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Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
2. Nachtrag
17. Beobachtungs-Minen

Ursprung: Gefangenenaussage.

Infanterie-Mine 1941 mit elektrischer Zündung.
Die Minen werden zu drei Stück in einem Satz verlegt. Lage der Minen:
Mine Nr. 1 0,5 m unter dem Boden,
  Nr. 2 1,5 m unter dem Boden, 2 m rechts herausgerückt,
  Nr. 3 3,0 m unter dem Boden.

Bild 195.
Infanterie-Mine 1941 mit elektrischer Zündung.

Verlegung der Sätze erfolgt schachbrettartig mit 10–15 cm Zwischenraum und Abstand.

Zündung. Die Minen sind durch Leitungen mit einem Schaltbrett verbunden, von dem aus sie durch Tasten nacheinander zum Zerknall gebracht werden. Für jeden Satz sind 3 Tastschaltungen vorgesehen. Das Schaltbrett kann bis zu 10 Sätzen verlängert werden.

Bild 196.
Schaltskizze zur Infanterie-Mine 1941.

Die Leitungen werden zunächst zusammen in kleinen Gräben verlegt, dann so getrennt, daß durch die Sprengung der einen Mine die Leitungen zu den anderen Minen nicht in Mit-leidenschaft gezogen werden.

Bild 197.
Schaltskizze zur Infanterie-Mine 1941.

Batterie und Schaltanlage können bis zu 3 km hinter den Minensätzen liegen.

Die Mine besteht gewöhnlich aus 4 Teilen Sprengmunition, zu je 400 g zusammengebun-den. Große: 10 X 5 X 5 cm. Die Oberseite hat 2 Öffnungen für die Glühzünder.

Bild 198.
Infanterie-Mine 1941.

Der Sprengstoff heißt Tol und ist eine Zusammenstellung aus Toluol, Salpetersäure, Schwefelsäure und Paraffin (6%). Das Mischungsverhältnis ist nicht bekannt. Tol ist fet-tig, bruchfest, nicht biegsam und hart wie Kreide.

Anwendung: Beim Herannahmen der ersten Welle angreifender Infanterie in das minenver-seuchte Gelände werden die Minen Nr. 1 der eingegrabenen Sätze zum Zerknall gebracht. Sind die Sprengtrichter durch die folgende Welle des Angreifers besetzt worden, werden die Minen Nr. 2 gezündet. Bei Besetzung der neu entstandenen Sprengtrichter durch nachfolgende Infanteriewellen erfolgt der Zerknall der Minen Nr. 3. Nachfolgende Wellen des Angreifers geraten vorstoßend in die schachbrettartig angelegten Reihen weiterer Minensätze, deren Minen Nr. 1–3 in gleicher Weise zerknallen.

Minen mit elektrischer Reihenzündung gegen Infanterie oder Panzer.

Die Minen sind schachbrettartig verlegt. Die einzelnen Reihen in sich und durch getrennte Kabel mit der Auslösestelle verbunden. Sprengung erfolgt reihenweise. Batterie mit Schaltanlage kann bis zu 3 km hinter der 3. Reihe liegen.

Sprengstoffart: Tol.

Bild 199.
Mine mit elektrischer Reihenzündung.

Bei Anwendung gegen Panzer werden stärkere Teilpackungen zusammengebündelt.

Die angreifenden Panzer sollen durch die entstandenen Sprengtrichter bewegungsunfähig bzw. aufgehalten werden.

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