VorbemerkungenKapitel II. Zünder und Zünderzubehör (A. T-Minenzünder 35)Inhaltsverzeichnis
Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4b - Minen und Zünder
I. Minen
A. Die Übungs-T-Mine 35 (Üb.T.Mi. 35)

3. Die scharfe T-Mine 35 ist bei Ausgabe an die Truppe bereits mit Zünder und Spreng-kapsel versehen.

Daher sind auch Übungs-T-Minen 35 wie scharfe T-Minen 35, also wie Sprengmittel mit scharfer Zündung, zu handhaben.

Beschreibung der Übungs-T-Mine 35.

4. Die Übungs-T-Mine wird bei einer Belastung von etwa 90 bis 110 kg in der Mitte und etwa 70 kg am Rande gezündet1).

5. Die Übungs-T-Mine (Bild 1) ist ein auseinandernehmbarer Blechbehälter, in den eine Übungsladung (Rauchladung) eingesetzt werden kann. In Ausmaßen und Gewicht ent-spricht sie der scharfen T-Mine. Sie wird in den Packkasten für zwei T-Minen (Bild 8) ver-packt.

Die Übungs-T-Mine wird mit dem T-Minenzünder ohne Sprengkapsel gezündet.

6. Die Hauptteile der Übungs-T-Minen sind:
a) Behälter mit Traggriff (Bild 2 a und b),
b) Übungsladung (Bild 3),
c) T-Minenzünder (Bild 13 a bis d),
d) Einlegering (Bild 4),
e) Zubehör.
Bild 1.
Übungs-T-Mine 35.

7. Der Behälter (Bild 2 a und b) der Übungs-T-Mine ähnelt dem der scharfen T-Mine.

Er unterscheidet sich von diesem hauptsächlich durch die Rauchabzugslöcher, das Fehlen der Dichtung zwischen Druckdeckel und festem Ring und dadurch, daß die einzelnen Teile auseinandernehmbar sind.

Bild 2 a.
Senkrechter Schnitt durch Übungs-T-Mine.

Bild 2 b.
Waagerechter Schnitt durch Übungs-T-Mine.

8. Die Übungsladung (Bild 3) besteht aus einem Holzkörper, dessen eine Seite mit einer Nut versehen ist. Der Holzkörper enthält:

a) eine aus 4 Rauchkörpern bestehende Hauptladung,
b) eine aus 1 Rauchkörper bestehende Nebenladung (Bild 7),

Die Rauchkörper sind etwa zu gleichen Teilen aus Schwarzpulver und Pech zusammenge-setzt.

c)

3 Zündsätze für die Zündübertragung, je einen für die mittlere und seitliche Zünd-stelle der Hauptladung, einen für die Nebenladung.

Der Zündsatz ist feuer- und stoßempfindlich; daher ist verboten, an ihm irgend-welche Veränderungen vorzunehmen.

Bild 3.
Übungsladung für Übungs-T-Mine (Draufsicht).

Die Übungsladung ist außer den 3 Zündsätzen zum Schutz gegen Feuchtigkeit mit rotem paraffiniertem Papier umhüllt. Auf der Bodenseite sind zum Festlegen der Behälter zwei Korkstreifen aufgeklebt. Auf der Deckelseite umschließt eine Papiermanschette die mittle-re Zündstelle. Die Papiermanschette verhindert beim Zünden der Nebenladung durch Ab-lenken der Flammen vom Zündsatz der Hauptladung deren gleichzeitige Zündung.

9. Die Übungsladung läßt sich nach Gebrauch nicht wieder aufarbeiten. Die Truppe braucht sie daher nicht abzugeben. Die Übungsladung darf jedoch wegen der durch nichtentzündete Rauchkörper (Nebenladung) bestehenden Gefahr nicht achtlos wegge-worfen oder in Öfen verbrannt werden.

10. Die 4 Rauchkörper der Hauptladung sind untereinander durch Übertragungskanäle verbunden. Die Zündung wird in der Mitte durch den Zündsatz eingeleitet, der die Zünd-lunte entzündet. Die Zündlunte überträgt die Zündung auf 2 Rauchkörper, die in der Mitte je einen Pulverzylinder tragen. Auf die beiden anderen Rauchkörper wird die Zündung durch die zugehörigen Pulverzylinder übertragen. Bei Verwenden eines seitlich einge-schraubten Zugzünders oder Glühzündstückes werden die 4 Rauchkörper in gleicher Weise wie oben durch den Zündsatz und die Zündlunte der seitlichen Zündstelle gezündet.

11. Die Nebenladung, die durch einen Zugzünder vom Boden der Mine aus gezündet wird, befindet sich auf der der Hauptladung gegenüberliegenden Seite (von der Mitte aus gerechnet). Bei ihrer Betätigung wird die Hauptladung nicht mitgezündet.

12. Der Einlegering (Bild 4), ein Pappstreifen mit durch Drahtgaze bespannten Aus-schnitten, hat den Zweck, das beim Zünden der Übungs-T-Minen entstehende Funken-sprühung einzudämmen und etwaige Unglücksfälle und Brandgefahr (Waldbrand) herabzu-mindern.

Bild 4.
Einlegering für Übungs-T-Mine.

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