2. Pioniersprengmittel.

a) Schießbaumwolle.

Trockene Schießbaumwolle wird für Zündladungen verwendet. Weitere Angaben Ab-schn. I.B, 1.

Nasse Schießbaumwolle wird hauptsächlich für frei angelegte Ladungen und in Form von Sprengbüchsen verwendet. Sie ist handhabungssicher, wasserbeständig und wird durch eine Zündladung und Sprengkapsel zum Zerknall gebracht. Die beim Zerknall ent-stehenden Gase sind giftig. Nasse Schießbaumwolle verliert durch Erwärmen auf etwa 100° ihre Handhabungssicherheit.

b) Ammonal.

Ammonal wird in Form von Bohrpatronen, geballten Ladungen und zylindrischen Spreng-büchsen verwendet. Ammonal findet hauptsächlich Verwendung zum Vorsprengen von Minenkammern.

Die geballten Ladungen befinden sich in wasserdichten Blechbehältern und sind für größe-re Ladungen bestimmt, während die zylindrischen Sprengbüchsen für Ausbildungszwecke vorgesehen sind.

Bei längerem Liegen unter Wasser verliert Ammonal an Wirkung und ist nicht mehr hand-habungssicher. Es wird durch Zündladung und Sprengkapsel zum Zerknall gebracht. Die beim Zerknall entstehenden Gase sind giftig.

Länge: etwa 8,3 cm

Durchmesser: etwa 3,5 cm

Gewicht: etwa 112 g.

etwa 23 X 23 X 23 cm

Gewicht: etwa 11,4 kg.

etwa 26 X 29 X 31 cm

Gewicht: etwa 22,75 kg.

Gewicht: etwa 1,06 kg.

c) Trinitrotoluol (T.N.T.).

Trinitrotoluol (auch Trotyl genannt) wird in Form von Sprengbüchsen und als Ersatz für Schießbaumwolle verwendet. Es wird durch Zündladung und Sprengkapsel zum Zerknall gebracht. Die beim Zerknall entstehenden Gase sind giftig. Trinitrotoluol ist handhabungs-sicher und unempfindlich gegen Frost, Hitze und Feuchtigkeit.

d) Amatol.

Amatol ist eine Mischung von Ammoniumnitrat und Trotyl und wird in den Mischungsver-hältnissen 40/60, 50/50 und 80/20 als Pulver und gepreßte Körper verwendet.

Amatol ist in trockenem Zustand handhabungssicher, lagerbeständig und gegen Frost und Hitze unempfindlich. Dagegen ist es nicht wasserbeständig und bildet bei längerer Beüh-rung mit Metall neue chemische Verbindungen. Es wird durch Sprengkapsel oder Knall-zündschnur zum Zerknall gebracht. Die beim Zerknall entstehenden Gase sind giftig.

e) Baratol.

Baratol wird als Sprengladung in Panzerabwehrminen eingegossen. Andere Verwendung wurde bisher nicht festgestellt. Es wird durch eine Sprengkapsel und Zündladung zum Zerknall gebracht. Die beim Zerknall entstehenden Gase sind giftig.

Baratol ist empfindlich gegen Feuchtigkeit. Es ist handhabungssicher und bei Schutz ge-gen Feuchtigkeit auch bei hoher und niedriger Temperatur lagerbeständig.

f) Plastischer Sprengstoff.

Plastischer Sprengstoff wird als Bohrpatrone für Ladungen aller Art, hauptsächlich für Bohrladungen verwendet. Er wird durch Zündladung und Sprengkapsel (im Ausnahmefall durch Sprengkapsel allein) zum Zerknall gebracht. Die beim Zerknall entstehenden Gase sind giftig.

Verwenden bei hoher oder niedriger Temperatur ist schwierig, da bei hoher Temperatur der plastische Sprengstoff weich bzw. flüssig wird, während er bei niedriger Temperatur die plastische Beschaffenheit verliert.

g) Melinit (Pikrinsäure).

Melenit, ein französisches Sprengmittel, wird gelegentlich in Pulverform, als Bohrpatronen, Sprengkörper oder geballte Ladungen verwendet. Melenit ist bedingt wasserbeständig und wird durch Sprengkapsel oder Knallzündschnur zum Zerknall gebracht. Die beim Zer-knall entstehenden Gase sind giftig und leicht entzündbar.

Melinit bildet bei längerer Berührung mit Metall (außer Zinn, Messing oder Aluminium) sehr empfindliche Verbindungen (Pikrate), die durch Feuer, Schlag oder Reibung zum Zerknall gebracht werden.

Maße: unbekannt

Gewicht: etwa 130 g.

Maße: unbekannt

Gewicht: etwa 90 g und 190 g.

Maße: unbekannt

Gewicht: etwa 1,3 kg, 13 kg und 24 kg.

h) Schwarzpulver.

Schwarzpulver ist ein körniges, schwarzes Pulver. Es wird als Sprengladung in Minenkam-mern und als Pulverseele für Zeitzündschnüre verwendet.

Schwarzpulver ist bei Hitze und Frost lagerbeständig, aber empfindlich gegen Feuchtig-keit. Handhabung in geschlossenen Räumen ist gesundheitsschädlich.