3. EFA/A 2 - Z.E. -2. Englische Haftmagnetmine
Übersicht über deutsche und fremde Ankertauminen und Sperrschutzmittel
C. Erkennen, Abschießen, Sprengen und Entschärfen von deutschen und fremden Minen und Sperrschutzmitteln
2. England

C. Haftminen mit Zeitzündung

1. Englische Torpedomine

Die Torpedomine wird von 2-Mann-Torpedos an das anzugreifende Objekt herangetragen und mittels 12 Magneten und 2 Tauen daran befestigt.

Abb. 97: Treibende englische Torpedomine

Abb. 98: Englische Torpedomine

Länge des Gefäßes

1,9 m

Durchmesser des Gefäßes

0,555 m

Ladung

200 kg

Zündung

Zeitzündung (Uhrwerk)

Zylindrisches Gefäß, welches auf der einen Seite druch einen runden Kopf, auf der ande-ren Seite durch einen nach innen gezogenen Deckel abgeschlossen ist. An diesem Gefäß-ende sitzen 4 hakenartige Nase, auf dem Gefäßkörper längs ein Eisendraht für die Befes-tigung der Magnete. Dazwischen ist eine Aufhängung mit 7 Bohrungen befestigt. Aus einer eingezogenen Öffnung ragt ein Handrad mit Beschriftung hervor (Abb. 99). In dieser Öffnung sitzt die Zündeinrichtung (2 Zeituhrwerke), die von 1 bis 10 Stunden einge-stellt sein kann.

Schärfvorgang: Nach dem Befestigen der Mine am Schiffskörper wird das Handrad in entgegengesetzter Pfeilrichtung gedreht; jede fühlbare Raste bedeutet 1 Stunde Lauf-zeit. Mit dem Drehen des Handrades wird gleichzeitig der Zünder in Scharfstellung ge-bracht und ein Schalter eingelegt, der den Stromkreis Batterie/ Uhrwerk/Zünder schließt. Nur im Uhrwerk selbst ist jetzt noch eine Kontaktunterbrechung, die nach Ablauf der ein-gestellten Zeit aufgehoben wird: Mine detoniert !

Abb. 99: Englische Torpedomine
Handrad für Einschalten der Uhrwerke

Abb. 100: Englische Torpedomine
Zündeinrichtung

Zündersitz mit Sprengbüchse: Zentral durch die Ladung führt ein Rohr, daneben liegt das Sprengbüchsenrohr mit 3 Sprengbüchsen, zugänglich durch das Loch für die Zündein-richtung. Der Zünder sitzt im Leichtmetallgehäuse der Zündeinrichtung.

Der Einsatz dieser Mine liegt über ein Jahr zurück, so daß treibende oder angetriebene Torpedominen nur sehr selten vorkommen werden. Trotzdem muß damit gerechnet wer-den. Da in diesen Fällen nur ein Versager des Uhrwerkes vorliegen kann, ist größte Vor-sicht am Platze.

Abschießen der treibenden englische Torpedomine

Geeignet sind Gewehrfeuer, MG-Feuer, 2-cm-Feuer (Einzelfeuer und ganz kurze Feuer-stöße).

Vorsicht ! Mindestabstand 100 m einhalten ! Nur von Luvseite schießen !

Sprengen und Entschärfen der angetriebenen englischen Torpedomine

Mindestens 12 Stunden abwarten. Erst dann vorsichtig an die Mine herangehen.

Gefäß nicht bewegen ! Niemals am Handrad in Pfeilrichtung drehen !

Sprengen: Sprengladung in der Nähe des Handrades ansetzen.
Entschärfen (nur wenn Sprengung an Ort und Stelle nicht möglich ist):

Handrad rechtsherum – der Pfeilrichtung entgegengesetztsoweit wie möglich dre-hen. Dabei die Rasten zählen, um festzustellen, wieviel Stunden bis zur möglichen Deto-nation zur Verfügung stehen. Dann durch Lösen der 8 Befestigungsschrauben den Topf unter dem Handrad mit der Zündeinrichtung (in der auch der Zünder sitzt) ausbauen, an-schließend die Sprengbüchsen entfernen.

Mine ist nunmehr unscharf und kann abtransportiert werden.

Da das Entschärfen unter Umständen vollsten Einsatz verlangt, sollte es nur bei zwingen-den Gründen vorgenommen werden. Leichter Gebäudeschaden bei der Sprengung sollte in Kauf genommen werden.

3. EFA/A 2 - Z.E. -2. Englische Haftmagnetmine