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Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder |
I. Spreng- und Zündmittel, Ladungsberechnung |
A. Sprengmittel |
Ursprung: Russische Vorschrift – Russische Lehrtafel. |
Die Sprengkörper sind französischen Ursprungs. |
Es gibt vier Arten von Sprengkörpern (Bild 4 und 5): |
a) Sprengkörper 80/20 | c) Sprengkörper 70/30 |
b) Sprengkörper 50/50 | d) Sprengkörper 50/38/12 |
Bild 4. |
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Bild 5. |
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Die Sprengkörper sind handhabungssicher und entsprechen in Farbe, Maße und Gewicht den Trotyl-Sprengkörpern, jedoch ist die Wirkung bei den Sprengkörpern 50/50 und 50/38/12 etwa 30% geringer (verschiedene Mischungen). |
Die Sprengkörper 80/20 und 50/50 haben eine zusätzliche Trotylzündladung. |
Der Sprengkörper 50/38/12 ist nicht wasserbeständig. |
6. Grisut-Bohrpatronen. |
Ursprung: Beutegerät – Russische Vorschrift. |
Die Grisut-Bohrpatrone ist etwa 16 cm lang und hat einen Durchmesser von 3–4 cm. Sie ist in paraffiniertes braunes Papier eingehüllt, auf dem in roter Farbe Aufschrift und Zu-sammensetzung des Sprengstoffes aufgetragen ist. Der Sprengstoff besteht aus einer seifenflockenartigen weiß-gelben Masse. |
Grisut ist nicht handhabungssicher und daher empfindlich gegen Schlag, Reibung oder an-dere Einwirkungen. |
Zum Schneiden sind keine eisernen, sondern nur kupferne oder hölzerne Messer zu ver-wenden. |
Besondere Vorsicht ist bei Grisut in gefrorenem oder halbgefrorenem Zustand zu beach-ten. |
Im Gegensatz zu den übrigen Sprengstoffen bewirken Sonnenbestrahlung und große Kälte Zersetzung, unter Umständen Zerknall. |
Von der Truppe aufgefundene Grisut-Patronen dürfen in keinem Falle zum Sprengen ver-wendet werden; sie sind zu vernichten. |
Vernichten: Im Winter ist Grisut durch Sprengen, im Sommer durch Vergraben zu vernich-ten. |
7. Ammonit und Dynamit. |
Ursprung: Russische Vorschrift – Russische Lehrtafel. |
Ammonit- und Dynamit-Sprengmittel sind hellgelb bis schmutziggrau. Sie sind gegen me-chanische oder Wärme-Einwirkung wenig empfindlich. Durch ein Infanterie-Geschoß wer-den sie nicht zum Zerknall gebracht. Durch Feuer entzündet, brennen sie knallos ab. Die Sprengwirkung ist bei offenen Ladungen 30–50% schwächer als bei Trotyl. |
Beim Verwenden in sumpfigen Stellen oder unter Wasser sind sie wasserdicht (in Gummi-säcken usw.) zu verpacken. Ammonit ist, falls der Feuchtigkeitsgehalt 2% übersteigt, bis zum normalen Feuchtigkeitsgehalt (0,5–1%) zu trocknen. Ammonite, die längere Zeit la-gern, sind vor Verwendung durchzukneten. |
Bild 6. |
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Formen: |
Bohrpatronen: Gewicht: 75 g, Maße 11 X 3 cm |
Bild 7. |
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Maße und Gewichte unbekannt. |
8. Einheitsladungen ¾ WW-Packungen. |
Ursprung: Russische Lehrtafel – Agentenbericht. |
Die Einheitsladungen sind in Pappe oder Blech eingehüllt. |
Größe der Ladungen: 1, 3, 5 und 10 kg (Bild 8). |
Bild 8. |
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Bild 9. |
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Nähere Angabe über WW-Packungen fehlen. |
9. Handelsübliche Sprengmittel. |
Ursprung: Russische Vorschrift – Gefangenenaussage. |
Bei Mangel an Pioniersprengmitteln werden auch handelsübliche Sprengmittel mit geringe-rer Wirkung verwendet. |
10. Büchsen für Sprengladungen. |
Ursprung: Gefangenenaussage – Agentenbericht. |
Für Sprengungen mit Schwarzpulver oder rauchschwachem Pulver werden Büchsen aus Pappe oder Metall verwendet (Bild 10). |
Bild 10. |
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Büchse aus Pappe: | Büchse aus Metall: |
Ladung: 15 kg | Ladung: 10 kg |
Höhe: 42 cm | Höhe: 40 cm |
Querschnitt: 22 cm |
Querschnitt: 22 cm |
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