Serie P, Blatt 6: AB 1000-2 m. 610 B 1,3 E u. EZSerie P, Blatt 7: AB 250-2 m. 17 SD 10 AInhaltsverzeichnisSerie P, Übersichtsblatt: Abwurfbehälter und (Abwurf-)Bündel
Die deutsche Abwurmunition

Zeichen.-Nr.
113-4612

AB 1000-2
238 B 1,3 E
+ 248 B 2 EZ

Serie P

Blatt 6a
(Juli 1944)

 

Begriff:

Abwurfbehälter
mit Brandbomben-Füllung

Einlagerung
gefüllter AB:

in
Gruppe VI

Füllung:

238 B 1,3 E
+ 248 B 2 EZ

Gewicht d. Füllung:

ca. 798 kg

Gesamtgewicht:

ca. 960 kg

Zünder: d. AB

oV-seitig: 2 Zd (69) D
mit Zündübertrager I
mV-seitig: 1 Zd (89) B
mit Zündübertrager I

Abwurfwaffe:

Alt: Ohne Zündstromschalter im Schloß ETC 500 und Schloß 500/XII
Neu: Mit Zündstromschalter im Schloß
Vorzugsweise f. AB-Einsatz
Schloß 504 u. ETC 504 u. Schloß 502 B bei Nachlieferung d. Öse f. AB 1000-2

Hinweis auf Vorschriften:

TAGTT Kennziffer I Ma 4 Nachtrag 1,
Lfd.Nr. 629/43

Anmerkung:

Aus Gründer der Transportsicherheit müssen die B 1,3 E und B 2 EZ so-wie AB getrennt angeliefert werden. Der AB wird daher erst bei der Truppe gefüllt. Siehe o.a. TAGTT.

1.

Verwendungszweck

Abwurfbehälter dient zum Massenabwurf von B 1,3- und B 2 EZ-Brandbomben auf Ziele, in denen Brandwirkung erreicht werden kann. Er fällt ballistisch und wird nach den angebenen Wurftafeln geworfen. Nach einer bestimmten Fallzeit erfolgt das Ausstreuen der Brandbomben je nach ZSK-Stellung über die oV- bzw. den mV-sei-tigen Zünder noch in der Luft sofort in vier Stufen mit etwa 1 Sekunden Abstand als Reihenwurf oder bei mV-Stellung auf einmal als Massenwurf.

2.

Beschreibung

Der AB ist eine Rahmen-Spannband-Konstruktion mit rundem Kopf und kegelig auf-gesetztem Ringleitwerk. Der Rahmen teilt ihn in einen linken und rechten Füllräum. Er ist oben durch einen Mantelabschnitt abgedeckt und nimmt vorne zwei schwenkbare Stauklappen auf, die durch je 3 lose Querwände für die Aufnahme der 2 Bündel B 1,3 und 2 Bündel B 2 EZ unterteilt. Außen um den Mantelabschnitt des AB greifen vier Spannbänder. Ihre Enden sind am Mittelträger eingehakt und durch Splinte an 4 Sprenggehäusen befestigt. Die Sprenggehäuse sind in den Mittelträger eingescho-ben und werden durch eine der zwei eingesetzten Sprengkapseln nach dem Abwurf aufgesprengt und geben dann die Spannbänder und somit die Brandbomben frei. Im Leitwerkskegel, durch ein Handloch zugänglich, sind der Zd. (89) B, die zwei Zd. (69) D, die drei Zündübertrager I und die Zerstörladung untergebracht. Während der Zd. (89) B an dem "mV"-Stift angeschlossen ist, liegen die beiden Zd. (69) D an dem "oV"-Stift des Ladekopfes. Jeder der drei Zünder arbeitet auf einen Zündüber-trager I, an die der Sprengkapselsatz angeschlossen ist. Er ist aus Sprengkapseln ohne bzw. mit verschiedenen Verzögerungen zusammengestellt und ermöglicht da-durch einen oV- Reihenwurf (Sprenggehäuse werden stufenweise nacheinander auf-gesprengt) bzw. einen mV-Massenwurf (Sprenggehäuse werden schlagartig aufge-sprengt !). Beim Abspringen des vordersten Spannbandes werden die Stauklappen frei und schwenken nach außen. Dadurch wird der AB unstabil und schüttelt alle noch womöglich zurückgebliebenen Brandbomben aus. Zuletzt nach etwa 7 Sek. wird die Zerstörladung gezündet und zerstört die Zündübertrager I.

3.

Eignung für den Einsatz

a) Horizontal-Hochangriff:

Zünderlaufzeit (89) B so wählen, daß der AB in ca. 2000 m Höhe öffnet.

    Streubild: Länge ca. 300 m; Breite ca. 200 m.
   

Wird beim Angriff die befohlene und im Zd. (89) B bereits festgelegte Höhe nicht erreicht, so ist "oV" zu schalten, damit der AB über die Zd. (69) B auf je-den Fall noch in der Luft geöffnet wird.

    Bei Angriff unter 2500 m ist "oV" zu werfen.
    Streubild aus 500 m Abwurfhöhe: Länge ca. 250 m; Breite ca. 60 m.
b)

Bei Gemischtwurf von SC 1000 und AB 1000 beruht die Gesamtwirkung zum großen Teil auf der moralischen Erschütterung der Löschkräfte. Damit bei einem oV-Wurf der Minenbombe der AB nicht gleich über die Zünder (69) D öffnet, müssen diese ausgebaut werden. Die Zündübertrager I bleiben eingebaut. Der AB öffnet dann bei ZSK-Stellung "oV" nach der am Zünder (89) B eingestellten Laufzeit.

4.

Auslösung

 

Einzel- oder Reihenwurf, auch zusammen mit Sprengbomben. Blinder Notwurf ist auch bei ausgeschaltetem ZSK nicht möglich. Landung mit angehängtem AB ist ge-stattet.

5. Transport
 

AB wird grundsätzlich auf seinem Transportgestell befördert. Der gefüllte AB ist nur beschränkt transportsicher, außerdem ist das Transportgestell für eine längere La-gerung nicht stabil genug. Ist ein Transport nicht zu umgehen, so darf er nur vor-sichtig und über kurze Strecke erfolgen. AB erst am Flugzeug vom Transportgestell abheben und nie hart aufsetzen oder stoßen. Im Schlittenzug höchstens 20 km/h Geschwindigkeit. Ist Transport auf Eisenbahn oder Lastkraftwagen nicht zu vermei-den, dann AB immer quer zur Fahrtrichtung.

6. Verpackung
 

Eigenes Transportgestell, auf diesem abgestellt ein Transportkasten "Zubehör und Zünder AB 1000-2" und in diesem enthalten ein Transportkasten "Zünder AB 1000-2".

7. Blindgänger
 

Verstreute B 1,3 E und B 2 EZ vorsichtig, ohne den Zünder aufzustoßen, zusam-mentragen und in der Sprenggrube sprengen bzw. abbrennen.

8. Lagerung
 

Die Lagerzeit der gefüllten AB ist so kurz wie möglich zu halten. Möglichst nur den Bedarf für den nächsten Einsatz füllen und bereitlegen. Bei der Lagerung des AB im Transportgestell muß Aufhängewarze nach unten zeigen. Der Sprengkapselsatz zeigt nach oben und ist gegen Regen und Feuchtigkeit abzudecken.

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