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Belehrungsblatt über Beseitigung feindlicher Abwurfmunition
Ausgabe B - Blatt 3
Der russische
Zünder AW-1
(Abb. 54)

92.

Sprengkräftiger Kopf- und Bodenzünder für allseitigen Aufschlag mit Wind-radentsicherung und festeingestellter Verzögerung von 25 bis 27 Sek. Ers-ter bisher gefundener Zünder für allseitigen Aufschlag mit Schlagbolzenwir-kung wie bei dem deutschen Zünder A.Z.C.-10 (Nr. 3), der auf der deut-schen Bombe SC-10 verwendet wurde. Verwendung für Sprengbomben, besonders im Tiefangriff mit niedrigster Abwurfhöhe.

Wirkungsweise.

Nach dem Abwurf schraubt der Luftstrom den Bolzen (1) aus dem Zünder heraus. Die beweglichen Schlagbolzen (2 und 6) sind im gesichertem Zu-stand durch die Kugeln (5) starr miteinander verbunden. Nach Heraus-schrauben des Bolzens (1) können die Kugeln nach innen ausweichen und die starre Verbindung ist aufgehoben. Bei Aufschlag von vorn schnellt der Zündhütchenträger (6) infolge seines Beharrungsvermögens nach vorn und schießt das Zündhütchen auf die Schlagbolzenspitze auf. Bei Aufschlag von hinten bewegt sich der Schlagbolzenteil (2) infolge Trägheit auf das Zündhütchen (3) und sticht es an. Bei seitlichem Aufschlag werden die Zünderteile infolge ihrer kegelförmigen Lagerung aufeinander zu bewegt, da sie infolge ihrer Trägheit seitlich ausweichen. Der im Zündhütchen erzeugte Feuerstrahl dringt zum Pulver-Brennring (4) hindurch, der dann über die Sprengkapsel (7) die Zündladung (8) zur Detonation bringt. Bomben mit Zünder AW-1 sind am Fundort zu sprengen. Würde eine Sprengung zu großen Schaden anrichten, so ist vorsichtiges Herausziehen mit einem Seil aus einer Deckung heraus in eine Grube zulässig. Ein Ausschrauben der Zünder ist verboten.

Russischer
Zünder ADP
(Abb. 55)

93.

Es handelt sich um einen sprengkräftigen Bodenzünder mit Windradentsi-cherung und Trägheitsschlagbolzen. Nach dem Aufschlag werden verstell-bare Pulverbrennsätze in Brand gesetzt, die auf folgende Werte einstellbar sind:

I = 0,01 bis 0,05 Sek.

II = 0,05 bis 0,15 Sek.

und weiter zwischen 5 und 22 Sek.

Verwendung in Sprengbomben.

Die alte Ausführung des Zünders ähnelt in ihrer Form mehr einem Geschoß-zünder. Aufbau und Wirkungsweise sind die gleichen, jedoch ohne Siche-rungssplint.

Wirkungsweise.

Beim Beladen des Flugzeuges wird der Sicherungssplint aus dem Schlagbol-zen herausgezogen. Beim Abwurf schraubt sich durch den Luftdruck das Windrad aus dem Schlagbolzen heraus und gibt diesen frei. Beim Auftreffen am Ziel schnellt er infolge seiner Trägheit nach vorn und sticht das Zünd-hütchen (3) an. Sein Feuerstrahl schlägt durch eine seitliche Bohrung zu dem feststehenden Pulverbrennring (4) hindurch, der dann den verstell-baren Brennring (5) entzündet. Dieser setzt den Verbindungskanal (6) in Brand, der über den Anfeuerungssatz (7) die Sprengkapsel (8) und die Übertragungsladung (9) zur Detonation bringt. Der Zünder läßt sich leicht abschrauben. Andernfalls ist eine vorsichtige Beförderung der Bombe mit der Spitze schräg nach oben, also dem Zünder schräg nach unten, mög-lich.

Russischer
Bombenzünder
ADSU (Abb. 54)

94.

Sprengkräftiger, einseitig wirkender Heckzünder mit Windradentsicherung und Trägheitsschlagbolzen mit festeingestellter Verzögerung. Es wurde nur ein Unterrichtsstück gefunden, wahrscheinlich wurde er durch den Zünder APUW ersetzt.

Wirkungsweise.

Der Schlagbolzen (2) ist auch im gesicherten Zustande in der Schlagbol-zenhülse (5) beweglich. Die Schlagbolzenhülse (5) ist im gesicherten Zu-stand durch die Spindel des Windrades (1) so weit hinten festgehalten, daß die Schlagbolzenspitze auch bei einem Vorschnellen das Zündhütchen (3) nicht erreichen kann. Beim Aubwurf schraubt sich die Spindel (1) aus der Hülse (5) heraus, so daß die Hülse (5) sich zum Zündhütchen hinbe-wegen kann. Beim Aufschlag erreicht der Schlagbolzen unter Überwindung der Abstandsfeder das Zündhütchen (3). Sein Feuerstrahl entzündet den Verzögerungssatz (4) und bringt über den Anfeuerungssatz (6) die Spreng-kapsel (7) mit der Übertragungsladung (8) zur Detonation.

Russischer
Zünder AGP
(Abb. 53)

95.

Sprengkräftiger, empfindlicher Kopf-Aufschlagzünder mit Windradentsiche-rung und durch einen drehbaren, beim Aufschlag entzündeten Pulverbrenn-ring einstellbarer Verzögerung. Es sind folgende Einstellungen möglich:

I = 0,01 bis 0,05 Sek.

II = 0,05 bis 0,15 Sek.

und weiter zwischen 5 und 22 Sek.

Verwendung für Splitterbomben mit einer Mindestabwurfhöhe von 40 bis 50 Metern.

Wirkungsweise.

Beim Beladen des Flugzeuges wird der Sicherungssplint herausgezogen. Der bewegliche Schlagbolzen (2), der vorn aus dem Zünder herausragt, trägt ein Außengewinde für die Hülse der Entsicherungsluftschraube (1). Er ist mit dem ebenfalls beweglichen Zündhütchenträger (5) durch 2 Kugeln starr verbunden und festgelegt. Beim Abwurf schraubt sich das Windrad ab und zieht dabei den in das Innere hineinragenden, unter Federdruck stehenden Bolzen, der die Kugeln auseinanderhält, mit heraus. Die Kugeln können nach innen ausweichen, und die starre Verbindung zwischen dem Schlagbolzen (2) und dem Zündhütchenträger (5) ist aufgehoben. Beide Teile werden durch eine Abstandsfeder auseinander gehalten. Beim Aufschlag wird ers-tens der herausragende Schlagbolzen nach innen gestoßen und zweitens schnellt der Zündhütchenträger (5) mit dem Zündhütchen (3) durch seine Trägheit nach vorn, so daß das Zündhütchen angestochen wird. Sein Feu-erstrahl setzt durch eine schräge seitliche Öffnung den feststehenden Pul-verbrennring (6) in Brand, der dann den verstellbaren Brennring (7) entzün-det. Seine Flamme bringt über den Pulverkanal (8) und einen Anfeuerungs-satz die Sprengkapsel (9) mit der Übertragungsladung (10) zur Detonation. Der Zünder läßt sich leicht abschrauben. Bei einer etwa notwendigen Be-förderung eines scharfen Blindgängers muß die Bombe in waagerechter La-ge quer zur Fahrtrichtung liegen. Der Zünder kann auch mit entsprechend verdrehten Windflügeln infolge des Beharrungsvermögens des Schlagbol-zens (2) als Bodenzünder verwendet werden.

Die russischen
Zünder TM 4 A
und TM 4 B
(Abb. 56)

96.

Sie sind Zeitzünder für Luftdetonation mit Uhrwerk, 6 bis 40 Sekunden ein-stellbar, und entsprechen in ihrer Wirkungsweise dem deutschen Flakzeit-zünder S/30. Die Ausführung 4 A ist sprengkräftig für Splitter-, Gas- und Blitzlichtbomben. Die Ausführung 4 B ist nicht sprengkräftig, 2 bis 40 Se-kunden einstellbar für Leucht- und Nebelbomben. Auslösung des Uhrwerkes durch Zugdraht beim Verlassen des Bombenschachtes. Bei den älteren Ausführungen fehlt der runde Kopf an der Spitze, der ein leichteres Her-ausziehen des Drahtes ermöglichen soll.

Aufbau und Wirkungsweise.

Beim Beladen des Flugzeuges wird der gabelförmige Vorstecker (1) heraus-gezogen. Der Auslöseteller (3) legt sich mit seiner Achse gegen den Aus-lösedraht (2), der an der Bombenaufhängevorrichtung befestigt ist. Beim Abwurf wird der Draht herausgerissen und der Auslöseteller (3) schnellt un-ter Federdruck nach vorn. Er gibt dabei den Sperrstift (4) nach vorn frei, und der auf einer kurzen Brücke liegende Zeiger (5) fängt an, nach rechts herum zu laufen. Nach zwei Sekunden schnellt der Zeiger unter Federdruck (9) auf die verstellbare Schablone (7) und läuft auf dieser gleitend weiter. Die genaue Zeiteinstellung des Zünders ergibt sich durch die Stellung der Schablone (7) gegenüber der Ursprungslage des Zeigers (5). Ein gleich-mäßiger Lauf des Zeigers, dessen Drehung durch die Uhrfeder (6) verur-sacht wird, ist durch ein Uhrwerk gewährleistet. Das Uhrwerk besteht aus dem Untersetzungsgetriebe (10) und dem Hemmwerk. Die Hemmung ge-schieht durch den Anker (11), der um die Achse (12) pendelnd schwingt (ähnlich der Unruhe einer Taschenuhr). Die Schwingung des Ankers (11) um die Achse (12) wird durch die Federwirkung einer Bandfeder (13) er- reicht. Durch den Justierkeil (14) können die Länge dieser Feder und damit die Schwingungszeit beim Zusammenbau in der Fabrik justiert werden. Ein Abschrauben der Zünder ist verboten, da bei einer unvorsichtigen Handha-bung der Schablone das Uhrwerk wieder in Gang gesetzt werden kann. Blindgänger mit nicht zerdrückten Zündern dürfen nur in ganz dringenden Fällen unter größter Vorsicht befördert werden.

Russischer
Zünder AGDT-
A u. B (Abb. 58)

97.

Kopfzünder für Luftdetonation.

Ausführung A: Sprengkräftiger mit wahlweiser Zeiteinstellung von 5 bis 22 Sekunden durch Pulverbrennring. Zündung nach Abwurf durch Abbchrauben des Windrades im Luftstrom. Verwendung für Splitter-, Raketen- und Blitz-lichtbomben. Kennzeichnung: Lila Ring.

Ausführung B: Wie Ausführung A, jedoch nicht sprengkräftig, für Leucht-, Gas- und Nebelbomben ohne besondere Farbringkennzeichnung.

Wirkungsweise.

Der Schlagbolzen (3) steht unter Federdruck in Richtung auf das Zündhüt-chen (5). Er wird gehalten durch 2 Kugeln (2), die durch die Sicherungs-kappe (1) nach innen gedrückt werden. Bei der Aufhängung im Flugzeug ist außerdem ein Vorstecker durch Schlagbolzen und Sicherungskappe ge-steckt, der beim Abwurf herausgerissen wird. Im Luftstrom schraubt sich das Windrad mit der Sicherungskappe nach vorn ab und wird durch eine Schraubendruckfeder nach vorn geschleudert. Dadurch können die Kugeln (2) nach außen ausweichen, entriegeln den Schlagbolzen (3) und dieser sticht unter der Wirkung der Schlagbolzenfeder (4) das Zündhütchen (5) an. Sein Feuerstrahl dringt durch den schrägen Kanal zum oberen, festste-henden Pulverbrennring (7), der dann über den verstellbaren Pulverbrenn-ring (8) durch den Pulverkanal (9) den Anfeuerungssatz (10) entzündet. Bei der Ausführung A wird der Sprengsatz (12) durch die Sprengkapsel (11) zur Detonation gebracht.

Russische
Zünder AGM-1
und AGM-3
(Abb. 57)

98.

Kopf-Aufschlagzünder mit Windradentsicherung und Schlagbolzensicherung durch Abstandsfeder, Scherdraht sowie 5 Segmente. Einseitig wirkender Kopfzünder, die in nicht sprengkräftiger Ausführung für Nebel- und Brand-bomben, in sprengkräftiger Ausführung für 15 kg- und 25 kg-Splitterbom-ben sowie für Artilleriegeschosse, die mit Bombenschwanz versehen sind, verwendet werden.

Aufbau und Wirkungsweise.

Beim Abwurf wird der gabelförmige Vorstecker (2) herausgezogen. Der Luftstrom schraubt durch das Windrad die Sicherungskappe (1) nach vorn ab und die Segmente (7) fallen heraus. Beim Aufschlag am Ziel wird der mit einem Teller versehene Schlagbolzen (3) unter Überwindung des Scher-drahtes und der Abstandsfeder (4) nach innen gestoßen. Dadurch wird durch die Nadel des Schlagbolzens die Duplexkapsel (5), bei der nicht sprengkräftigen Ausführung das Zündhütchen (6), angestochen. Der Zün-der läßt sich gefahrlos abschrauben, scharfe Blindgänger können infolge der Trägheit der Zünderteile verhältnismäßig leicht in waagerechter Lage befördert werden.

Russischer
Zünder AW-4
(Abb. 57)

99.

Einseitig wirkender, sprengkräftiger Kopfzünder mit Windradentsicherung und Zündung durch Kompressionswärme. Er ist auf mV. eingestellt, kann jedoch durch Herausnahme einer in einer schrägen Bohrung sitzenden Schraube auf oV.-Wirkung eingestellt werden. Verwendung für Sprengbom-ben.

Wirkungsweise.

Beim Abwurf schraubt sich die Sicherungskappe mit dem Windrad nach vorn ab und die Segmente (2) fallen heraus. Beim Aufschlag wird der mit einem Aufschlagteller versehene und gegen Verdrehung gesicherte Stößel (3) in den Luftzylinder (4) hineingestoßen. Der Stößel ist mit einer Gummi-manschette versehen; das vor ihr liegende Luftpolster (4) erhitzt sich beim Hineinstoßen so stark, daß der Schwarzpulversatz (5) zur Entzündung kommt. Sein Feuerstrahl schlägt durch ein kegelförmiges, mit 3 Bohrungen versehene Paßstück (6) hindurch, setzt den Verzögerungssatz (7) in Brand, der dann über den Anfeuerungssatz (8) die Sprengkapsel (9) zur Detonation bringt. Durch Herausnehmen der Schraube (10) kann der Feuerstrahl des Pulversatzes (5) ohne Verzögerung zum Anfeuerungssatz (8) hindurchschlagen.

Der Zünder kann leicht abgeschraubt werden. Blindgänger können infolge der Trägheit des Zünders in waagerechter Lage zu einem Sprengplatz be-fördert werden.

Russische
Zünder AM-A
und AM-B
(Abb. 58)

100.

Einfache, einseitig wirkende Kopfzünder.

Ausführung A: Sprengkräftig für Spreng-, Gas- und Zementbomben.

Ausführung B: Nicht sprengkräftig mit einfachem Zündhütchen für Brand- und Signalbomben.

Er ist der einfachste bisher bekannte Bombenzünder.

Aufbau und Wirkungsweise.

Beim Abwurf schraubt sich die Sicherungskappe (1) ab. Bei den Ausführun-gen AM-A b/w und Am-B b/w befinden sich kein Windrad, sondern eine fe-dernde, auf das Gewinde aufgeschobene Sicherungskappe auf dem Zünder. Diese Zünderausführung ist für Schüttkästen und Rotations-Streubomben bestimmt. Beim Einsetzen der Bomben in die Kästen wird die Sicherungs-kappe abgenommen. Der Zünder ist dann nur noch durch eine zusätzliche Leichtmetallmembran vorn luftdicht abgeschlossen.

Der Schlagbolzen (3) ist in der Leichtmetallmembran (2) vernietet. Beim Auftreffen am Ziel soll sich das Zielmaterial in den Hohlraum im Zünderkopf hineinschieben. Dadurch biegt sich die Membran (2) nach hinten durch und die Zündnadel sticht das Zündhütchen (5) oder die Duplexkapsel (4) an.

Die Zünder sprechen auch bei Verformung des Zünderkopfes an. Bei neue-ren Lieferungen ist die Halterung für den Schlagbolzen mit der kegelförmi-gen Innenbohrung aus Preßstoff gefertigt.

Die Zünder lassen sich leicht abschrauben und infolge ihrer Trägheit kön-nen scharfe Blindgänger verhältnismäßig einfach befördert werden.

Die russischen
Zünder ADS
und ADO

101.

Diese Zünder sind sprengkräftige Bodenzünder mit Windradentsicherung. ADS hat eine fest eingestellte Verzögerung von 0,15 bis 0,3 Sek. Bei ADO fehlt dieses Verzögerungsröhrchen. Es handelt sich um ältere, wahrschein-lich nicht mehr im Gebrauch befindliche Zünderarten, die nur aus erbeute-ten Aufzeichnungen eines russischen Feuerwerkers bekannt sind. Muster-stücke oder Schnittzeichnungen wurden bisher noch nicht gefunden. Abbil-dungen sind daher nicht vorhanden.

Der russische
Zünder ADOS
(Abb. 54)

102.

Es handelt sich um eine Abart des Zünders ADSU, bei dem die Schlagbol-zenhülse und die Windradspindel durch eine zusätzliche Schraube mit Klam-mer gesichert werden können.

Englische
Splitterbombe
HEF 20 LB
(Abb. 59)

103.

Die Splitterbombe HEF 20 LB ist ein älteres Baumuster und wurde vereinzelt bei Tiefangriffen gegen lebende Ziele oder von Aufklärern geworfen. Der Stahlgußkörper verursacht eine erhebliche Splitterwirkung, die jedoch we-sentlich geringer ist als die der deutschen SC 10. Die Sprengstoffüllung be-steht aus eingegossenem Trinitrotoluol. Anstrich gelb mit rotem und grü-nem Farbring. Mittlerer Teil des vierflügeligen Leitwerkes ist aus Hartholz gefertigt. Als Zünder wird das Baumuster Nr. 16 verwendet.

Der englische
Zünder Nr. 16
(Abb. 59)

104.

Der englische Kopfaufschlagzünder Nr. 16 wird auf der Splitterbombe HEF 20 LB verwendet. Er ist ein einseitig wirkender, nicht sprengkräftiger me-chanischer Kopfzünder mit Windradentsicherung und vorher eingestellbarer Entsicherungszeit. Auf dem Transport vor dem Beladen der Maschine ist er durch eine abschraubare Zünderschutzkappe aus Spritzguß gegen mecha-nische Beschädigungen geschützt.

Aufbau und Wirkungsweise.

Der Zünder hat eine Grundplatte, die in die Mundlochbuchse der Bombe hineingeschraubt wird. In diese Grundplatte ragt von hinten der Detonator hinein. Je nach dem taktischen Einsatz kann ein oV.- oder mV.-Detonator verwendet werden. Die Grundplatte dient gleichzeitig als Lager für die Ach-se der Zahnräder und der Sicherungsdrehplatte. Auf die Grundplatte aufge-schraubt ist die fast halbkugelförmige Gehäusekappe, in der sich das Lager für die Achse des Entsicherungswindrades befindet. Diese Achse trägt an ihrem hintern Ende ein kleines Zahnrad mit acht Zähnen und ist unter Überwindung einer Schraubendruckfeder nach hinten beweglich.

Das Zahnrad der Windradachse steht dem Detonator gegenüber. Dazwi-schen befindet sich die Sicherungsdrehplatte, die durch ein Untersetzungs-getriebe von 40 zu 8 zu 45 Zähnen vom Zahnrad (3) gedreht wird. In der Sicherungsdrehplatte sitzt in einer Bohrung beweglich der Schlagbolzen (4). Beim Abwurf dreht der Luftstrom das Windrad (1) und damit über die Zwischenräder die Sicherungsdrehplatte solange, bis der Anschlag an der Sicherungsdrehplatte eine weitere Drehung verhindert. Dann stehen das Zahnrad (3), der Schlagbolzen (4) und der Detonator (5) in einer Linie. Beim Aufschlag wird die Windradachse unter Überwindung der Feder (2) in den Zünder hinein gestoßen, das Zahnrad stößt den Schlagbolzen nach hinten und schlägt das Zündhütchen des Detonators (5) an. Um die zur Entsicherung notwendige Abwurfhöhe zu verändern und um den Siche-rungszustand feststellen zu können, sind bei abgeschraubtem Zünder die in der Sicherungsdrehplatte eingeprägten Zahlen in der Bohrung, die den De-tonator aufnimmt, sichtbar. Der Zünder kann von Hand abgeschraubt wer-den und Blindgänger mit scharfem Zünder können, wenn das Abschrauben des Zünders nicht möglich ist, waagerecht vorsichtig transportiert werden.

Englische
Panzerbombe
SAP 250 LB
(neue Art)
(Abb. 60)

105.

Es handelt sich um eine Formänderung der in der L.Dv. 764 Beiheft 1 Seite 10 beschriebenen SAP 250 LB. Das aufgeschraubte Leitwerk wurde durch ein Schnappfederleitwerk ersetzt und mit Hilfe eines Zwischenringes der Zünder Nr. 28 eingebaut.

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