwiderstandes auf die Flugbahn. Bestimmung der Flugbahn. Ge-schoßpendelung. Rechtsdrall und Rechtsabweichung der Geschosse. Messen der Anfangs-geschwindigkeit.

Wärmelehre. Temperatur. Thermometer, Pyrometer, Volumenänderung der Körper. Ab-solute Temperatur und Gasthermometer.

Wärmemenge, spezifische Wärme, Kalorimeter. Ausbreitung der Wärme.

Aggregatzustände. Schmelzpunkt, Siedepunkt und Siededruck. Schmelzwärme und Ver-dampfungswärme, Wasserdampf. Spezifische Wärmen von Gasen. Allgemeine Zustands-gleichung. Wärme und Arbeit, der 1. und 2. Hauptsatz. Die technisch wichtigsten Zu-standsänderungen, Anwendung auf die Vorgänge im Luftvorholer und Geschützrohr.

Grundlagen der Meterologie. Luftfeuchtigkeit.
Arbeiten in den Laboratorien siehe besonderen Abschnitt.

b) Optik und Akustik.

I. Halbjahr. 1 Wochenstunde.

Grundgesetze der Optik. Ausbreitung des Lichts. Photometrie. Ebene Spiegel und Hohl-spiegel. Brechung und Dispersion; totalreflektierende Prismen, Linsen und Linsensysteme.

Optische Instrumente. Auge, Lupe, Mikroskop, Photographie.

II. Halbjahr. 2 Wochenstunden.

Optisches Beobachtungs- und Vermessungsgerät. Galileisches und Keplersches Fernrohr. Prismensätze, Doppelfernrohr, Scherenfernrohr, Zielfernrohr, Rundblickfernrohr, Richtkreis, Kehrbild- und Raumbild-Entfernungsmesser, Luftbildaufnahmen. Photogramme-trische Bestimmung der Flugbahn.

Wellenoptik. Spektralanalyse und ihre Verwendung in der Werkstoffprüfung. Beugung und Interferenz. Technische Messungen mit dem Interferometer. Polarisation und Doppel-brechung. Röntgenstrahlen. Photozellen.

Akustik. Wesen und Ausbreitung des Schalls in der Luft. Geschoßknallwelle, Mündungs-knallwelle, Richtungshören.

Arbeiten in den Laboratorien siehe besonderen Abschnitt.

I. und II. Halbjahr: Arbeiten in den Laboratorien.

Vorbemerkung: Von dem einzelnen Schüler wird jeweils eine beschränkte Anzahl typi-scher Aufgaben ausgeführt.

Technische Mechanik. Längen- und Dickenmessung. Wägungen. Spezifisches Gewicht mit Pyknometer, Mohrscher Waage und kommunizierenden Röhren. Spezifisches Gewicht von Pulver mit Volumenmeter. Ableitung des Boyle-Mariotteschen Gesetzes. Versuche über Strömung von Flüssigkeiten. Messungen im Windkanal. Versuche über statisches und dynamisches Gleichgewicht (Auswuchten). Bestimmen von Trägheitsmomenten und Fe-derkonstanten.

Bestimmen von Geschoßgeschwindigkeiten mit rotierenden Scheiben, Messungen mit dem Flugzeitenmesser nach Le Boulengé.

Wärmemechanik. Eichung von Quecksilberthermometern und Thermoelementen. Län-genausdehung von Stäben, Volumausdehung von Bremsflüssigkeiten. Bestimmen der spe-zifischen Wärme. Bestimmen von Schmelzwärme und Verdampfungswärme. Bestimmen der Luftfeuchtigkeit. Bestimmen des mechanischen Wärmeäquivalents.

Messungen eines Wettertrupps.

Akustik. Bestimmen der Schallgeschwindigkeit in Gasen und festen Körpern. Versuche über Richtungshören.

Optik. Photometrie von Glühlampen. Messungen mit Photozellen und Beleuchtungsmes-sern. Optische Pyrometer.

Bestimmen von Linsenbrennweiten und Linsenfehlern. Bestimmen der Brechung und Dis-persion von Gläsern und Flüssigkeiten. Messen der Lichtwellenlänge. Spektralanalyse. Versuche mit polarisiertem Licht.

Prüfen militäroptischer Instrumente. Messen mit Kehrbildentfernungsmesser, ebenso mit Raumbildentfernungsmesser mit feststehende Skala und Wandermarke. Vergrößerung und Gesichtsfeld von Fernrohren. Messen mit dem Mikroskop.

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