VI. Lagerung und wiederkehrende UntersuchungenVIII. Versagermöglichkeiten
LM [LMA III, LMB III, LMB (P), LMB (S)] - Beschreibung und Bedienungsvorschrift
VII. Wurfklarmachen der Minen auf dem Fliegerhorst
A. Klarmachen zum Beladen.

Die Gefäße, Abschlußhauben, Kästen für Kugelschlippvorrichtungen, Salzstücke, Spreng-büchsen, Zünder, kurze Zündladungen C/98, Übertragungsladungen, Zusatzzünder und Abreißstropps werden in das Arbeitshaus gebracht.

Als erstes werden die Doppelmuttern auf dir Stiftschrauben aufgeschraubt und festgezo-gen.

Dann wird die Sprengbüchse in die Auslösevorrichtung eingebaut und durch den Vorstek-ker gesichert. Dabei ist das Gewinde des Preßringes mit Kopalitkitt zu bestreichen. Der Vorstecker ist durch Draht gegen unbeabsichtigtes Abziehen zu sichern. Die Auslösevor-richtung ist hierauf in das Sprengbüchsenrohr einzubauen, wobei der Dichtring frisch zu pudern und das Gewinde des Auslösegehäuses mit Kopalitkitt zu bestreichen ist.

In das geöffnete Zünderlager wird der gepuderte Dichtring eingelegt, der Zünder im Schlüssel befestigt und mit dem Schlüssel fest in das Lager eingeschraubt. Die Kontakt-ösen der Zünderdrähte werden von den Isolatoren befreit und mit dem Spannungsmesser geprüft, ob die Zünderdrähte stromlos sind. Nachdem noch geprüft ist, daß beide Zünder-drähte keinen Körperschluß gegen das Gehäuse haben, werden sie am Zünder ange-schraubt. Anschließend wird der Deckel für Zünderloch mit gepudertem Dichtring in das Lager eingeschraubt und mit dem Schlüssel festgezogen. Jetzt ist nochmalige ?????

Die LM kann auch mit eingebautem Zünder lagern, wenn keine Sprengbüchse eingebaut wird. Beim Einbau der Sprengbüchse ist dann später keine Dichtigkeitsprüfung erforder-lich. Bei Umstellung des U.E.S. sind die Zünderdrähte abzuklemmen.

????? Teile der Kugelschlippvorrichtung sind vor dem Zusammenbau mit einem Fetthauch zu versehen, wobei darauf zu achten ist, daß die Bohrungen für den Wasserzutritt frei-bleiben. In die im Schraubstock eingespannte Spannvorrichtung wird der Gabelkopf in die Aussparung gelegt, die Gegenmutter auf den Bolzen gesetzt und so gedreht, daß die An-sätze der Spannvorrichtung in ihrer Aussparung eingreifen. Dann werden die Kugeln ein-gelegt, das Federgehäuse mit Kugelring und Feder eingesetzt, das Salzstück mit Scheibe und Preßring auf das Federgehäuse gelegt, und das Federgehäuse mit dem Spannhebel so weit in seinen Sitz hineingedrückt, daß sich der Preßring einschrauben läßt. Der Preßring darf mit dem Zapfenschlüssel nur so fest angezogen werden, daß sich der Gabelkopf noch drehen läßt.

Achtung !

Die Bänderschirme haben Tragringe, deren Bügel 25 mm stark ist. Bei Verwendung von Bänderschirmen müssen daher Kugelschlippvorrichtungen, deren Gabelkopf einen 26 mm breiten Schlitz haben, eingebaut werden.

Die Abschlußhaube wird auf die Rippen des Deckels aufgeschoben und festgeschraubt. Durch die Handlöcher am Zylinder werden Kugelschlippvorrichtung und Tragring durch den Gabelbolzen verbunden. Die Handlöcher werden wieder verschlossen. Die Fuge zwischen Haube und Zylinder wird mit Intava-Fett verstrichen, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann, die beim Höhenflug Vereisung und damit Vereisung hervorrufen kann.

Das einwandfreie Arbeiten der Haubenauslösung ist im Stand dreimal zu prüfen. Dabei stellt sich ein Mann dicht hinter die Haube, bereit, sie beim Auslösen sofort wieder gegen ihren Sitz zu drücken, damit der Schirm nicht neu gepackt werden muß. Die Zugkraft soll etwa 40 kg betragen.

Die Zusatzzünder mit Übertragungsladung werden erst eingesetzt, wenn die Mine am Flugzeug hängt.

Der Hilfsnotzug wird mit dem Karabinerhaken, der in das Auge des Drahtstopps eingehakt ist, in das Auge der Haube eingehakt. Der Rest wird aufgekränzt, beigebunden und mit dem anderen Karabinerhaken auch in das Auge der Haube ?????

In den Rollschutz wird ein Salzstück eingesetzt und die Gummikappe darüber gezogen. Mit Hilfe des Spannbandes wird der Rollschutz so am Gefäß befestigt, daß keine Behinderung beim Beladen auftritt.

Spannband vor oder hinter Hängewarze anbringen, je nach Art des Abwurfgerätes, Roll-schutz etwa 30° – 60° nach oben zeigend.

Nachdem die Mine am Abwurfgerät befestigt ist, wird die Abziehleine ein Stück aus der Haube herausgezogen, der halbe Schlag gelöst, in 0,7 bis 0,8 m Entfernung vom freien Ende ein halber Schlag als Sollbruchstelle festgezogen und die Leine am Abwurfgerät bei-gebunden.

B. Das Beladen der Flugzeuge

????? an der Schervorrichtung eingehakte Karabinerhaken am Notzug des Abwurfgerätes eingehakt. Bei Beladung der LM als Rumpflast ist der Hilfsnotzug nicht erforderlich und da-her vor der Beladung zu entfernen.

Die Gummikappe des Rollschutzes ist mit Hüsing oder 4-fachem Segelgarn an geeigneter Stelle des Abwurfgerätes anzubinden, jedoch nicht an der "Blind-Scharf-Einrichtung"!

???? dem Start, aber so, daß keine Startverzögerung eintritt. Dazu wird von den LM-Dienststellen eine Einsatzwache gestellt, die aus einem Unteroffizier und 2 Mann besteht. Die Einsatzwache setzt die Übertragungsladung und Zusatzzünder mit der Zündladung C/98 ein, hakt die Z-Zünderstropps in den Karabinerhaken des Abreißstropps, diesen in den Vorstecker der Auslösevorrichtung und die Kausche des Abreißstropps in das Blind-Scharf-Gerät ein. Der Abreißstropp darf keine unnötige Lose haben. Er kann zu diesem Zweck durch Vergrößern oder Verkleinern der Bucht auf die erforderliche Länge gebracht werden.

Fällt der Einsatz nach dem Einbau des Zusatzzünders aus, so muß vor dem Entladen des Flugzeuges zuerst der Zusatzzünder aus der LM entfernt werden.

C. Anweisung über Ausführung des Tarnanstriches der LM.

Zweck des Tarnanstriches ist Vermeiden des Reflektierens von Scheinwerferlicht bei Nacht, während des Anfluges unter dem Flugzeug und nach dem Abwurf der am Fall-schirm hängenden Mine.

Der normale Anstrich der LM ist dunkelgrün, für das Mittelmeer gelb mit formverzerrenden braunen Streifen.

Für den Tarnanstrich ist die Farbe Ikarin A 2499.22 zu verwenden. Sie besitzt folgende Eigenschaften:

a) sie reflektiert kein Scheinwerferlicht;
b) sie ist wasserlöslich, daher ist die Regenfestigkeit des Tarnanstriches gering;
c)

in der von der Lieferfirma vorgeschriebenen Anwendungsweise aufgetragen, trock-net sie bei einer Temperatur von 18° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% in etwa 2 Stunden griffest an;

d)

nach 24-stündigem Nachtrocknen löst sich die Farbe in kaltem Seewasser (+5° C) innerhalb weniger Minuten in Form kleiner Blättchen von 1/4 bis 1/2 cm² ab. Die ab-gelösten Farbblättchen zerteilen sich rasch im Wasser. Die Farbkraft für das umge-bende Wasser ist äußerst gering, da in relativ durchsichtigem Wasser eine schwarze Farbwolke nicht entsteht, die Farbe sich vielmehr als durchsichtiger Schleier löst, der schon bei schwacher Strömung fortgeschwemmt wird. Die Farbblättchen kom-men nicht als schwarzer Farbfleck an die Wasseroberfläche, sondern sinken langsam ab.

Die Minen werden mit normalem Anstrich an die Front verausgabt und erhalten den Tarn-anstrich durch das Personal des LM-Zuges. Bei der Aufbringung des Tarnanstriches müs-sen Vorstecker und Vorsteckerring der Sprengbüchsenauslösevorrichtung und der Ver-schluß der Abschlußhaube frei bleiben.

Auf den schwarzen Tarnanstrich darf kein weiterer Anstrich oder sonstige Tarnung (Schwärzung mit der Flugzeugtarnfarbe) nach Unterhängen aufgetragen werden, da da-durch das richtige Auflösen der Tarnfarbe im Wasser beeinträchtigt wird. Die LM sind voll-ständig, nicht nur an der Unterseite, mit dem Tarnanstrich zu versehen. Der Verbrauch beträgt etwa 1 kg für 3 bis 4 LMB.

D. Anweisung für die Kontrolle der Beladung mit LM
und des Abwurfes.

Die W-Offiziere haben sich bei den Einsätzen von der Durchführung der Beladevorschrif-ten zu überzeugen.

Der diensttuende W-Offizier überprüft nach der Rückkehr der Maschine den Zustand der Abwurfvorrichtung und Stropps und meldet sich anschließend auf dem Gefechtsstand zur Klärung beim Einsatz evtl. aufgetretener LM-Versager. Nach Feststellung der Versagerur-sachen ist eine entsprechende Meldung abzugeben. Die Meldung muß Abwurfhöhe, Ge-schwindigkeit, Stellung des Blind-Scharf-Hebels, Beobachtung des Falls und Zustand der einzelnen Stropps enthalten.

VI. Lagerung und wiederkehrende UntersuchungenVIII. Versagermöglichkeiten