C. Lehrstoff, 2. HeeresgerätkundeC. Lehrplan, 5. Truppenübungsplatzdienst bis 7. Schieß- und RichtlehreInhaltsverzeichnis
Lehrplan und Prüfungsordnung der Heeres-Feuerwerker
II. Lehrplan

3. Heeresverwaltungskunde.

a) Allgemeine Verwaltung

Lehrziel: Allgemeiner Überblick über das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen sowie über den Gang der Befriedigung von Baubedürfnissen (Baubedarf und Bauunterhalt). Kenntnis der tariflichen und sozialen Gesetzgebung.

b) Feldzeug- und Truppenverwaltung.

Befähigung zum Wahrnehmen einer Stelle als Bezirksverwalter in einem Heeres-Zeugamt oder in einer Heeres-Munitionsanstalt sowie als Gerätbuchführer und Gerätverwalter bei der Truppe. Kenntnis der Lagerung und Verwaltung der Bestände, insbesondere der pfleg-lichen Behandlung einschließlich der Mittel hierfür und des Gerätersatzes im Frieden. Richtlinien für das Führen von Mob.-Kalendern bei den Feldzeugdienststellen, Aufgaben der Feldzeugdienststellen im Mob.-Falle. Geldmittel für Lagern und Instandsetzen der Be-stände.

Lehrweise: Der Unterricht wird an Hand der einschlägigen Heeresvorschriften erteilt. Praktische Übungen in der Buchführung und im Bestellwesen sollen die erlangten Kennt-nisse festigen.

III. Halbjahr. 3 Wochenstunden.

a) Allgemeine Verwaltung

Verwaltungsdienststellen. Obliegenheiten der Wehrkreisverwaltungen und der Heeres-Standortverwaltungen.

Schrift- und Geschäftsverkehr in der Wehrmacht. Aktenführen, Porto-, Fernschreib- und Fernsprechbestimmungen. Aufbewahren, Aussondern und Vernichten von Akten, Plä-nen, Verträgen, Geld- und Materialbelegen.

Gerätersatz. Verdingung von Leistungen und Lieferungen für das Heer.

b) Feldzeug- und Truppenverwaltung.

Feldzeugdienststellen. Aufgaben und Gliederung des Feldzeugwesens. Dienstverhältnis-se und Geschäftseinteilung bei den Heeres-Zeugämtern, Heeres-Munitionsanstalten und Feldzeugwerkstätten.

Verwalten der Bestände an Waffen und Gerät bei den Feldzeugdienststellen und bei der Truppe unter besonderm Hervorheben der Belange der Truppe. Gerätklassen, Stoffgliede-rung, Lagern, Bezeichnen, Bezetteln und Pflege der Bestände. Nachweis der Bestände an Waffen, Gerät, Munition bei Heeres-Zeugämtern, Heeres-Munitionsanstalten und bei der Truppe. Bestandsnachweisungen. Untersuchen der Bestände und Nachweis in den Prüf-heften durch Bezirksverwalter, Gerätverwalter. Verwaltungsdienststellen und ihre Aufga-ben. Soll-, Stärke- und Ausrüstungsnachweisungen mit Anlagebänden. Zweck, Aufbau und Handhaben bei allen Truppengattungen, Aufbewahren und Behandeln. Eingehendes Unterweisen im Führen der Bestandsbücher, Bewegungsbücher, Karteien; Vereinnahmen; Verausgaben; Belege, Beweisstücke. Ausfüllen der hierfür vorgeschriebenen Vordrucke unter Zugrundelegen von praktischen Beispielen.

Gerätersatz im Frieden. Auffrischen der Bestände bei den Feldzeugdienststellen. Zen-tralbeschaffung durch Heeres-Waffenamt. Bestellwesen. Geräteersatz bei der Truppe, Ausfüllen der hierfür in Betracht kommenden Vordrucke.

IV. Halbjahr. 3 Wochenstunden.

a) Allgemeine Verwaltung.

Untersuchungsgeräte und Verbrauchsmittel. Übernahme und Verwalten durch den Nutznießer der Liegenschaften.

Allgemeiner Überblick über das Haushaltswesen und Mittelbewirtschaften nach der RHO. und den RWB. über das Kassen- und Rechnungswesen im Heere nach der HKRO. Ob-liegenheiten des Rechnungshofes des Deutschen Reiches.

Verwalten des reichseigenen Grundbesitzes. Reichsgrundbesitzverzeichnis. Grund-stückverzeichnisse. Benutzungspläne. Wohnungsnachweise. Feststellen, Einleiten und Ausführen laufender Instandsetzungen. Baubedarfs- und Bauunterhaltungsnachweisun-gen. Bauausführungen durch den Nutznießer. Tierhaltung auf Wehrmachtsgrundstücken.

Tarifliche und soziale Gesetzgebung, soweit sie in den Heeresbetrieben zur Anwen-dung kommt:

Tarifordnung für Angestellte und Arbeiter, Kündigungsschutzgesetz, Arbeitszeitverord-nung, Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit, Gesetz zur Ordnung der nationalen Ar-beit in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben, Gesetz über Beschäftigung vor und nach der Niederkunft, Gewerbeverordnung, Arbeitsordnung, Reichsversicherungsordnung (Kran-ken-, Invaliden- und Unfallversicherung einschl. Unfallverfahren). Angestelltenversiche-rungsgesetz.

Zusätzliche Altersversorgung für Angestellte und Arbeiter, Arbeitslosenversicherungsge-setz, Arbeitsgerichtsgesetz, Organisation und Aufgaben der Deutschen Arbeitsfront, ins-besondere der Abteilung Wehrmacht.

b) Feldzeug- und Truppenverwaltung.

Aussondern und Verwerten von unbrauchbarem und entbehrlichem brauchbarem Gerät.

Verkauf, Verkaufserlöse.
Zeichnungen. Grundsätze für das Vervielfältigen und Verwalten.

Besichtigungen. Bestimmungen für die Waffen-, Gerät- und Munitionsbesichtigungen, -prüfungen und -musterungen.

Sicherung des Reichseigentums. Verhüten von Feuersgefahr, Verhalten bei Bränden, Verhalten bei Wassersnot, Blitzschlag und anderen schädigenden Ereignissen. Verhüten von Diebstählen. Bewachen der Standortanlagen. Versicherung des Reichs gegen Schä-den aller Art. Haftung der Wehrmachtsangehörigen für Beschädigungen und Verlust von Reichseigentum.

Unfallverhütungsvorschriften beim Lagern und Instandsetzen des Geräts und der Mu-nition (Unfallverhütungsvorschrift, H.Dv. 179).

Versand durch die Post, Eisenbahn oder auf dem Wasserwege.
Frachtbriefe, Anwendung der Tarife.

4. Gerät- und Munitionsnachschubdienst im Felde.

Lehrziel: Kenntnis der planmäßigen Vorbereitungen bei den Fz.Dienststellen für die Ver-sorgung des Feldheeres mit Gerät und Munition.

Allgemeiner Überblick über die gesamte Versorgung des Feldheeres. Kenntnis des Muniti-ons- und Gerät-Nach- und Abschubes, im besonderen der Aufgaben des Feuerwerkers auf dem Nach- und Abschubwege von den Parken und Mun.-Lagern bis zur kämpfenden Truppe mit den dafür erforderlichen Einrichtungen.

Lehrweise: Der Unterricht wird an Hand der einschlägigen H.Dv. erteilt. In praktischen Übungen am Sandkasten und im Gelände ist das Einrichten von Parken, Lagern, Um-schlagstellen, Ausgabestellen usw. sowie das Be- und Entladen der Kolonnen durchzufüh-ren.

IV. Halbjahr. 1 Wochenstunde

Vorbereitungen im Frieden. Einteilen des Nachschubgutes, Ausstattung, Zusammen-setzung, Kalibereinheiten, Geräteinheiten, mob. mäßiges Lagern, Bereitstellungen aller Art und Anforderungen an Wirtschafts-Inspektionen usw.

Versorgung des Feldheeres. Umfang und Aufgaben der Versorgung, Organisation und Gliederung in Einzelversorgungsgebiete, Dienststellen, Einheiten und Einrichtungen auf den Nachschubwegen.

Munitions- und Gerätnachschub. Umfang, Organisation, Dienststellen, Einheiten, Transportmittel, Anforderungsweg und -weise, Nachschub- und Abschubweg von Gerät und Munition, die hierfür erforderlichen Einrichtungen von der Heimat bis zur Front.

Im besonderen:
für Munition:

Einrichten von Munitionslagern, Umschlagstellen, Ausgabestellen, Aus-weichstellen, Sammelstellen für Leermaterial und Beutesammelstellen.

für Gerät:

Einrichten von Parken, Feldwerkstätten, Feldwerkstattzügen, Sammelstel-len.

Grundsätze für Bewegung, Beladen und Entladen der Kolonnen.

Rechnerische Beispiele für die Versorgung mit Munition und Gerät und praktisches Durch-spielen aller Einrichtungen auf dem Nachschubwege von den Parken oder Munitionslagern bis zur Front im Sandkasten und im Gelände.

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