6. Mark XVII8. Mark XX - mit Antennenzündung -
Übersicht über deutsche und fremde Ankertauminen und Sperrschutzmittel
C. Erkennen, Abschießen, Sprengen und Entschärfen von deutschen und fremden Minen und Sperrschutzmitteln
2. England

A. Minen mit Berührungszündung

7. Mark XIX
Abb. 70: Treibende Mark XIX

Durchmesser des Gefäßes

0,80 m

Ladung

43 kg

Zündung

8 Stoßstangen,

 

davon 1 auf dem oberen Deckel

 

4 auf dem Umfang der oberen,

 

3 auf dem Umgang der unteren Halbkugel.

 

(Wirkungsweise der Zündung siehe S. 11.)

Kleine Kugelmine, gegen U-Boote bestimmt. Obere und untere Halbkugel durch eine dicke Schweißnaht verbunden. In der Mitte oben eine große Öffnung mit Flansch, die durch einen schwach gewölbten Deckel verschlossen ist. Auf dem Deckel sitzt in der Mitte ein Handloch mit Verschraubung, seitlich – nicht bei allen Minen – ein Wasserdruckschalter (becherartiges Aussehen) und, ebenfalls seitlich, 1 Stoßstange. Auf dem Umfang der oberen Halbkugel sitzen 4 weitere Stoßstangen, 3 Heißaugen und 1 Auslöseschalter. Auf dem Umfang der unteren Halbkugel sind noch 3 Stoßstangen – im ganzen also 8 Stück – und eine Hakennase.

Keine Entschärferplatte !

Zündersitz mit Sprengbüchse: Im Fallrohr auf dem Ladungskasten, durch das Handloch im Deckel auf der oberen Halbkugel zu erreichen.

Die bisherbeschriebene Herrichtung ist allen Ausführungen, in denen die Mark XIX vor-kommt, gemeinsam. Die Unterschiede sind:

a. Mark XIX a

Abb. 71: Mark XIX a

Abb. 72: Mark XIX a (Schnitt)

Der leicht gewölbte Deckel, der die Öffnung in der Mitte der oberen Halbkugel abschließt, hat seitlich einen Wasserdruckschalter (becherartig). In der Mitte unten an der unteren Halbkugel sitzt ein Auge für die Ankertaubefestigung.

Schärfer- und Entschärfervorgang der Mark XIXa: Der Stromkreis verläuft: Batterie-Kontakte im Wasserdruckschalter – Stoßstangen – Zünder. Der Zünder sitzt vor dem Wurf auf einem Hebel entfernt von der Sprengbüchse in Sicherheitsstellung. Nach dem Wurf wird durch den Wasserdruck in 8 m Tiefe der Auslöseschalter in der oberen Halbku-gel eingedrückt und ein Bowdenzug eingedrückt und ein Bowdenzug benötigt, wodurch der Zünder auf die Sprengbüchse fällt; in 15 m Tiefe wird durch den Wasserdruck der Kontakt im Wasserdruckschalter geschlossen. Mine ist jetzt scharf und kommt durch Ver-biegen einer Stoßstange zur Detonation. – Bricht das Ankertau oder wird es geschnitten und treibt das Gefäß auf, dann hört der Wasserdruck auf, der Kontakt im Wasserdruck-schalter öffnet sich, der Zündstromkreis ist unterbrochen und die Mine ist unscharf.

b. Mark XIX b

Abb 73: Mark XIX b

Abb. 74: Mark XIX b (Schnitt)

Der Wasserdruckschalter auf dem oberen Deckel ist fortgefallten. Dafür hat das Gefäß an der unteren Halbkugel einen doppelarmigen Hebel erhalten. Am kurzen Hebelarm ist das Ankertau befestigt, am langen Hebelarm sitzt an der Innenseite ein Bolzen, der auf eine Membrane drückt, der in eine Verschraubung in der unteren Halbkugel sitzt. Unter der Membran sitzt im Innern des Gefäßes ein Schalter mit Uhrwerksverzögerung.

Schärfer- und Entschärfervorgang der Mark XIXb: Der Stromkreis verläuft Batterie/ Schalter unter der Membrane/Stoßstange/Zünder. In 8 m Tiefe wird wie bei der Mark XIXa der Zünder ausgelöst und fällt auf die Sprengbüchse. Durch die Zugkraft des veran-kerten Gefäßes auf den kurzen Hebelarm drückt der lange Hebelarm mit dem Bolzen auf die Membrane und der darunter innen sitzende Schalter wird eingelegt. Die Mine ist scharf und detoniert bei Verbiegen einer Stoßkappe – Bricht das Ankertau oder wird es ge-schnitten, hört die Zugkraft auf den kurzen Hebelarm auf, der lange Hebelarm tritt zu-rück; der Schalter unter der Membrane wird oben erst nach 50 Sek. Verzögerung, die durch das Ablaufen des Uhrwerks bedingt ist, unterbrochen. Mine ist dann unscharf.

c. Mark XIXc

Wie Mark XIXb, jedoch hat die Zündbatterie einen Widerstand, der die Batterie kurz-schließt und sie nach einer bestimmten Zeit erschöpft, so daß sie zündunfähig ist (Zeit-einrichtung).

Abschießen der treibenden Mark XIX:
wie Mark III
Sprengen oder Entschärfen der angetriebenen Mark XIX:

Vorsicht ! Gefäß nicht bewegen ! Stoßstangen nicht berühren !
Nicht am Ankertau ziehen ! Lebensgefahr !

Sprengen: Sprengladung möglichst unten am Gefäß ansetzen.
Entschärfen (nur wenn Sprengung an Ort und Stelle nicht möglich ist):

Es kann wie bei der Mark XIV verfahren werden: Handloch im oberen Deckel öffnen, aller erreichbaren Drähte durchkneifen, Zünder vorsichtig herausnehmen, Sprengbüchse ent-fernen, Stoßkappen abschrauben. – Abtransport des Gefäßes kann nunmehr gefahrlos er-folgen.

6. Mark XVII8. Mark XX - mit Antennenzündung -