Allgemeine AngabenEMA/EMB (Deutschland)Inhaltsverzeichnis
Anleitung zum Bergen und Entschärfen deutscher und fremder Sperrwaffen
Minen- und Minen-Anker-Bergevorrichtung
I. Allgemeines
1. Verwendungszweck:
a) zum Bergen des Ankers bei gleichzeitiger Beseitigung der Mine.
b) Zum Abschleppen von Mine und Anker.
c) Zum Bergen der Mine ohne Anker.
2. Wirksamkeit:
Nur gegen Ankertaue.
3. In welchem Räumgerät:
O.R.G. I bzw. S.D.G. (R) I.
4. Fahrt:
Vorläufig 9 sm.
5. Erfolgreiche Greifer:
a)

Um den Anker zu bergen, ist auf jeder Räumleine ein Räumgreifer und ein Spreng-krallengreifer mit Aufholboje zu fahren.

b)

Zum Abschleppen der Mine und des Ankers können auf jeder Räumleine mehrere Räumgreifer mit stumpfen Messern gefahren werden.

c)

Zum Bergen der Mine ohne Anker ist auf jeder Räumleine ein Räumgreifer und Sprengkrallengreifer ohne Aufholboje in entsprechender Anordnung zu fahren.

6. Einsatzbestimmungen:

Das Gerät mit Sprengkrallengreifer m.V. darf nur von ausgebildetem Personal gefah-ren werden, da es für die allgemeine Einführung noch nicht entsprechend erprobt ist.

Erfahrungsberichte über den Einsatz des Gerätes sind laufend an S.V.K. und S.J zu geben.

II. Beschreibung

a)

Vorrichtung zum Bergen des Ankers bei gleichzeitiger Beseitigung der Mine.

Die Vorrichtung besteht aus einem Räumgreifer mit abgestumpften Messern, einem aufge-setzten Sprengkrallengreifer m.V. und einer zugfesten Aufholboje (Zusammenst.). Die dargestellte Anordnung wird auf der BB.-Seite gefahren. Für StB.-Seite spiegelbildlich.

Der Sprengkrallengreifer m.V. wird in dargstellter Weise vorn am Räumgreifer mittels der hinter dem Schutzblech befindlichen Schraube angeschraubt. Um den Sprengtopf ist eine Schelle gelegt, die unten zur Auflage auf dem Räumgreifer 2 angeschweißte Stege hat. Diese Stege dienen gleichzeitig als hintere Halterung auf dem Räumgreifer erfolgt durch 2 auf dem Räumgreifer aufgeschraubte Laschen, die über die Stege greifen, jedoch dabei die Möglichkeit für den Sprengkrallengreifer offen lassen, zu gegebener Zeit nach hinten herauszurutschen.

Die Schelle trägt nach der dem Steuerblech zugewandten Seite ein Auge, welches zu-sammen mit dem am Schraubdeckel des Sprengkrallengreifers befindlichen Auge zur Be-festigung der zugfesten Aufholboje dient (2 birnenförmige Schäkel 5/8" und 1 Schä-kel Nr. 1 HNA). Zur Befestigung der Boje darf kein Stropp usw. benutzt werden, da sich die Räumgreifer im allgemeinen beim Ausbringen um die Räumleine drehen.

Wirkungsweise:

Das von der Räumleine erfaßte Ankertau tritt zwischen die abgestumpften Messer und wird dabei platt gedrückt. Auf dem Wege zur engsten Stelle drückt es das Druckstück des Sprengkrallengreifes durch. Hierbei wird der Verzögerungssatz angeschlagen, der Sprengkrallengreifer verankert sich am Ankertau, schlippt von der vorderen Befestigung ab und wird durch das Ankertau nach hinten vom Räumgreifer abgeschoben. Die Aufhol-boje zieht den Sprengkrallengreifer dann am Ankertau empor und der Sprengkrallengreifer detoniert nach der Verzögerungszeit. Nach dem Auftauchen der Mine bzw. nach ihrer De-tonation wird der Anker an dem zwischen den abgestumpften Messern befindlichen An-kertau eingehievt.

Die Befestigung der Anordnung auf der Räumleine erfolgt so weit vom Scherkörper, daß bei Versagern eine Befestigung des Scherkörpers vom achteren Räumleinenteil möglich ist.

b) Zum Abschleppen von Mine und Anker.

Es wird der Räumgreifer ohne Sprengkrallengreifer m.V. und ohne Aufholboje gefahren. Das Ankertau wird zwischen den abgestumpften Messern festgeklemmt und an dieser Stelle festgehalten. Die Mine wird also nicht auf den Greifer gezogen.

c) Zum Bergen der Mine ohne Anker.

Das Gerät wird mit Sprengkrallengreifer, aber ohne Aufholboje, so gefahren, daß der Sprengkrallengreifer nach unten hängt und beim Abschleppen nach unten abfällt. Dazu wird der StB.-Greifer z.B. auf BB.-Seite gefahren.

Weitere Angaben über Bedienung, Versagermöglichkeiten und das Gerätesoll sind aus der Umdrucksache der S.J. Nr. 210 zu ersehen.

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