II. Der Empfindliche Kopfzünder C/25Inhaltsverzeichnis
6. Abschnitt - Zünder und Zündschrauben; a) Kopfzünder - Teil A: Beschreibung
I. Der Empfindliche Kopfzünder C/28

(E. Kzdr. C/28)

siehe Anhang Blatt 1.

Allgemeines.

1.

Der E. Kzdr. C/28 ist ein transport-, lade- und rohrsicherer Aufschlagzünder, der bei folgenden Geschossen verwendet wird:

Geschoß

Geschütz

10,5 cm Spgr L/4,4 10,5 cm SK C/32, C/33 und nachgebohrte Ubts u. Tbts Flak L/45
10,5 cm Spgr L/4,1 (Kz) 10,5 cm SK C/28
10,5 cm Übgs Gr L/4,1 (Kz)
8,8 cm Spgr L/4,5 (Kz) 8,8 cm SK C/30, C/32, C/35 u. Flak L/45 (nachgebohrte Rohre)
7,5 cm K.Gr. 7,5 cm SK C/34

Beschreibung.

2. Der E. Kzdr. C/28 besteht aus:
a) Zünderkörper,
b) Haube,
c) Einsatzstück,
d) Schlagbolzen,
e) Zündhütchen 26,
f) Unterlegscheibe,
g) Halteschraube zum Schlagbolzen,
h) Sicherungsklappen 1–5,
i) Klappenstiften,
k) Bandfeder,
l) Schraubenfeder,
m) Nadelstück
n) Nadel,
o) Halteschraube für die Nadel,
p) Scherstift,
q) Stößel,
r) Abschlußplatte,
s) Bördelring und
t) Halteschraube für die Haube.

Wirkungsweise des Zünders.

Die Drehung des Geschosses nach Verlassen des Rohres bewirkt die Entsicherung des Kopfzünders. Beim Abschuß legt sich das Nadelstück infolge des Beschleuni-gungsdruckes auf die in Sicherungsstellung stehenden Klappen. Nach Aufhören die-ses Druckes öffnet sich die Bandfeder infolge der durch die Geschoßdrehung erzeug-ten Fliehkraft, unterstützt von dem Druck der Klappen, die ebenfalls infolge der Fliehkraft zum Ausschwingen kommen.

Da das Ausschwingen der Klappen ihrer Form und Anordnung entsprechend nur nacheinander erfolgen kann, erhalten Nadelstück und Nadel erst einen kleinen Zeit-raum später den Weg zum Zündhütchen geöffnet (Rohrsicherung). Der Zünder ist jetzt entsichert.

Während des Geschoßfluges werden Schlagbolzen und Nadelstück mit Nadel durch die Schraubenfeder in Verbindung mit dem Scherstift auseinandergehalten (Verhü-ten von Bahnkrepierern).

Beim Aufschlag des Geschosses wird die Abschlußplatte eingedrückt; Stößel, Nadel-stück und Nadel werden gegen das Zündhütchen getrieben, wobei das Nadelstück den Scherstift abschert. Bei ganz flachen Auftreffen der Geschosse kann es vor-kommen, daß die Abschlußplatte nicht immer eingedrückt wird. In solchen Fällen ge-nügt die augenblickliche Verzögerung des Geschosses, um den losen Schlagbolzen mit Zündhütchen nach vorn gegen die feststehende Nadel zu treiben und so das Zündhütchen zu entzünden.

Der Feuerstrahl des Zündhütchens gelangt durch die Bohrung des Schlagbolzens und durch das Brandloch im Einsatzstück zur Zündladung. Diese detoniert und über-trägt die Detonation auf die Geschoßsprengladung, durch deren Wirkung das Ge-schoß gesprengt wird.

Der Zünder ist äußerst empfindlich und wirkt bereits beim Auftreffen auf Büsche, Zweige u. dgl.

Beschreibung der Einzelteile.

a) Der Zünderkörper (Aluminiumlegierung) nimmt die übrigen Zünderteile auf und wird in das Geschoßmundloch mit Hilfe eines Schlüssels eingeschraubt. Gegenüber der Schlüsselnut ist die abgekürzte Bezeichnung = E. Kzdr. C/28 eingraviert, daneben sind Firmenzeichen, Los-Nr., Fertigungsjahr und Abnahmestempel eingeschlagen.

b) Die Haube (Aluminiumlegierung) wird auf den Zünderkörper als oberer Abschluß des Zünders auf-geschraubt.

c) Das Einsatzstück aus Messing, im Zündkörper eingeschraubt, besitzt eine Bohrung zur Aufnahme des Schlagbolzens und eine engere Durchbohrung als Brandloch.

d) Der Schlagbolzen aus Messing weist Längsbohr-ungen zur Aufnahme von Nadel, Schraubenfeder, Zündhütchen, Unterlegscheibe und Halteschraube auf (siehe Blatt 1).

c) Das Zündhütchen 26, Werkstoff der Hülse: Kup-ferblech.

 

Das Zündhütchen enthält etwa 150 mg Zündsatz 88 und etwa 75 mg Schwarzpulver. Der Zündsatz ist oben mit einer kupfernen Anstichplatte abge-deckt und am Boden durch eine kupferne Deckplat-te abgeschlossen. Hülse, Anstich- und Deckplatte sind zum Schutz gegen Oxydation mit Goldlack lak-kiert.

f) Die Unterlegscheibe aus Pappe dient dem Zünd-hütchen als schützende Unterlage.

g) Die Halteschraube aus Messing drückt das Zündhütchen in seine Lage im Schlagbolzen.

h) Die Sicherungsklappen aus Messing sind über die Klappenstifte gestreift und bilden durch die vorste-hende Lagerung ihrer Spitzen in Ruhestellung die eigentliche Transport-, Lade- und Rohrsicherung.

i) Die Klappenstifte aus Neusilber sind in die Bohr-ungen der Stirnfläche des Einsatzstückes einge-setzt und dienen den Sicherungsklappen beim Aus-schwingen als Achse.

k) Die Bandfeder aus federhartem Bronzeblech hält die Klappen in Sicherungsstellung. Sie ist so stark, daß sie sich erst bei etwa 4500 bis 5500 U/min. des Geschosses öffnet.

l) Die Schraubenfeder aus verzinktem Federstahl-draht verhütet vorzeitiges Krepieren während des Geschoßfluges (Bahnkre-pierer).

m) Das Nadelstück aus Messing nimmt Nadel und deren Halteschraube in sich auf. Die Bodenausdre-hung bildet das Widerlager für die Schraubenfeder.

n) Die Nadel aus Flußstahl dient zum Anschlagen des Zündhütchens und ist zum Schutz gegen Ver-rosten lackiert.

o) Die Nadelhalteschraube aus Messing drückt die Nadel in ihr Lager in Nadelstück.

p) Der Scherstift aus geglühtem Messing ist in die Bohrung im Zünderkörper einge-trieben und ragt in die Ringnut des Nadelstückes hinein.

q) Der Stößel aus Hartholz, gelagert in Haube und Zünderkörper, überträgt den Auf-schlagdruck auf Nadelstück mit Nadel und treibt diese gegen das Zündhütchen.

r) Die Abschlußplatte aus Messingblech liegt auf der abgestumpften Spitze der Zün-derhaube und wird von dem Bödelring gehalten.

s) Der Bördelring aus geglühtem Messingblech ist eine kleine durchlochte Kappe, de-ren Rand in der konischen Eindrehung der Haube festgekniffen wird.

t) Die Halteschraube (Schlitzschraube) dient zur Befestigung der Haube auf dem Zylinderkörper.

3.

Gewichte und Verpackung.

Gewicht des E. Kzdr. C/28: 0,400 kg

Die Zünder sind verpackt zu 25 Stück
entweder in luftdichte Kasten für E.Kzdr. C/28 und Zt.Z. S/30,
Gewicht des leeren Kastens:    11,0 kg
  Gewicht des gefüllten Kastens: 21,0 kg
oder (ebenfalls luftdicht) in Kasten für E.Kzdr. C/28, Zt.Z. S/30, Z.Z S/60 u.
Z.Z. S/30,
Gewicht des Kastens, leere:    8,8 kg
  Gewicht des Kastens, gefüllt: 19,2 kg
oder in Zinkkasten für E. Kzdr. C/28, Zt.Z. S/30, Z.Z. S/60 u. Z.Z. S/30,
Gewicht des Zinkkastens, leer:      4,1 kg
  Gewicht des Zinkkastens, gefüllt: 14,0 kg

Beschreibung und Zeichnung der Kasten siehe Mv. Teil A, 9. Abschnitt – Munitions-packgefäße – Heft: Packgefäße für Zünder usw.

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