1.

Verwendungszweck

Abwurf-Behälter im Kaliber 250. Entwicklungsnummer 2, gefüllt mit 224 Stück SD 1.

AB 250-2
224 SD 1

dient zum Massenabwurf von Splitterbombe SD 1 auf leicht verletzli-che, ungepanzerte Ziele. Er wird wie eine Bombe

nach besonderer Wurftafel geworfen (siehe Abschnitt II). Nach einstellbarer Fallzeit öffnet er pulverelektrisch noch in der Luft und streut die SD 1 aus.

Der AB 250-2 wird auch mit anderen Kleinmunition gefüllt geliefert; hierüber erschei-nen besondere TAGL (Nachträge zur gleichen Kennziffer).

Zünder: Zwei Öffnungszünder für den AB, und zwar:

für "mV" den Zünder (89) B (3 bis 60 Sek. – vor dem Beladen von Hand mit Einstell-schlüssel entsprechend dem Flugauftrag einstellen. Stellung bei Anlieferung 3 Sek.).

Als Ausweichlösung wird für den Zünder (89) B auch der Zünder (79) A eingesetzt; dieser öffnet normal 13 Sek. (mV). Soll er nach 3 Sek. öffnen muß der unter dem Handlochdeckel sitzende Zünderstecker um 180° umgesteckt werden (Leitung zeigt dann nach vorn).

Aufhängung: Nur waagerecht – innen- und außenbord – mit Öse oder Warze. Bei Innenaufhängung auf gutes Schließen der zwei Halbschalen des AB achten, damit der Kaliberdurchmesser nicht überschritten wird.

Flugzeuge: Es können alle Flugzeuge, die für 250 kg-Bomben vorgesehen sind, da-mit beladen werden. Ausgenommen ist He 111 mit ESAC 250/IX. Aufhängung unter dem Rumpf der He 111 ist möglich.

Eignung: Hochangriff: bei Zünder (89) B unter 6000 m – gutes Treffergebnis – "mV", bei Zünder 79 A unter 4000 m – gutes Treffergebnis – "mV".

Wurfunterlagen: Nachfolgend werden vorläufige Richtwerte als Anhalt gegeben.

Weitere Werte erden ermittelt und laufend durch Deckblätter zu dieser TAGL mitge-teilt.

ZSK-Stellung: "mV" (also Zd. (89) B bzw. (79) A).

Fallzeit bis zum Öffnen des AB: 13 Sek. (entspricht der Normalverzögerung bei Zd. (79) A).

Vorhaltewinkel: bei 2000 m Horizontalflug in Windrichtung u. 13 Sek. Laufzeit.

80 m

90 m

Streubild: Länge: etwa 200 m, Breite: etwa 100 m, mittlere Belegungsdichte: etwa 1,1 Einschlag auf 100 m².

Bei Angriff aus großer Höhe auf Flächenziele wird Reihenwurf mit Bodenabstand 200 m im Verbandsflug empfohlen. Bei dieser Angriffsart sind gute Trefferergebnisse zu erwarten.

9,7°

17,5°

7,5°

2,4°

15,3°

10,7°

7,7°

Wurf: Normal-Auslösung: Einzelwurf oder Reihenwurf

Notwurf: Erfolgt mechanisch. Blinder Notwurf ist trotz ausgeschaltetem ZSK nicht möglich es ist auch bei geringsten Auslösehöhen damit zu rechnen, daß infolge De-formierung des Behälters SD 1 ansprechen und detonieren.

AB 250-2
224 SD 1

wird der Truppe gefüllt und mit Öffnungszünder versehen angeliefert. Aufhängeöse, Warze und Führungszapfen für Ju 87 sind beigefügt.

Einstellschlüssel für Zünder (89) D (unter dieser Bezeichnung anzufordern), jede Gruppe erhält 2, jede Fl.-Horstkdtr. 1 Stück.

dem Gewicht 215 kg.

den eingesetzten Öffnungszünder (89) B und (69) D oder (79) A und (69) D, den taktischen Zeichen: zwei rote Längsstriche am Heck als Kennzeichnung der Füllung mit Splitterbomben.

Transport: Transportsicherheit ist gewährleistet – Im Transportkasten quer zur Fahrtrichtung legen – nicht stoßen oder fallen lassen – erst am Flugzeug aus dem Transportkasten mit den Traggurten herausheben. Nicht an der Leitwerkstrebe an-heben.

Verpackung: Transportkasten wie für SC 250, jedoch mit geänderter Inneneinrich-tung und

Lagerung: Im Transportkasten als Einlagerungsgruppe V. Besonders gut vor Feuch-tigkeit schützen.

5 kg

Abmessung: Transportkasten = 1750x520x500 mm, AB 250-1 = 1638 mm lang, etwa 375 mm Ø.

Der AB 250-2 ist ein längsgeteilter, aus zwei Halbschalen bestehender Blechkörper mit rundem Kopf und kegelig aufgesetztem Leitwerk. Die Halbschalen sind am Heck durch Scharnier und am Kopf durch eine Sechskantschraube verbunden. Von der Mitte der Unterschale ragt der Kopf der Tragstrebe durch einen Vierkant-Durch-bruch der Oberschale und trägt das Gewinde für die Öse bzw. Warze. Am Kopf der Oberschale sitzt ein Handlochdeckel. Darunter ist die Zünderbuchse eingeschweißt, die über einen Scherstift durch die Sechskantschraube der Ober- und Unterschale fest verbindet. In der Zünderbuchse ist oben der Zünder (89) B bzw. (79) A und unten seitlich der Zünder (69) D eingesetzt. Beide Zünder sind durch getrennte Zündleitungen mit dem Ladekopf (hinter der Aufhängeöse) verbunden, und zwar "oV" fest mit dem Zünder (69) D, "mV" durch den Zünderstecker mit dem Zünder (89) B bzw. (79) A. Beim Ansprechen des Zünders schert eine Treibladung den Scherstift ab und schießt so die Behälterschalen auf.

Die SD 1 sind mit sechs Spannbändern und mit Füllkötzen festgelegt. Die Spannbän-der sind zweiteilig in einer Nut der Unterschale eingehakt. Nach dem Aufschießen des AB rutschen die Spannbänder aus dieser Nut heraus und geben die SD 1 frei.

Das Öffnen der gefüllt angelieferten AB ist der Truppe verboten ! Untersu-chungen, zu denen die AB geöffnet werden müssen, dürfen nur von solchem waf-fentechnischen Personal durchgeführt werden, das hierfür an dem einzelnen Behäl-termuster ausgebildet ist.

Ist der AB verbeult oder so angerostet, daß mit einer Beschädigung der Füllung bzw. einer Funktionsstörung gerechnet werden muß?

Sind die Öse (Warze) und bei Ju 87 die Führungszapfen ganz eingeschraubt?

Einstellen des Zünders (89) B: Der Zünder (89) B ist durch die L-Muna auf kür-zeste Laufzeit (= 3 Sek.) eingestellt. Andere Zeiten müssen von der Truppe vor dem Beladen selbst eingestellt werden. Das Einstellen darf nur mit dem Einstell-schlüssel für Zünder (89) B erfolgen, der Zeiten von 3–60 Sek. angibt; das Ein-stellen von weniger als 3 und mehr als 60 Sek. sowie das Anwenden anderer Werkzeuge ist verboten.

Handlochdeckel am Kopf der Oberschale durch kurzes Linksdrehen abnehmen.

Einstellschlüssel so aufsetzen, daß seine rote Markierung zum Richtungsstift des Zünders zeigt.

Den Rändelteil des Einstellschlüssels entgegen dem Uhrsinn drehen, bis ein Festsetzen erfolgt.

Schlüsselgriff in Pfeilrichtung erst einen vollen Umgang und dann so viel weiter-drehen, bis die geforderte Laufzeit auf die Einstellmarke zeigt. Bei Fehleinstel-lung muß von vorne begonnen werden – Zurückdrehen ist verboten.

Schlüsselgriff 3–4 Teilstriche, bis ein Einschlag spürbar ist, zurückdrehen und mit kurzem Ruck abziehen.

Beladen, Entladen: AB am Flugzeug aus dem Transportkasten aus den Tragegurten herausheben bzw. wieder hineinlegen.

Der Kurzschlußstecker braucht nach dem Entladen nicht aufgesteckt zu werden.

Schutz gegen Vereisung: Kopf, Trennfuge der Halbschalen, Scharnier und Leit-werkskanten mit Enteisungspaste behandeln.

Blindgänger: Verstreute SD 1 vorsichtig zusammentragen und sprengen; blieb der AB geschlossen, so diesen am Einschlagort sprengen.