II. Minen und Zünder; C. FlammenwerfersperrenII. Minen und Zünder; D. Flußminen: 2. Vom Flugzeug abwerfbare FlußtreibmineInhaltsverzeichnis
Merkblatt über englische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
II. Minen und Zünder
D. Flußminen

Flußminen werden zur Gefährdung der Schiffahrt, Übersetzmittel sowie gegen feste und schwimmende Brückenunterstützungen eingesetzt.

1. Treibmine.

Deutsche Benennung:

Treibmine 471 (e) (Tr.Mi. 471 (e)).

Die Treibmine (Bilder 86 bis 88) setzt sich aus zwei Halbkugeln aus Stahlblech zusammen. Die obere Halbkugel hat drei nach jeder Richtung schwenkbare Kontaktstäbe aus Messing.

Bei Treibminen mit Zeitzündung (Bilder 89 und 90) können die Kontaktstäbe fortgelassen werden. Die Öffnungen sind dann durch Schrauben verschlossen.

In die untere Halbkugel ist ein Rohr eingeschweißt, das am oberen Ende ein Außengewin-de hat. Um dieses Rohr herum ist die Sprengladung eingegossen. Die obere Öffnung des Rohres ist durch einen Stopfen verschlossen.

An der unteren Halbkugel ist ein Bolzen angeschweißt, an dem eine 1 m lange Stabilisie-rungsstange mit Flosse oder Ausgleichgewichte befestigt werden können.

Die Bilder 86 bis 90 zeigen die Treibmine mit verschiedenen Ausrüstungen, die die Schwimmlage der Mine bestimmen (Oberfläche, Schwebe oder Flußgrund).

Der Zünder ist ein mechanisch-elektrischer Zünder, der durch ein Uhrwerk nach einge-stellter Zeit scharf wird.

Bild 86.
Treibmine.

Die kürzeste Entsicherungszeit für den Zünder beträgt 3 Stunden. Längste Entsiche-rungszeit ist bis zu 1 Tag vorgesehen; sie kann schätzungsweise grob bis zu 5 Tagen eingestellt werden.

Nach Scharfwerden kann Zündung eintreten:
a)

durch Verschwenken eines der drei Kontakstäbe, die sehr empfindlich gegen Berüh-ren und Stoß sind,

b)

durch das Uhrwerk, durch Einstellung auf "Selbstzünden". Die Einstellzeit hierfür ist von 3 Stunden bis zu 6 Tagen vorgesehen, kann aber schätzungsweise grob bis etwa 10 Tage eingestellt werden.

Der Zeitablauf der Entsicherungs- und Selbstzündungseinstellung ist äußerlich an der Mine nicht erkennbar, auch das Ticken der Uhr ist bei verschlossenen Minen nicht ver-nehmbar.

Gesamtgewicht: 33,5 kg,
Gewicht der Sprengladung: 12,2 kg gegossenes Trinitrotoluol,
Kugeldurchmesser: 42 cm,
Länge mit Stabilisierungsfläche: 1,53 m.

Die Mine hat beim Zerknall an oder über der Wasseroberfläche sehr große Splitterwirkung, unter Wasser werden 10 mm starke Stahlplatten durchschlagen.

Bild 87.
Treibmine mit Kontaktstäben
und kurzem Stabilisierungsgewicht (etwa 5 kg).

Schwimmlage veränderlich.

Bild 88.
Treibmie mit Kontaktstäben,
Stabilisierungsgewicht (etwa 6 kg) u. Holzschwimmer.

Schwimmt etwa 70 cm unter der Wasseroberfläche.

Bild 89.
Treibmine ohne Kontaktstäbe mit Stahlringen
(etwa 2 je 1 kg).

Grundtreibmine.

Bild 90.
Treibmine ohne Kontaktstäbe mit Stahlringen
(etwa 2 je 1 kg) und Behelfsschwimmer.

An der Wasseroberfläche schwimmend.

Aufnehmen.

An das Ufer angetrieben oder auf dem Lande abgesetzte Minen dürfen nicht berührt wer-den. Sie sind gegen unbeabsichtigtes Berühren durch Einfriedung zu sichern und unver-züglich mit genauer Angabe der Fundstelle dem zuständigen Pi. Kdr. zu melden, der die Minen durch Sonderkommandos unschädlich machen läßt.

Entschärfen und Transport der Minen ist verboten !

Aufgefundene Lager noch nicht eingesetzter Minen sind ebenfalls sofort dem zuständigen Pi.Kdr. zu melden. Einsatz dieser Minen darf nur durch Sd.Kdos. erfolgen. Anweisungen für die Handhabung der Minen durch Sd.Kods. enthält D 553.

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