3. Englische Bombentreibmine A

Wird mit dem Fallschirm von Flugzeugen abgeworfen. Fallschirm löst sich beim Aufschlag auf das Wasser und schärft dabei die Mine.

Zylindrischer Gefäßkörper, der aus einem Oberteil und einem Unterteil besteht, die beide mit einem Schraubflansch verbunden sind. Auf dem Oberteil sitzt die Zündeinrichtung und ein Ausgleichsventil. Das Innere des Oberteils stellt einen Ausgleichs- und einen Auf-triebsraum dar und enthält außerdem den Ladungskasten mit Sprengbüchse. Der Unterteil ist ein Preßluftbehälter. Vom Unterteil zur Ventilgruppe am Oberteil laufen außen 2 Kup-ferrohre.

Schärfvorgang: Beim Lösen des Fallschirms nach dem Aufschlag auf das Wasser wird ein Sicherungsdraht aus dem Zwischenventil des Preßluftbehälters gezogen. Durch die Rohr-leitung kann nun Preßluft in den Oberteil treten. Die Preßluft drückt einmal auf den Stem-pel einer Schlagbolzensicherung, wodurch der Schlagbolzen festgehalten (gesichert) wird. Zum anderen füllt die Preßluft den Auftriebsraum und steuert dadurch die Mine auf eine bestimmte Tiefe. Läßt der Luftdruck allmählich nach, dann wird der Schlagbolzen entsi-chert, schlägt auf ein Zündblättchen und die Mine detoniert ! Die im Unterteil befindliche Luftmenge wirkt also als Zeiteinrichtung. – Fällt die Mine auf Land oder auf ein Schiff, dann wird dabei der außen neben dem Ventil sichtbare Bolzen (Abb. 112 Bolzen 1) einge-drückt und die Mine detoniert sofort !

Treibende oder angetriebene englische Bombentreibminen A dürfen sehr selten vorkommen. Da bei ihnen mit Sicherheit ein Versager in der Schlagbolzensicherung ange-nommen werden muß, ist

größte Vorsicht

Treibende Bombentreibminen A sich durch Gewehr, MG- oder 2-cm-Feuer (Einzelfeuer oder ganz kurze Feuerstöße !) abzuschießen.

Mindestabstand 100 m einhalten ! Stets von Luvseite schießen !

Bei angetriebenen Bombentreibminen A hat jedes Bewegen der Mine zu unterbleiben. Sie Sprengladung zum Sprengen ist möglichst in der Nähe der Ventile anzusetzen. – Ein Ent-schärfen sollte nur im äußersten Notfall vorgenommen werden, zumal bei der geringen Ladung beim Sprengen mit größeren Gebäudeschäden nicht gerechnet zu werden braucht.

2 Vorstecker, die meist mit Draht an den Rohrleitungen beigebändeselt sind, klarhal-ten, sonst entsprechenden Draht nehmen.

Aus dem Zündapparat (Abb. 112 u. 113), der auf dem Oberteil sitzt, ragen 2 Bolzen heraus: 1 dicker aus einer Mutter (Abb. 112, Bolzen 1), 1 dünner – tiefer sitzend – aus einer Verschraubung (Abb. 112, Bolzen 2). Dieser dünner Bolzen ist einzudrücken und seine Lage mit dem dünnen Splint zu sichern (Abb. 113, Vorstecker 2), während die vorhandene lage des dicken Bolzens nicht geändert werden darf und durch den dicken Vorstecker (Abb 113, Vorstecker 1) zu sichern ist.

Absperrventil am Oberteil neben dem Zündapparat schließen.

Zündapparat ausbauen, Sprengbüchse herausnehmen.

Mine ist nunmehr entschärft und klar zum Abtransport.