Englische Treibmine (für Häfen und Flüsse)Englische Treibmine Type AInhaltsverzeichnis
Anleitung zum Bergen und Entschärfen deutscher und fremder Sperrwaffen
Teil I
Englische Treibmine

Gefäßdurchmesser etwa 0,48 m

Mine treibt scharf

Englische Treibmine

zuerst gefunden bei de Mok auf der Insel Texel (Holland)

Besondere Merkmale: Die Mine wird von Flugzeugen mittels Fallschirm geworfen. Der Fallschirm löst sich nach dem Wurf von der Mine. Die Mine ragt etwa 45 – 75 mm, gemes-sen von der Oberkante Gefäß, aus dem Wasser heraus.

Das Gefäß besteht aus einem zylindrischen und einem annähernd konischen Teil, die mit-einander verschraubt sind.

Der als Auftriebsraum dienende, durch Rippen und Winkel versteifte Zylinder hat eine Höhe von 425 und einen Durchmesser von 480 mm. Er ist oben durch einen Deckel, unten durch einen Boden verschlossen. Vom Deckel bis zum Boden ist zentrisch ein am oberen Ende mit mehreren Bohrungen versehenes Rohr hindurchgeführt, das eine Stabbatterie und darüber eine Wasserdrucksicherung enthält. Die Wasserdrucksicherung besteht aus einem Kolben, der fest auf einer Kolbenstange sitzt. Der untere Teil der Kolbenstange en-digt in einem Stecker. Unter dem Kolben sitzt eine Schraubenfeder, die den Kolben nach oben drückt. Begrenzt wird der Kolbenhub nach oben behelfsmäßig durch einen Stift, der sich gegen den Abschlußdeckel legt. Dieser Stift scheint nachträglich auf Grund von Ver-sagern eingesetzt zu sein. Damit ist der Wasserdruchschalter von vornherein in Scharf-stellung. Nur die Batterie wird durch den Wasserdruck in Scharfstellung gerückt. Auf dem Abschlußdeckel ist die Befestigungsvorrichtung für den Fallschirm angebracht. In den Zy-linderdeckel sind vier Stoßkontaktdorne eingeschraubt, die mit der Wasserdrucksicherung und dem Zünder verbunden sind.

Der annähernd konische Gefäßteil dient als Ladungsraum. Er hat eine Höhe von etwa 400 mm und nimmt die aus etwa 60 kg Trotyl bestehende Ladung auf. Durch den La-dungsraum ist zentrisch ein Sprengbüchsenrohr geführt, das die Sprengbüchse und den mit dieser verschraubten Zünder aufnimmt. Das Einsetzen der Sprengbüchseneinrichtung erfolgt von außen. Der wasserdichte Abschluß des Sprengbüchsenrohres erfolgt durch einen Schraubdeckel, unter den ein Gummidichtring und eine Eisenscheibe gelegt wird. Seitlich ist eine gefederte Aufhängevorrichtung eingebaut, die zur Befestigung der Mine am Flugzeug dient.

Scharfwerden und Zündung: Zum Scharfwerden der Mine ist ein gewisser Wasserdruck erforderlich, der durch das Eintauchen der Mine ins Wasser nach dem Wurf erzielt wird. Durch den Wasserdruck wird der Kolben und damit der Stecker der unteren Kolbenstange nach unten gedrückt, sofern er nicht schon von vornherein durch einen eingesetzten Stift in Scharfstellung gebracht worden ist. Gleichzeitig tritt durch die Bohrung im oberen Rohrende das Wasser unter die Batterie. Diese wird nach oben geschoben, wobei sich ein Kontaktstück der Batterie gegen den Stecker der Wasserdrucksicherung legt. Die Batterie wird in dieser Stellung verblockt. Der Stromkreis Batterie – Zünder ist nur noch in den Stoßkontakten unterbrochen. Durch Umlegen eines oder mehrerer Stoßkontaktdorne wird der Zünderstromkreis geschlossen; die Mine zerknallt.

Entschärfen: Die Mine wird vorsichtig umgelegt, wobei das Berühren der Stoßkontakt-dorne unbedingt zu vermeiden ist. Dann wird die Verschlußschraube im untereren Teil des Ladungsraumes herausgeschraubt, Eisenscheibe und Gummidichtring herausgenommen und die Sprengbüchse mit Zünder entfernt, wobei die Zünderdrähte abzuklemmen sind.

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