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Die deutsche Abwurmunition

Hierzu
L.Dv. 152/25

Zünder für Abwurfmunition

Anhang
Serie I

Blatt 23
(März 1943)

LZtZ (57)

Beschreibung

Der Zünder ist ein transport-, handhabungs-, beladesicherer, nicht sprengkräftiger Lang-zeitzünder, der elektrisch entsichert wird und dessen Auslösung bzw. Verzögerung chemi-sch erfolgt. Seine Auslösezeit ist seitlich am Zünder in die schwarze Vergußmasse der Füllöffnung eingeprägt; sie liegt zwischen 1 und 100 Stunden, eingeteilt in 3 Zeitgruppen.

Der Zünder besitzt eine Ausbausicherung und eine Zerschellsicherung (Bruchzündung), daher kein Tiefangriff möglich. Die Mindestabwurfhöhe beträgt 300 m.

Verwendungszweck

Der Langzeitzünder wird in den Bomben SC 50 I, SC 250 I und SC 500 I verwendet. Er wird durch Anschrauben der kz. Zdldg. C/98 sprengkräftig.

Es ist grundsätzlich verboten, einmal in Bomben eingesetzte LZtZ 57 wieder auszubauen, wenn nicht einwandfrei feststeht, daß sie noch nicht an Spannung gelegen haben.

Wirkung

Beim Auslösen der Bombe werden nach Durchfallen einer kurzen Sicherheitsfallstrecke im Augenblick des Abreißens des Ladeapparates die beiden Zündmittel (1 und 2) zugleich gezündet.

Das eine Zündmittel schießt den Stöpsel (3) durch die Zwischenwand (4) der Dichtungs-schraube und ermöglicht damit dem Lösungsmittel (5) den Übertritt auf die Zelluloidschei-be (6). Durch das andere Zündmittel wird der Sperrbolzen (7) nach Abscheren des Scher-stiftes (8) gegen die Verschlußschraube (9) geschleudert und klemmt sich dort infolge Verformen seines unteren Randes fest.

Der Sicherungsbolzen (10) ist nun frei, und der Sperrhebel (11) kann durch den Fühlstift (12) aus der Sperrstellung herausgedrückt werden. Dadurch wird der Fühlstift frei und schnellt so weit vor, bis er auf der Übertragungsladung (13) aufsitzt.

Beim Aufschlag der Bombe schwenkt der Sicherungshebel (14) aus, d.h. er tritt aus der Bewegungsbahn der Zündnadel (15) beim Zünden des Zündhütchens.

Für das Ausschwenken des Sicherungshebels ist durch die Bremse (16) eine Kraft erfor-derlich, die einer Mindestfallhöhe von 300 m entspricht.

Nach Ablauf der chem. Verzögerungszeit, d.h. nach Zersetzen der Zelluloidscheibe, wird die Zündnadel durch die Druckfeder (17) gegen das Zündhütchen (18) getrieben, da der durch die aufgeweichte Zelluloidscheibe hindurchgetretene Sperrbolzen (19) mit seinem unteren Ende die Sperrung der Kugeln aufgehoben hat.

Wird beim Auftreffen der Bombe auf sehr widerstandsfähige Ziele die Beanspruchung größer als die Festigkeit der Bombe, so erfolgt Sofortzündung über die Zerschellsicherung. Vorgang: Durch die Auftreffwucht werden infolge des Beharrungsvermögens des Auslö-sehebels (20) 2 Nieten (21), die diesen über eine Winkel (22) mit der Sperrfeder (23) ver-binden, abgeschert. Dadurch wird der Auslösehebel so weit aus seiner ursprünglichen La-ge gebracht, daß die Stützkugeln (24) die Anlage gegen die Sperrkugeln (25) verlieren und die Zündnadel unabhängig von der Lage des Sperrbolzens und dem Zustand der Zel-luloidscheibe gegen das Zündhütchen schnellt.

Bei dem Versuch, den Zünder auszubauen, tritt der Fühlstift infolge Vergrößerung des auftretenden Abstandes zwischen Fühlstift und Übertragungsladung weiter aus dem Zün-derkörper heraus und nimmt dabei die Sperrfeder (23) mit. Sobald die Sperrfeder unter den mit 2 Nieten auf dem Auslösehebel befestigten Winkel hervortritt, wird der Auslöse-hebel durch eine Druckfeder (26) aus seiner ursprünglichen Lage herausgedrückt, die Stützkugeln verlieren die Anlage gegen die Sperrkugeln, die Zündnadel schnellt auf das Zündhütchen und dieses leitet über die kz. Zdldg. C/98 die Zerlegung der Bombe ein.

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