Die deutsche Abwurmunition |
Zeichn.-Nr. |
Brand 4 CH, Brand 4 CHl, Brand 4 D/NP 30, Brand 4 Na |
Serie J Blatt 8 |
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Begriff:
Brandbombe |
Einlagerung: |
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Füllung: je nach |
Gewicht d. Füllung: ca. |
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Gesamtgewicht: 4 - 4,5 kg |
Zünder: |
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Abwurfwaffe: Aus Abwurfbehältern |
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Hinweis auf Vorschriften: |
1. |
Verwendungszweck |
Die Brand 4 CH, Chl, D/NP 30 und Na sind Brandbomben mit chem. Brandsätzen, die aus Abwurfbehältern im Massenwurf auf ungepanzerte, brennbare Ziele geworfen werden. |
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2. |
Beschreibung |
Die Bombenkörper bestehen aus einem gelochten Rohr und haben zur Erreichung guter Stabilität und Durchschlagskraft ein Doppelkegelleitwerk und einen massiven Gußeisenkopf. |
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Im Heck befindet sich der Aufschlagzünder (23) B. Er ist in den Zünderboden, der fest mit dem Bombenkörper verbunden ist, eingebördelt. Die Brand 4 werden mit sich verschieden verhaltenden Füllmengen gefertigt, um die Löschmannschaften zu ver-wirren. Bei allen Füllungen wird durch starke Qualmbildung die Löscharbeit behindert. |
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Die Brand 4 sind wie folgt aufgebaut: |
a) |
Brand 4 CH |
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Im Zentralrohr befindet sich eine langsam brennende Thermitmischung und in dem äußeren Zelluloidmantel Naphtalin. Die Anfeuerung erfolgt durch die Zünd-ladung N 4. |
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Die Brandmasse brennt mit züngelnder Flamme etwa 4–5 Min, das brennende Naphtalin fließt dabei aus den Löchern der Hülle heraus und vergrößert dadurch den Brandherd. |
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Die Bombe kann nur mit größeren Mengen Sand und Wasser gelöscht werden. |
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b) |
Brand 4 Chl. |
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Die Füllung des Zelluliodeinsatzes besteht aus einem Gemisch von Pech, Kalium-perchlorat und Ammonnitrat. Die Masse wird durch eine Brennkapsel 1 gezün-det. |
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Die Brandmasse brennt etwa 4 Min. stichflammmenartig aus den Durchbohrun-gen heraus. |
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Die Bombe ist praktisch mit den dem Selbstschutz zur Verfügung stehenden Mengen Sand und Wasser nicht löschbar. |
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c) |
Brand 4 D/NP 30. |
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Die Füllung besteht aus mehreren Preßlingen, die aus einem Gemisch aus Dini-troacenaphten (Diacen) und Nitropenta mit 30% Montanwachs phlegmatisiert hergestellt sind. Der obere leichter entzündbare Preßling enthält die Zündladung N 4. |
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Brandeingenschaften und Löschbarkeit sind der der Brand 4 Chl sehr ähnlich. |
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d) |
Brand 4 Na. |
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Die Brandmasse besteht aus gegossenem Natrium, welches Kanäle, gefüllt mit Zündmasse für Anfeuerung und Aufschmelzung, enthält. Als luftdichte Umhül-lung wird ein dünnwandiger Zinkbehälter verwendet. |
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Die Zündmasse wird durch die Zündladung N 4 gezündet. Das Natrium brennt mit lodernder Flamme und bildet ähnlich der Elektronbomben einen nachheizen-den "Brandkuchen". Derselbe ist verhältnismäßig dünnflüssig. |
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Löschversuche mit Wasser führen zu Knallgasexplosionen. Oberflächliches Ab-decken mit Sand ist möglich, jedoch glüht der Kuchen weiter und frißt sich durch Holzunterlagen. |
3. |
Wirkungsweise |
Nach dem Öffnen der Behälter werden durch den Staudruck die Stauteller der Zün-dung in Drehung versetzt und dadurch die Zünder entsichert. Beim Aufschlag zün-den die Zünder die Zündladungen N 4 bzw. die Brennkapsel 1 und diese die Brand-masse. |
4. | Kennzeichnung | |
Die Bomben haben beigegrauen Anstrich. Auf dem Kopf sind "Brand 4 CH, Chl, D/NP 30 oder Na" aufschabloniert. Um den Kopf ist ein roter Ring angebracht. |
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5. | Leistung | |
Es werden aus 2000 m Höhe etwa 12 cm Eisenbeton, gegenüber nur 7 cm bei der B 1,3 E, durchschlagen. Die Brandleistung aller Ausführungen entspricht etwa der der B 1,3 E dagegen sind alle Brand 4 erheblich schwerer zu löschen. |
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