III. Zünder: 3. Einlage-Röhrchen (Säure-Zeitzünder)III. Zünder: 5. Chemischer Verzögerungszünder WSDHInhaltsverzeichnis
Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
III. Zünder
4. Bakelit-Zünder

Ursprung: Russische Vorschrift.

Der Bakelit-Zünder (Bild 129) ist ein chemischer Zünder und wird auch Preßstoff- oder elektrolytischer Zünder genannt.

Er dient zur langfristigen Zündung einer Ladung und wird auch in Verbindung mit Fernzün-dern oder Erschütterungszündern angewendet.

Der Bakelit-Zünder (Bild 129) ist 17 cm hoch und hat einen Durchmesser von 6,5 cm. Er besteht aus einem Bakelitgehäuse (11), das durch eine Verschlußkappe (15) verschlossen ist.

In dem Gehäuse befindet sich der Schlagbolzen (3) mit dem Schlagbolzensockel (4), der Schlagbolzenfeder (6) und dem Federsockel (7). Unter dem Schlagbolzensockel ist eine Kupferbirne (8) angebracht, die mit Kupfervitriollösung gefüllt ist und durch welche ein Kupferdraht (5) führt.

Dieser Kupferdraht ist an den Durchgangsstellen der Kupferbirne gegen diese isoliert und verbindet den Schlagbolzen mit dem unter der Kupferbirne befindlichen Element (10). Von den Polen des Elementes ist der eine mit dem Kupferdraht (5) und einer der Klemmen (14), der andere mit der Kupferbirne (8) und der anderen Klemme (14) verbunden. Das Element liegt auf der Grundplatte (12), die ein Sprengring (13) mit dem Gehäuse verbin-det. Am unteren Teil der Grundplatte befinden sich zwei Klemmen (14) mit einem Wider-stand (16). Werden die beiden Klemmen (14) miteinander verbunden, so wirkt die Kupfer-birne als Anode und der Kupferdraht als Kathode. Als leitende Flüssigkeit dient die in der Kupferbirne vorhandene Kupfervitriollösung, wodurch der Stromkreis geschlossen wird. Die Elektrolyse beginnt und zerstört den Kupferdraht (5), dieser gibt den Schlagbolzen (3) frei, der Schlagbolzen schlägt auf das Zündhütchen (2) und dieses bringt die Sprengkap-sel (1) zum Zerknall.

Bild 129.
Bakelitzünder.

Die Stärke der Kupfervitriollösung und die des Kupferdrahtes (5) bestimmt die Dauer der Elektrolyse und damit die zeitliche Begrenzung der Zündung.

Während bei dem obenbeschriebenen Bakelit-Zünder das Auftreffen des Schlagbolzens auf die Sprengkapsel den Zerknall der Ladung herbeiführt, gibt es auch Zünder, bei denen der Schlagbolzen zum Schließen eines Stromkreises verwendet wird (Bild 130). Bei diesen Zündern sind am oberen Teil des Gehäuses zwei Kontaktschrauben angebracht, so daß der Schlagbolzen beim Vorschnellen beide Kontaktschrauben berührt und dadurch den Stromkreis schließt.

Bild 130.
Oberteil des Bakelit-Zünders mit Kontaktschrauben.

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