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| Anleitung zum Bergen und Entschärfen deutscher und fremder Sperrwaffen |
| Teil I |
| Englische Kanistermine |
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Besondere Merkmale: Die äußere Form der Mine gleicht einem Ölkanister. Unter dem Füllverschluß für Öl oder Fett ist ein Rohr eingelötet, das durch den ganzen Kanister hin-durchgeht, ein Prüfen des Inhaltes mit einem Tauchstab ist deshalb nicht möglich. Der übrige Hohlraum des Kanisters ist durch einen würfelförmiges Ladekasten mit der Ausspa-rung für das Fettrohr und dem darauf befestigten zylin-derförmigen Apparatekasten aus-gefüllt. |
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Die Kanistermine hat in der bisher aufgetretenen Herrichtung Untertrieb und kann daher als Seemine nicht angesprochen werden. Der genaue Verwendungszweck der Mine ist nicht bekannt. Vermutlich handelt es sich um ein Sabotagemittel, da sie bei einem engli-schen Sabotagetrupp erbeutet wurden. |
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Das folgende Bild zeigt die Mine von unten. Es ist unbekannt, ob der Boden von einem wasserdurchlässigen Deckel verschlossen ist, was jedoch wahrscheinlich ist. Die Mine ist nicht schwimmfähig. Durch Anbau eines Schwimmkörpers oder durch den Einbau in einem größeren Kanister könnte sie zur Treibmine ausgebildet werden. |
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Mine Ansicht von unten |
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| Ladung: Etwa 10 kg. |
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Scharfwerden und Zündung: Vor dem Auslegen der Mine muß ein Vorstecker aus dem Salzstückschalter abgezogen werden. Nach dem Schmelzen des Salzstückes schließt eine Feder den Schalter. Die Mine ist damit scharf. Kommt Eisen oder Stahl in ihre Nähe, so schlägt eine Magnetnadel aus und schließt den Stromkreis von 2 Taschenlampenbatterien über ein Hitzerolle. Diese läßt einen Schalter schließen, der die Batterie mit dem Zünder verbindet, die Mine detoniert. |
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Entschärfen: Das Entschärfen ist ebenso gefährlich wie das der scharfen Induktionsmine ELM und EFA. Aufgefundene Minen müssen entweder gesprengt werden oder, falls sie entschärft werden sollen, mit einer genügend langen Hanfleine so geschleppt werden, daß der Boden des Kanisters freiliegt. Mit unmagnetischem Werkzeug (Zange) kann der Salzstückschalter ausgerückt werden. Durch Einführen eines 3 mm starken Messing-, Kupfer- oder Aluminiumdrahtes in die querliegende Bohrung des Schalters ist dieser zu sichern. Nach dem Öffnen des etwa in der Mitte des Bodens liegendem Verschlusses (Tel-ler mit Sechskant) mit eisenfreiem Werkzeug können Zünder und Sprengbüchse ausge-baut werden. |
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Geborgene und entschärfte Minen sind zur weiteren Auswertung an das S.V.K. zu sen-den. |
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Warnung: Es ist möglich, daß die Mine auch in anderer Form auftritt, z.B. als Kiste, Faß oder dergl. Derartige Gegenstände dürfen in See nicht geborgen werden. Angetriebene oder an Land liegende unbekannte Behälter sind mit entsprechender Vorsicht zu behan-deln. |
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