Die deutsche Abwurmunition |
Zeichn.-Nr. |
Brand 10 |
Serie J Blatt 9 |
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Begriff: 10 kg Phosphorbrandbombe |
Einlagerung: |
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Füllung: quellfähi- |
Gewicht d. Füllung: ca. 4 kg |
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Gesamtgewicht: 11 kg |
Zünder: |
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Abwurfwaffe: Nur aus Abwurfbehältern |
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Hinweis auf Vorschriften: |
1. |
Verwendungszweck |
Die Brand 10 ist eine Phosphorbrandbombe, die aus Abwurfbehältern im gezielten Massenabwurf aus mehrgeschossige Gebäude geworfen wird. Durchschlagsleistung bei Abwurf aus 2000 m Höhe, bzw. nach Erreichen der Endgeschwindigkeit = ca. 7 cm Eisenbeton. |
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2. |
Beschreibung |
Die Bombenkörper bestehen aus einem längsgeschweißten runden Blechmantel und haben zum Erreichen guter Stabilität und Durchschlagskraft ein Schalenleitwerk, so-wie eine massive Kopfplatte. In dem Körper sind ca. 3,5 l Brandmasse (quellfähige Kunststoffe in Benzin und Benzol) eingefüllt und zusätzlich 4 Glasampullen mit Phos-phor eingesetzt. Im Heck der Bombe befindet sich die Einfüllöffnung, in welche die Verschlußschraube mit dem kurzen Zentralrohr für den Übertragungskörper Ü 11 ein-geschraubt ist. In die Verschlußschraube wird der Zünder (23) A mit der kleinen Zündldg. C34 Np. und dem Übertragungskörper Ü 11 (22 g Fp. 02) eingesetzt. Um auch eine mV-Wirkung erreichen zu können, kann die kleine Zündldg. C34 Np einen Verzögerungssatz von 0,7 Sek. enthalten. |
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Damit die Brand 10 stabilisiert ins Ziel fällt, muß der Abwurfbehälter mindestens 300 m über Grund öffnen. |
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Die Beschußsicherheit der Brand 10 ist größer als bei Sprengbomben mit Fp. 60/40. Bei Beschuß mit Brandmunition (Brandsprenggranaten) kann die Brandmasse zur Ent-zündung kommen und brennt dann ohne explosionsartige Erscheinung ab. |
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3. |
Wirkungsweise |
Nach dem Öffnen des Abwurfbehälters werden die Brand 10 herausgeschleudert und der Zünder (23) A durch die Taumelscheibe entsichert. Beim Aufschlag spricht der allseitig wirkende Zünder (23) A an und bringt die kleine Zündldg C34 Np, sowie den Übertragungskörper Ü 11 zur Detonation. Dadurch wird der Bombenkörper aufgeris-sen, die Glasampullen mit dem Phosphor zertrümmert und mit der Brandmasse ver-mischt in Fladen fortgeschleudert. Die Fladen haften an den getroffenen Gegen-ständen und erzeugen Brandherde von 6–8 Minuten Dauer. Durch den Phosphorzu-satz wird die Brandbekämpfung insofern erschwert, als die Brandherde nach Stun-den oder Tagen wieder neu aufflammen, die Löschmannschaften unter die Maske zwingen oder durch Verbrennungen ausschalten. |
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Während die ohne Verzögerungssatz geworfenen Brand 10 (oV) Brandherde in den oberen Stockwerken erzeugen, zünden die Brand 10 (mV) erst in den unteren Wohngeschossen und vergrößern hierdurch die Brandwirkung. |
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4. |
Kennzeichnung |
Die Brand 10 hat beigegrauen Anstrich und um den Kopf einen 2 cm breiten roten Ring. An zwei sich gegenüberliegenden Stellen des Bombenkörpers ist aufschablo-niert: |
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1. Brand 10 |
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5. | Verpackung |
Die Brand 10 sind zu je 10 Stück im geschlossenem Transportkasten für 10 kg Bom-ben verpackt. |
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Gewicht des Transportkastens mit 10 Brand 10 = 140 kg. | |
6. | Lagerung |
Die Brand 10 sind bei der Lagerung gegen unmittelbare Sonneneinstrahlung zu schützen. |
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Ferner müssen die Körper der Brand 10 auf undichte Stellen kontrolliert werden, da durch austretende Brandmasse Selbstentzündung der Brand 10 eintreten kann. |
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