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Die deutsche Abwurmunition

Hierzu
L.Dv. 152/31

Zünder für Abwurfmunition

Anhang
Serie I

Blatt 22
(März 1943)

eAZ (55) A

Beschreibung

Der Zünder (55) A besteht aus einem dem Zünder (55) ähnlichen elektr. Seitenaufschlag-zünder und einem an der Spitze der Bombe befindlichen Membrankopf, der mit dem Zün-der elektr. durch ein Kabel verbunden ist. Er ist ein transport-, handhabungs-, beladesi-cherer, nicht sprengkräftiger, allseitig wirkender, elektr. hochempfindlicher Aufschlagzün-der für den Hoch-, Tief- und Sturzangriff mit vor dem Abwurf wählbaren Zündarten oV oder Vz = 14 Sek. Er besitzt außerdem eine unabhängige hochempfindliche eAZ-Einrich-tung, die nur bei Hochangriff und stabil fallender Bombe, auch bei weichem Zielmaterial (Schnee von mehr als 4 cm Höhe), wirksam wird.

Um eine weitere Vorverlegung des Zündzeitpunktes zu erreichen, kann die Zündanord-nung (55) A auch in Verbindung mit Abstandsrohren verwendet werden, die in die Spitze der Bombe eingeschraubt werden und an deren freiem Ende der Membrankopf einge-schraubt wird. Die Entsicherungszeiten des Zünders liegen so, daß sich die Abwurfhöhe bei oV-Schaltung nach der Splitterreichweite des zur Anwendung gelangenden Bomben-kalibers richten muß (siehe L.Dv. 8, Teil 5).

Niedrigste Abwurfhöhe für Vz-Zündung 15 m.

Verwendungszweck

Die Zündanordnung (55) A wird in SD 50, SD 70 u. SD 250, und zwar nur bei Horizontal-aufhängung verwendet. Sie ergibt gute oV-Wirkung auch bei weichem Zielmaterial. In Verbindung mit Abstandsrohren kann sie nur aus Außenbordgeräten geworfen werden. Sie wird durch Anschrauben der kz. Zdldg. C/98 sprengkräftig.

Wirkungsweise

a)

ZSK-Stellung oV

Beim Auslösen der Bombe werden nach Durchfallen einer kurzen Sicherheitsfallstrek-ke über die beiden Kontaktstifte die Speicherkondensatoren des oV1-, oV2-u. Vz-Zündkreises mit der am ZSK eingestellten Ladespannung aufgeladen.

Nach Abreißen des Ladeapparates und Zurückfedern der Kontaktstifte beginnt die Umladung von den Speicherkondensatoren auf die entsprechenden Zündkondensa-toren. Innerhalb welcher Zeit die einzelnen Zündkreise scharf sind, d.h. die Zünd-kondensatoren die für das Zünden der Zündmittel erforderliche Spannung erreicht haben, hängt von der Ladespannung, der Größe der Kondensatoren und den zwi-schengeschalteten Widerständen ab. Sie kann aus der nebenstehenden Entsiche-rungszeitenskala zusammen mit der dazugehörigen Fallhöhe – Mindestauslösehöhe – abgelesen werden.

Bei ZSK-Stellung oV werden die beiden voneinander unabhängigen oV1-, oV2-Zünd-kreise innerhalb der gleichen Entsicherungszeit geschärft. Trifft die Bombe senk-recht auf, so spricht der Membrankontakt auch bei weichem Zielmaterial mit der Ge-schwindigkeit der Bombe auf das Ziel an und leitet über das oV1-Zündmittel und die kz. Zdldg. C/98 die Zerlegung der Bombe ein, bei seitlichem Aufschlag schließt der trägere Schlauchfederkontakt den oV2-Zündkreis und leitet über das oV2-Zündmit-tel den Zerknall ein. Versagt der Membrankontakt aus irgendeinem Grunde, oder ist das Zündkabel beschädigt, so spricht auch bei senkrechtem Aufschlag das oV2- Zündmittel über den Schlauchfederkontakt an. Versagen beide oV-Zündkreise, dann spricht die Vz-Zündung mit 14 Sek. Verzug an. Dabei können extreme Temperaturen Schwankungen von 9–19 Sek. hervorrufen.

b)

ZSK-Stellung mV

Es wird über dem mV-Kontaktstift nur der an diesem liegende Speicherkondensator aufgeladen. Nach erfolgter Umladung auf den Zündkondensator des Vz-Zündmittels tifft beim Aufschlag Zündung des Vz-Zündmittels und nach einer Verzugszeit von 14 Sek. die Zerlegung der Bombe wie oben schrieben ein.

Es muß eine Mindestauslösehöhe von 15 m zur Vermeidung von Blindgängern einge-halten werden.

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