B. Entschärfen der G.E. abgeworfener LMBild 1 und 2
Vorschrift über Entschärfen von LM und G.E.
II. Entschärfen von G.E. in LM
C. Entschärfen der G.E. nicht abgeworfener LM

Eine Untersuchung des Gefäßes auf Art der eingebauten G.E. wird in den meisten Fällen entfallen, da die eingebaute G.E. bekannt ist.

Entschärfen von G.E. I entfällt, da diese nicht mehr eingebaut wird.

a) Entschärfen von G.E. II

wenn die Kontaktschraube in den Schlüsselschalter noch nicht eingesetzt war:

1)

Isolierstecker (siehe A 2 c)) einführen und mehrmals hineinstecken. Darauf achten, daß durch Isolierstecker kein Draht und Grat, auch keine Bohrspäne miteingeführt werden. Isolierstecker herausziehen und nachsehen, ob er trocken ist, andernfalls so oft hineinstecken und trocken wischen, bis er endlich trocken bleibt.

2)

Prüfstecker mit Draht (siehe A 2 d)) einführen und Multavi-Gerät, Einstellung 30 Volt, anschließen. Überzeugen, daß kein Ausschlag erfolgt. Auf Polung achten, d.h. Messung ein zweites Mal nach Umpolen durchführen. Die Prüfung auf Spannungs-freiheit mit Multavi-Gerät ist in diesem Falle Mußvorschrift.

3)

Prüfstecker entfernen und wieder Isolierstecker einstecken.+)

4)

Das weitere Entschärfen ist wie im Abschnitt

 

"c) Entschärfen der G.E. II" (siehe unter II B c))

 

vorzunehmen.

b) Entschärfen von G.E. II

wenn die Kontaktschraube in den Schlüsselschalter bereits eingeschraubt war.

War die Kontaktschraube in die G.E. II schon eingeschraubt, so hat das Entschärfen wie unter II b c) "Entschärfen der G.E. II" zu erfolgen. Es liegt im eigenen Ermessen jeder LM-Prüfgruppe, die Abnahme des Deckels im Lagerhaus von Hand vorzunehmen.

c) Entschärfen von G.E. IV.

Das Entschärfen der G.E. IV hat wie folgt zu geschehen:

1.

Den Kernstopfen entfernen, d.h. diesen mit einem Bohrer ausbohren und den Rest des Stopfens herausdrehen, oder den Kernstopfen mit einem Kreuzmeißel nuten und dann mit einem Schraubenzieher herausdrehen (siehe Bild 3 und 4).

2.

Mit Lappen Loch für Kernstopfen im Gefäß von Kitt reinigen. Sicherungsstutzen bis zur Auflage seines Flansches auf dem Gefäß einschrauben. In Sicherungsstutzen Si-cherungsstift so weit einschrauben, bis er aufstößt. (Kontrolle mit blauem Ring entfällt).

3.

LM aus Lagerhaus ins Freie transportieren.

4.

Muttern von den Gefäßdeckelschrauben bis auf 2 abschrauben. Seil am Auge der Kugelschlippvorrichtung anbringen und in Längsrichtung der LM legen.

 

Der Deckel ist durch eine geeignete Vorrichtung so gegen das Gefäß zu presen, daß die letzten beiden Schrauben gelöst werden können, ohne daß der Deckel sich vom Gefäß entfernt. Die Vorrichtung kann den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden. Sie hat sich z.B. in nachstehenden Formen als brauchbar herausgestellt und ist leicht zu beschaffen:

  a)

Eisen- oder Holzplatte (an oberer Kante durch Steine zu beschweren), schräg gegen Deckelstege stellen, Seil über Platte hinwegführen, siehe Bild 5. Lagerwa-gen bzw. Gefäß so zu befestigen, daß sie beim Abziehen des Deckels nicht mit-gezogen werden können.

  b)

Der Deckel wird an einem Pfahl befestigt, Seil an Lagerwagen bzw. Gefäß befes-tigen. Lagerwagen bzw. Gefäß so verkeilen, daß Verkeilung aus Deckung abge-zogen werden kann.

 

Die letzten beiden Mutten lösen.

 

In Deckung gehen, Mindestabstand 30 m, Seil von der Deckung aus anziehen bis Platte umfällt und Deckel abgezogen ist. Gebrauch des Seiles usw. ist Muß-Vor-schrift.

5.

Nach dem Abziehen des Deckels durch Augenschein kontrollieren, daß Sicherungs-stift am hinteren Bund des Auslöseschiebers sicher anliegt, dann erst darf der Auf-sichtsführende die Weiterarbeit freigeben.

 

Gewinde des Schieberbolzens kontrollieren. Sicherungsmutter mit richtigem Gewinde verwenden (Feingewinde M 5 bzw. Normalgewinde M 6)! Sicherungsmutter auf Schlagbolzen aufschrauben. Mit Schraubenzieher so lange weiterschrauben, bis Auslöseschieber auf Grund des Führungsrohres aufliegt.

 

Prüfen, daß der hintere Bund des Auslöseschiebers nicht mehr mit dem Sicherungs-stift in Berührung steht, d.h. daß der Schlagbolzen nunmehr durch die Sicherungs-mutter gehalten wird. Die Sicherungsmutter muß mindestens 12 Gänge tief einge-schraubt sein.

6.

Schieberschrauben lösen und Schieber so weit zurückziehen, das Schiebernase von der Prüfschraubenbohrung freikommt.

 

Sicherungsstutzen mit Sicherungsstift aus Gefäß entfernen, Gehäuse vorziehen, dann Schlagbolzeneinrichtung mit Hilfe des Schlüssels (siehe A 3 c) aus der G.E.-Sprengbüchse entfernen; gegebenenfalls den geladenen G.E.-Behälter abschrauben und aus dem Gehäuse herausnehmen. Hiermit ist auch die G.E. IV einwandfrei ent-schärft.

B. Entschärfen der G.E. abgeworfener LMBild 1 und 2